Wie war es möglich, dass in einer fernen Zukunft die Menschheit von Affen unterdrückt und versklavt werden konnte? Dieser Frage geht Rupert Wyatts Film „Planet der Affen: Prevolution“ nach.
Wie alles begann..
Inhalt: Der junge Wissenschaftler Will Rodman (James Franco, Aaron Ralston in „127 Hours“) setzt alles daran, ein Mittel gegen Alzheimer zu finden, um seinen kranken Vater Charles (John Lithgow, Arthur Mitchell in der Fernsehserie „Dexter“) heilen zu können. Die an Affen erfolgreich erprobte Gentherapie ALZ-112 soll als nächstes am Menschen getestet werden. Bei der Präsentation der Ergebnisse vor dem Pharma-Vorstand kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, weshalb die Versuchsreihe gestoppt und sämtliche Affen eingeschläfert werden. Bei den Aufräumarbeiten wird ein Schimpansen-Junges gefunden, welches Will heimlich mit nach Hause zu seinem dementen Vater nimmt.
Schon bald bemerken sie die außergewöhnlich hohe Intelligenz, die „Caesar“ an den Tag legt. Will beschließt, Caesar groß zu ziehen und seine weitere Entwicklung zu studieren. Er setzt das Mittel bei seinem Vater ein, wodurch sich sein Zustand und seine kognitiven Fähigkeiten stark verbessern. Doch die heile Welt ist nicht von Dauer und die Lage eskaliert. Caesar kommt in ein Tierheim für Primaten und sieht sich dort zum ersten Mal mit seinen Artgenossen konfrontiert. Zu seinen eigenen Zweifeln an seinem Platz unter den Menschen kommen nun die Quälereien durch „Pfleger“ Dodge Landon (Tom Felton, Draco Malfoy der „Harry Potter“-Reihe) und die neue Situation unter den Affen.
Unterdessen sucht Will im Labor nach einer aggressiveren Variante des Virus, um seinen Vater zu retten. Dessen Auswirkungen werden jedoch für die Menschheit verheerend sein. Mit Profitgier, fehlender Achtung vor dem Leben und den zahlreichen Versuchen, die Evolution kontrollieren zu wollen (Vorgesetzter Jonas zu Will: „Sie schreiben Geschichte, ich Profit.“), treiben die Menschen auf ihren Untergang und die unterdrückten Affen auf ein neues Zeitalter zu.
Nicht fehlerfrei aber mitreißend
Kritik: In unterhaltsamer Art und Weise gibt der Actionfilm Aufschluss über die Vorgeschichte der bekannten „Planet der Affen“-Reihe und schafft es, eine emotional mitreißende und halbwegs plausible Handlung des Aufstands der Primaten darzustellen. Freida Pinto (Latika in „Slumdog Millionär“) sagt in ihrer Rolle als Wills Freundin Caroline Aranha treffend: „Es gibt Dinge, die sollte man nicht verändern.“ Insofern ist der Anfang vom Ende der Menschheit auch für die Zuschauer abzusehen, die den Roman von Pierre Boulle oder die Film-Reihe aus den 1970ern nicht kennen.
Neben der Inszenierung besticht der Film durch die Animationen der Affen, auf die mit Caesar der Schwerpunkt des Films gelegt wird. Einzig in den Massenszenen der rennenden Affen sind die Computeranimationen offensichtlich. Bei den Einzelaufnahmen gelingt es jedoch durch das angewandte Motion Capture-Verfahren („Avatar“), die Primaten und ihr Mienenspiel realistisch und lebendig wirken zu lassen. Hierbei werden die Bewegungen und Mimik der Schauspieler aufgezeichnet, von Computern analysiert und anschließend auf die animierte Affen-Hülle angepasst. Die Darstellung Caesars profitiert hier zusätzlich von der Leistung und der Erfahrung von Andy Serkis, der bereits als Grundlage für die Kreation von „Gollum“ in Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie sowie der „King Kong“-Figur begeistern konnte und auch in Prevolution ein großartiges Mienenspiel liefert.
James Francos Rolle ist zeitweise seltsam überraschend, etwa als Will Caesar so schnell zurücklässt oder er sich aufmacht, einen noch aggressiveren Virusstamm zu entwickeln und seine Skrupel (mal wieder) verwirft. Aber irgendwie muss die Geschichte und das selbst verschuldete Ende der Menschheit eben ins Rollen gebracht werden. Abgesehen von den ab und an auftretenden inhaltlichen Unzulänglichkeiten sind die (wenn auch recht stereotypen) Rollen gut besetzt und unterstützen Caesars Entwicklung: Tom Felton spielt überzeugend die Figur des vermeintlich überlegenen Fieslings, der aber seine Gegner unterschätzt. John Lithgow berührt als netter, zeitweise verwirrter Vater. Freida Pintos Aufgabe beschränkt sich darin, Will von Zeit zu Zeit ins Gewissen zu reden und schön auf der Leinwand auszusehen.
Ungeachtet des Endes bleibt der Film fesselnd bis zum Schluss, da die Geschichte schnell erzählt wird und gut in Szene gesetzt ist. Selbst in ruhigeren Abschnitten kommt durch die erzeugte Emotionalität keine Langeweile auf. Allerdings sollte man sich den Film inklusive Abspann anschauen, um nichts zu verpassen. Eine Fortsetzung von Planet der Affen: Prevolution durch Wyatt ist bereits im Gespräch.
4 von 5 Punkten
Bild: Die Bilder sind scharf und natürlich und überzeugen durch klare, kräftige Farben. Die Animationen der Affen sowie der Action-Szenen sind großartig, einzig in den Massenszenen ist die Animation auffällig.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der Dolby Digital 5.1 Ton ist in ruhigen wie Action-Szenen überzeugend.
5 von 5 Punkten
Extras: Extras befinden sich nur auf der Blu-Ray-Version, die aber mein Blu-Ray-Laufwerk [LG BH10] nicht abspielen konnte. Die DVD muss ohne Extras ausgehen.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Originaltitel: Rise of the Planet of the Apes
Darsteller: James Franco, Freida Pinto, John Lithgow, Brian Cox, Tom Felton
Produktionsjahr: 2011
Länge: 105 Minuten
FSK: Ab 12 Jahren
Hier geht es zur offiziellen Homepage des Films
Quelle: 20th Century Fox, YouTube
Verfasst von Reni.
Zuletzt geändert am 22.12.2011
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