Bruce Willis soll als Lieutenant eines Navy SEAL-Trupps eine junge amerikanische Ärztin aus dem bürgerkriegsversehrten Nigeria befreien. Das ganze klingt nach Actioner im „Rambo“-Stil oder hätte als realistisches Mahnmal wie „Platoon“ aufgezogen werden können. Antoine Fuqua („Training Day“) entschied sich in seinem Kriegsfilm von 2003 weder für das eine noch für das andere.
Inhalt: Ziemlich zu Beginn des Films finden der von Bruce Willis verkörperte Lt. Waters und sein Team die vermisste Dr. Kendricks (Monica Bellucci, „Shoot ‘Em Up“), die von der Truppe nach Hause gebracht werden soll, in einer afrikanischen Mission. Diese will sich nur von den Soldaten helfen lassen, wenn auch die Dorfbewohner mit ihr fliehen dürfen. Zunächst ist Waters nur an der Erfüllung seines Auftrags interessiert. Als er und seine Untergebenen aber Zeuge eines Massakers an friedlichen Menschen werden, entschließen sie sich, Dr. Kendricks Schützlinge bei ihrer Flucht über die Grenze zu begleiten.
Gut gemeint ist nicht gewonnen
Kritik: Dieser Film hat sehr viele gute Ansätze, auf die zu Recht hingewiesen wird. Die Brutalität, die in den afrikanischen Bürgerkriegen zu Tage getreten ist, darf nicht verschwiegen werden, damit in Zukunft solchen Taten früher bekämpft werden können. Die Naturaufnahmen dieses 75 Millionen Dollar teuren Films, die zum größten Teil auf Hawaii entstanden sind, sind absolut sehenswert und nahe an der Perfektion. Der Score von Hans Zimmer schafft es mit seinen emotionalen afrikanischen Klängen, die düstere Stimmung des Films gekonnt zu tragen. Damit wäre das Beste an diesem Film aufgezählt. Dass taffe US-Soldaten freiwillig für die unterdrückten Einheimischen ihr Leben riskieren und dass innerhalb kürzester Zeit aus dem Elite-Soldat Waters ein hilfsbereiter Samariter wird, strotzt vor US-Pathos und wirkt vollkommen an den Haaren herbeigezogen.
Wie in vielen Kriegsfilmen gelingt es auch in „Tränen der Sonne“ nicht, Charaktere mit wirklichem Tiefgang in die Geschichte zu integrieren. Die Männer aus Waters Eliteeinheit verzichten zur Vereinfachung gänzlich auf eine Vorgeschichte. Die schöne Monica Bellucci ist als Ärztin im Krisengebiet nur wenig überzeugend und auch Bruce Willis ruft als wortkarge Kampfmaschine eigentlich nicht sein ganzes Pensum ab.
Antoine Fuqua hat sich an ein sehr sensibles Thema gewagt und sich leider ziemlich verhoben. Sein klischeebeladener Handlungsablauf mag zwar die Idealvorstellung von menschlichem Handeln sein. Mit der Realität hat seine Geschichte leider nicht allzu viele Gemeinsamkeiten. Ihm gelingt es nie, die brutal-intensive Stimmung eines thematisch verwandten „Black Hawk Down“ aufzubauen, was dafür sorgt, dass sein Film die durchaus vorhandenen Möglichkeiten nicht ausschöpft. Daher wird sein handwerklich gut inszenierter Film nicht vielen Leuten im Gedächtnis bleiben.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Das Bild im 16:9-Format bewegt sich auf hohem Blu-Ray-Niveau. Dadurch kann man absolut problemlos in Fuquas Dschungelwelt eintauchen.
5 von 5 Punkten
Ton: Die Blu-Ray kann mit einem gelungenen Dolby Digital 5.1-Sound durchaus überzeugen. Allerdings wäre die Tonqualität mit dem DTS-HD Master Audio- Sound wohl noch zu verbessern gewesen.
4,5 von 5 Punkten
Extras: Die Extras sind mit den Audiokommentaren von Regisseur und Drehbuchautor, einem Trailer sowie einer Rubrik „Wissenswertes über Afrika gelungen, hätten aber noch etwas reichhaltiger sein dürfen.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
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