Inhalt: Nachdem seine Frau und sein Sohn bei einem Feuer ums Leben gekommen sind, zieht sich Bestseller-Autors Joseph Crane (Timothy Gibbs, „Another World“) komplett zurück. Er verschließt sich in einem Hotelzimmer und gibt sich seinem Hass auf die Welt, Gott und sich selbst hin. Auch eine Therapiegruppe, die er nach einiger Zeit aufzusuchen beginnt, verbessert seine Stimmung nicht. Nachts quälen Joseph düstere Visionen und Albträume, die alle mit der Zahl 11 in Verbindung zu stehen scheinen. Als er bei einem Unfall wie durch ein Wunder überlebt, entschließt er sich, seinen totkranken Vater und seinen Bruder, den Priester Samuel (Michael Landes, „Final Destination 2“) in Barcelona zu besuchen und die lang gehegten Streitigkeiten mit den beiden zu begraben. Kaum in Spanien angekommen häufen sich mysteriöse Vorfälle auf dem Anwesen seines Vaters. Joseph beginnt gemeinsam mit Samuel, die Ereignisse zu erforschen und findet heraus, dass am 11.11.2011 um 11:11 Uhr etwas durch die 11. Himmelspforte auf die Erde gelangen wird.
Kritik: Darren Lynn Bousman, der in den letzten Jahren durch seine Regie in den Folterorgien „Saw II“- „Saw IV“ sowie einem ähnlich blutrünstigen Remake des Horrorklassikers „Muttertag“ unter den Horrorfans bekannt wurde, versucht sich hier an einem religiös geprägten Horror-Drama. Zu Beginn wirkt der Film wie ein sehr düsteres Drama, welches vorrangig vom Atheismus und Welthass des verbitterten und vom Schicksal gebeutelten Bestseller-Autors handelt. Doch schon in den ersten Momenten wird klar, dass etwas Übernatürliches und Diabolisches auf Joseph wartet. Mit fortlaufender Dauer wandelt sich Josephs Ablehnung der Religion gegenüber, denn – wo es einen Teufel gibt, muss auch ein Gott zugegen sein. Es ist schade, dass sich Bousman nicht tiefer auf dieses Motiv einlässt, sondern sich auf bedeutungsschwangere Monologe Josephs beschränkt. Daher bleibt die religiöse Thematik ohne Substanz und wird nur sehr bieder abgehandelt.
Auch im Hinblick auf die restliche Inszenierung wirkt alles sehr konventionell. Der Aufhänger der Geschichte mit dem Zahlenspiel rund um die „11“ ist etwas leblos und überraschende Wendungen sucht der Zuschauer in „11-11-11“ vergeblich. Zum Glück hat Bousman mittlerweile ausreichend Routine im Genre, um trotzdem mit einem geringen Budget einen spannenden Film zu inszenieren. Ein guter Soundtrack und clever gesetzte Schnitte sorgen für einige Schockmomente. Außerdem schafft es Kameramann Joseph White, der mit Bousman auch „Repo! The Genetic Opera“ und „Mother’s Day“ gedreht hat, die verwinkelten schmalen Gassen Barcelonas stimmungsvoll einzufangen.
Überzeugender Hauptdarsteller kämpft gegen die Drehbuchschwächen
Timothy Gibbs, der allenfalls Experten bekannt ist, spielt die Hauptrolle Joseph Crane. Sein Spiel ist sehr emotional und präsent und so schafft er es, trotz der teilweise albernen Texte in dem ebenfalls von Bousman verfassten Drehbuch, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Michael Landes spielt als Josephs Bruder Samuel einen ähnlich überzeugenden Part und kann dank seines doppelbödigen Spiels seiner Figur etwas Tiefgang verleihen. Wendy Glenn (Bev aus „The L Word“) ist in der Rolle der Sadie zu sehen. Ihre Figur ist in der gleichen Selbsthilfegruppe wie Joseph und beginnt nach einiger Zeit, eine Freundschaft aufzubauen. Trotz relativ geringer Spielzeit hinterlässt Glenn dabei einen soliden Eindruck. Bei der Rolle von Dennis Rafter als sterbender Vater Richard, werden die Drehbuchschwächen deutlich. Sein Part besteht eigentlich nur darin, für unheimliche Dialoge zu sorgen und geht daher unter.
Andere erwähnenswerte Schaupielerkann der Film nicht aufweisen.
Die Grundidee von „11-11-11 – Das Tor zur Hölle“ ist hanebüchen. Die religiöse Thematik wird vergeudet. Trotzdem ist der Film so gut inszeniert, dass er 97 Minuten unterhalten kann. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt er aber, wie andere Darren Lynn Bousman-Filme, trotzdem nicht.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung ist technisch gut gelungen. Die kalten Farben unterstützen als Stilmittel die Stimmung des Films. Die Schärfe und der Kontrast sind stets gut. Eine Körnung ist praktisch nicht vorhanden. In den dunklen Szenen verliert das Bild aber etwas an Qualität.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische und der deutsche Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor. Die Hintergrundgeräusche und die Musik sind in beiden Versionen gut gelungen und sprechen die Boxen regelmäßig und gut verteilt an. Leider zeigt die deutsche Version in der Sprachwiedergabe deutliche Schwächen, sodass die Dialoge dumpf und etwas blechern klingen.
3 von 5 Punkten
Extras: Die Bonusmaterialien sind auf recht hohem Niveau. Der Audio-Kommentar von Regisseur Darren Lynn Bousman und seiner Frau Laura ist sehr informativ und unterhaltsam. Gleiches gilt für das gelungene „Behind the Scenes“-Feature. Einige „Deleted Scenes“ sowie eine Trailershow komplettieren die Extras.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Bildquelle: Ascot Elite, YouTube
Originaltitel: | 11-11-11 |
Regie: | Darren Lynn Bousman |
Darsteller: | Timothy Gibbs |
Genre: | Horror-Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2011 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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