Inhalt: Der Horror des Krieges zwigt sich auch in den USA: Sam Cahill (Tobey Maguire, „Spiderman“), Captain bei den Marines und Vater von zwei Töchtern, stürzt bei einem Afghanistan-Einsatz mit einem Hubschrauber ab. Als Sam für tot erklärt wird, bricht für seine Frau Grace (Natalie Portman, Black Swan) genauso wie für seinen Bruder Tommy (Jake Gyllenhall, Source Code)und seinen Vater Hank (Sam Shepard, General Garrison aus „Black Hawk Down“) eine Welt zusammen. Grace zieht sich zurück und Hank lässt seinen ganzen Frust an Tommy aus, den er seit einer Gefängnisstrafe für einen Versager hält. Nach einiger Zeit beginnt Tommy, sich um die Familie seines Bruders zu kümmern und Verantwortung zu übernehmen. Grace, die Tommy immer sehr misstrauisch gegenüber stand, beginnt, ihn in einem anderen Licht zu sehen. Doch Sam ist nicht tot.
Kritik: Jim Sheridan („Im Namen des Vaters“) führte 2009 bei diesem Remake eines dänischen Films aus dem Jahr 2004 Regie. Ihm gelang es dabei, eine ergreifende Charakterstudie über die Wirren eines Krieges in einem anderen Land zu inszenieren. Er filmt mit ruhiger Hand, was das Ganze zwar unspektakulär, aber sehr realistisch wirken lässt. „Brothers“ lebt von der Intensität der Emotionen und den kleinen Szenen wie die Momente, als die Töchter sich weigern, die dunklen Kleider zur Beerdigung ihres Vaters anzuziehen, oder Grace und Tommy sich über Geschichten aus der Vergangenheit austauschen. „Brothers“ ist ein Film, der zu Herzen geht.
Charakterdarsteller lassen das Cineasten-Herz höher schlagen
Dabei sind es vor allem die ausgezeichneten Schauspieler, die diesen Film sehenswert machen. Tobey Maguire verabschiedet sich hier als disziplinierter Marine-Captain von seinem Bübchen-Image. Maguire ist ein liebevoller Vater, der aber glaubhaft bereit scheint, zu jedem Zeitpunkt für sein Vaterland zu sterben. Seine Leistung wurde mit einer Golden Globe-Nominierung belohnt. Natalie Portman liefert als Sams Ehefrau Grace eine herausragend gute Vorstellung. Grace ist verletzlich und verstört. Ihr ganzes Leben wurde durch das Unglück in Afghanistan auf den Kopf gestellt. Sie schafft es aber trotzdem, eine gute Mutter für ihre beiden Töchter zu sein. Durch ihr einfühlsames und emotionales Spiel wird sie zum Mittelpunkt der Geschichte. Auch Jake Gyllenhall liefert als Tommy eine gelungene Darbietung. Er wirkt zwar nicht nicht wie der klassische Kleinganove, den er darstellen soll, da seine Ausstrahlung dafür zu nett und freundlich ist. Es ist aber das etwas überforderte Bemühen Tommys, seine Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen, das seiner Figur Leben einhaucht. Dank der exzellenten Chemie zwischen Gyllenhall und Portman wird dem Zuschauer ein glaubwürdiges familiäres Umfeld vermittelt. Sam Shepard kann als alkoholkranker Veteran Hank, der Sam zu den Marines und Tommy in die Kriminalität getrieben hat, das prominente Ensemble trotz geringer Spielzeit sehr gut unterstützen. Seine Figur ist zynisch, frustriert und liefert die Handlungsgrundlage für alle Personen in der Famile.
„Brothers“ ist als Remake natürlich kein bahnbrechendes Kinoerlebnis. Längen sind in dem Film ebenfalls vorhanden. „Brothers“ lebt von dem Talent seiner Darsteller. Die emotionale Ebene, die Intensität und der Realismus dieses Films, werden Zuschauer fernab vom Mainstream begeistern. „Brothers“ ist ein lohnenswertes Familiendrama und ein Antikriegsfilm, der Hintergründe zu den Militäreinsätzen aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet und den Zuschauer noch einige Zeit nach dem Film über die Inhalte nachdenken lässt.
4 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer ist sehr gut gelungen. Es wird ein gestochen scharfes Bild gezeigt. Einzig ein paar Weitwinkelaufnahmen sind etwas unscharf. Die sehr kalt gewählten Farben bieten einen hervorragenden Kontrast und wurden ideal abgemischt.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die englische und deutsche Tonspur sind in DTS-HD MA 5.1- Sound und bieten gehobene Blu-Ray- Qualität. Die Abmischung bei den Dialogen ist nahezu perfekt und bei den wenigen Action-Szenen wird die Anlage sehr gut ausgenutzt.
4,5 von 5 Punkten
Extras: Die Extras, bestehend aus einem Feature über „Brothers“, einem kleinen Feature über Jim Sheridan, einem Audio-Kommentar von Jim Sheridan, einem Making of und dem Kino-Trailer, sind nur auf mittelmäßigem Niveau. Inhaltlich ist der gebotene Mehrwert jedoch begrenzt. Das die Extras zum Teil nicht in HD transferiert wurden, fällt negativ auf.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Bildquelle: VIPmagazin, KochMedia,Youtube
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