Inhalt: Buck ist ein Film über Pferde, Gewalt und Vergebung. Was auf den ersten Blick wie eine Dokumentation über Pferdeerziehung erscheint, ist in Wahrheit eine Metapher für die Höhen und Tiefen, die das Leben bestimmen. Dabei spielt besonders die Geschichte des Hauptdarstellers eine zentrale Rolle.
Die Vergangenheit von Buck berührt die Zuschauer
Kritik: Buck Brannaman ist ein waschechter Cowboy. Aufgewachsen im US-Bundesstaat Wisconson hat Buck, der damals noch Dan hieß, keine leichte Kindheit. Inspiriert von erfolgreichen Lassokünstlern prügelt der Vater Buck und seinen älteren Bruder schon im Alter von 3 Jahren zum Erfolg. Die Söhne müssen mit ihren Lassotricks durch die Bundesstaaten ziehen und werden zu kleinen Berühmtheiten. Dass die Kinder misshandelt werden fliegt erst später auf, als die Seelen der Brüder schon tiefe Narben haben.
Die Geschichte von Bucks Kindheit begleitet den Zuschauer durch den gesamten Film. Es gelingt dem jungen Buck, sich auf eine ganz besondere Weise den Pferden zu nähern und eine tiefe Beziehung zu den Tieren aufzubauen. Sein Wissen und die Fähigkeit die Pferde ohne Gewalt, dafür aber mit Respekt und Konsequenz zu erziehen, bringt er Teilnehmern seiner Seminare bei.
Buck zieht dafür fast das ganze Jahr mit seinem Trailer und den eigenen Pferden durch die USA, um Pferdebesitzern sein Wissen des „Natural Horsemanship“ zu vermitteln. Wie auch schon beim Film „Der Pferdeflüsterer“, in dem Buck ebenfalls mitwirkte, zieht Buck mit seiner faszinierenden Bindung zu den Tieren die Zuschauer in seinen Bann. Er zeigt auf, welche Fehler die Besitzer häufig machen und dass oft tiefliegende Probleme dahinter liegen. Buck hilft dadurch nicht nur den Pferden, sondern auch deren Besitzern das eigene verhalten zu ändern.
Die Pferde spiegeln menschliches Fehlverhalten wieder
Die Pferde als eine Art Spiegel der menschlichen Seele zu sehen, darauf ist Buck gewiss nicht als Erster gekommen. Der Film zeigt zwar viel von Bucks Nomadenleben und seinen Seminaren, wirklich viel Neues erfahren Kenner jedoch nicht. Es wird einfach eine Spur zu oft, von Bucks Kindheitserlebnissen und dafür etwas weniger von seiner tiefen Beziehung zu den Pferden erzählt. Dies mag auch daran liegen, dass die Filmemacherin Cindy Meehl den Pferdemenschen zwei Jahre lang begleitet und kennengelernt hat. Der sanfte Charakter von Buck gerät daher in den Fokus und die gewaltfreie und emotionale Interaktion mit den Pferden gewinnt somit eine ganz eigene Intention.
Ein Film nicht nur für Pferdeliebhaber
Nicht nur für Pferdemenschen und Liebhaber bildgewaltiger Dokumentationen ist „Buck – Der wahre Pferdeflüsterer“ ein spannender Film. Das im Vordergrund stehende Portrait des Menschen zeigt die fast magische Verbindung zwischen ihm und den teilweise verhaltensgestörten Pferden. Der Film ist nicht nur ein Plädoyer für die gewaltfreie und sanfte Erziehung von jungen und verhaltensauffälligen Pferden, sondern auch eine Anleitung für ein friedliches Miteinander der Menschen.
4 von 5 Punkten
Bild: Die bildgewaltigen Szenen kommen auf der DVD gut rüber. Die Farbdarstellung ist durchweg gut.
4 von 5 Punkten
Ton: Die Interviews sind allesamt sehr verständlich, auch in der Originalfassung ohne Synchronisation. Auf Hintergrundmusik und atmosphärische Untermalung wird größtenteils verzichtet.
4 von 5 Punkten
Extras: Die DVD bietet etwa 20 Minuten an herausgeschnittenem Filmmaterial. Viel Neues oder Lustiges, wie z.B. Outtakes sind darin leider nicht zu erfahren.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Originaltitel: | Buck |
Regie: | Cindy Meehl |
Darsteller: | Buck Brennaman, Robert Redford |
Genre: | Dokumentation |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2011 |
Internetseite: | Buck |
Länge: | 88 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
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