Inhalt: Die Hai-Forscherin und Dokumentarfilmerin Kate Mathieson (Halle Berry, „Cloud Atlas“) ist eine der wenigen Menschen auf der Welt, die mit großen weißen Haien ins Wasser gehen. Als sie mit ansehen muss, wie ihr Mentor und Ausbilder von einem der Tiere gefressen wird, schwört sie ihrem Beruf ab. Ein Jahr später ist sie Inhaberin einer Walbeobachtungsbootes in Kapstadt, steht aber am Rand der Pleite. Deswegen trifft sie sich auf Empfehlung ihres Ex-Freunds Jeff (Olivier Martinez, „S.W.A.T. – Die Spezialeinheit“) mit dem super-reichen Schnösel Brady (Ralph Brown), der mit seinem Sohn Luke (Luke Tyler) nach Haien tauchen möchte. Trotz starker Gewissensbisse erklärt Kate sich bereit, für 100.000 Euro die Expedition der beiden zu betreuen. Kaum auf dem Wasser, beginnen die ersten Streitigkeiten. Als dann ein Sturm aufzieht und die Haie im Wasser lauern, wird der Abenteuertrip für Reiche zum Desaster.
Kritik: Der Schauspieler John Stockwell (Cougar aus „Top Gun“) hat sich in den letzten Jahren recht erfolgreich auf die Regie bei leichter Thrillerkost mit schönen Landschaftsaufnahmen und attraktiven, knapp bekleideten Damen („Into the Blue“, „Turistas“) spezialisiert. Hier greift er die seit Steven Spielberg „Jaws“ nicht aus dem Filmgeschäft wegzudenkende Begegnung von Mensch und Hai auf. Wie in seinen Filmen zuvor, kann Stockwell auch hier mit gut gefilmten Landschaftsaufnahmen gefallen. Die Küstenregionen Kapstadts mit ihrer von Robben bis zu Delfinen reichenden Tierpracht wird hierbei bestmöglich ausgenutzt. Lobenswert ist außerdem, dass in „Dark Tide“ kaum CGI-Aufnahmen zu sehen sind, sondern immer echte Hai-Aufnahmen zu verwendet werden. Trotzdem kommt der Film arg gemächlich daher, sodass kaum Spannung aufkommen will. Allenfalls in den letzten 20 Minuten, wo auch der düstere Score besser zum Einsatz kommt, stellt sich so etwas wie Action ein.
Lustlose Hauptdarstellerin mindert die Schauwerte
Als Halle Berry 2002 für ihren fulminanten Auftritt in dem Drama „Monster’s Ball“ den Oscar gewann, gehörte sie zu den Superstars von Hollywood. Knappe zehn Jahre später scheint nicht mehr viel von dieser Schauspielerin übrig zu sein. Wie so häufig zuletzt wirkt Halle Berry auch als Meeresbiologin Kate seltsam lustlos und zeigt praktisch keinerlei Emotionen. Daher ist es auch für den Zuschauer nahezu unmöglich, mit der gebeutelten Frau mitzufühlen. Der Franzose Olivier Martinez ist als lockerer Playboy Jeff zumindest engagiert, ohne aber allzu beeindruckend zu wirken. Der Brite Ralph Brown ragt als arroganter Geschäftsmann Brady deutlich aus dem Ensemble hinaus. Er spielt den selbstgefälligen Unsympathen mit ordentlich Verve und kann einige sehr gute Szenen für sich verbuchen.
„Dark Tide“ ist von der handwerklichen Leistung John Stockwells durchaus gelungen, was die schönen Bilder belegen. Was aber speziell Halle Berry während dieses Films geritten hat, kann durchaus als dramatisch bezeichnet werden. Mit einer derartig unmotivierten Hauptdarstellerin ist es unmöglich, einen vollkommen zufriedenstellenden Film zu drehen. So schafft es auch „Dark Tide“ nicht, dass durchaus vorhandene Potenzial zu einem spannenden Thriller zu nutzen.
Ab dem 28.09.2012 ist der Film auf DVD und Blu-Ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Die tollen Aufnahmen werden mit einem grandiosen Bildtransfer angemessen umgesetzt. Die Farben sind voll und kräftig, die Bilder sind, auch dank eines perfekten Schwarzwerts, immer scharf und sehr detailreich. Eine makellose Umsetzung.
5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und englische DTS-HD MA 5.1-Sound ist sehr gut gelungen. Neben hervorragender Dialogverständlichkeit punktet der Ton mit Surround-Unterwassergeräuschen und einem seltenen aber guten Bass-Einsatz.
4 von 5 Punkten
Extras: Bonusmaterialien werden außer einigen Trailern keine geboten.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Dark Tide
Originaltitel: | Dark Tide |
Regie: | John Stockwell |
Darsteller: | Halle Berry, Olivier Martinez, Ralph Brown |
Genre: | Abenteuerthriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2010 |
Verleih: | Universum Spielfilm |
Länge: | 94 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verkaufsstart: | 28.09.2012 |