Categories: Blu-ray

Review: Das perfekte Verbrechen (Blu-ray)

Das perfekte Verbrechen (Bildquelle: Hitmeister)

Inhalt: Ted Crawford (Anthony Hopkins) hat eigentlich alles, was er sich wünscht. Er ist ein erfolgreicher Ingenieur, äußerst wohlhabend und mit der jüngeren und sehr attraktiven Jennifer (Embeth Davidtz, Felicia aus „Californication“) verheiratet. Als er aber herausfindet, dass seine Frau eine Affäre mit dem Polizisten Rob Nunally (Billy Burke, „Drive Angry“) hat, schmeißt er sein altes Leben komplett über den Haufen und schießt Jennifer eine Kugel in den Kopf. Danach ruft er die Polizei und lässt sich von Nunally festnehmen.

Da der Fall eindeutig scheint, setzt Bezirksstaatsanwalt Lobuto (David Strahairn, Pierce Patchet aus „L.A. Confidental“) den ehrgeizigen und arroganten Willy Beachum (Ryan Gosling, „Drive“), der eine Woche später in die Privatwirtschaft wechseln soll, auf den Fall an. Doch die scheinbare Routineverhandlung entwickelt sich für Beachum zum Desaster. Die Tatwaffe kann nicht gefunden werden und die Affaire von Nunally zu Jennifer kommt ans Tageslicht und diskreditiert ihn als Zeugen. Willys neue Vorgesetzte Nikki (Rosamund Pike, Miranda Frost aus „007 – Stirb an einem anderen Tag“) muss all ihr Können einsetzen, damit Willy seinen neuen Job nicht verliert, bevor er angefangen hat. Es entwickelt sich ein unerbittliches Katz- und Mausspiel zwischen dem jungen Anwalt und dem abgebrühten Ingenieur.

Kritik: Gregory Hoblit („Untraceable“) inszenierte 2007 diesen prominent besetzten Psychothriller. In wunderschön gefilmten Bildern sorgt er hier für ein Fest für die Genre-Fans. Die Charaktere sind etwas überzeichnet und bedienen das ein oder andere Klischee. Trotzdem führt das intensive Duell seiner charismatischen Hauptfiguren immer wieder zu überraschenden Wendungen und ist schon daher sehr unterhaltsam. Zusätzlich lässt ein gehöriges Augenzwinkern über kleinere logische Schwächen hinwegsehen.

Duell der Generationen

Wenn die Filmfans eine Figur mit Anthony Hopkins in Verbindung bringen, dann ist es seine Oscar-Rolle des Kannibalen Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“. Daher war es naheliegend, den Waliser auch hier wieder in der Rolle des Psychopathen zu besetzen. Die Idee ging voll auf: Hopkins spielt wunderbar selbstgefällig und gefühlskalt und lässt durch seine Präsenz fast alle Co-Darsteller blass erscheinen, ohne das diese schlecht spielen. Der Einzige, der ihm ebenbürtig ist, ist der damals 26-jährige Ryan Gosling, der im Jahr seiner Oscar-Nominierung (für „Half Nelson“) erneut eine absolut tolle Darbietung liefert. Sein Charakter Willy Beachum strahlt gleichermaßen liebenswerten Charme, jugendliche Naivität und elitäre Arroganz aus. David Strathairn als Willys altem und Rosamund Pike als seinem neuen Boss spielen beide ihren bodenständigen Charakter gut und überzeugend. Embeth Davidtz hat zwar nur geringe Spielzeit, nuzt diese aber voll aus, um ihrer Figur Jennifer Eleganz und Ausstrahlung zu verleihen. Nur Billy Burke fällt deutlich gegen seine Kollegen ab.

„Das perfekte Verbrechen“ ist gehobener Blödsinn der besten Art. Zwar ist die Ausgangsstory teilweise unlogisch bis hanebüchen, dafür ist der Film zu jeder Zeit unterhaltsam. Die überraschenden Plot-Twists, die starke Kameraarbeit und die glänzenden Leistungen von Anthony Hopkins und Ryan Gosling sorgen dafür, dass der Film zu den besten Genre-Filmen der letzten Jahre zählt und auf jeden Fall sehenswert ist.

4 von 5 Punkten

 

Bild: Der Transfer ist recht gut gelungen. Kräftige Farben sorgen für ein sehr natürlich wirkende Umfeld. Die Kontraste sind sehr gut und sind auch in den dunklen Szenen stets klar vorhanden, was auf den tiefen Schwarzwert zurückzuführen ist. Die Schärfe ist bei Nahaufnahmen gut, lässt aber bei tieferen Aufnahmen einige Details vermissen, was aber zum Stil des Films passt. Leider tritt an einigen Stellen etwas Bildrauschen auf, was die Wahrnehmung stört. Ansonsten wird die Blu-Ray der Kameraarbeit gerecht.

4 von 5 Punkten

Ton: Die englische Tonspur ist in Dolby Digital HD 5.1 vorhanden, die deutsche „nur“ in Dolby Digital 5.1-Sound. Große Effekte gibt es in dem Film natürlich nicht, dafür ist die Dialogverständlichkeit hervorragend. Die dezenten Effekte und der Soundtrack werden auch gut wiedergegeben, wobei die Hintergrundgeräusche in der Originalfassung dynamischer wirken. Insgesamt eine gelungene Umsetzung eines dialoglastigen Films.

4 von 5 Punkten

Extras: Die Sonderausstattung fällt gegenüber dem Film und der technischen Umsetzung dieser Blu-Ray ab. Einige interessante entfernte Szenen, zwei alternative Enden, die aber gegen die Endfassung deutlich schwächer sind, und der Kino-Trailer sind alle Extras, die auf der Blu-Ray vorhanden sind.

2,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Bildquelle: hoersaalkino, YouTube

Das perfekte Verbrechen

Originaltitel:Fracture
Regie:Gregory Hoblit
Darsteller:Anthony Hopkins, Ryan Gosling, David Strtahairn
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2007
Verleih:Warner Bros.
Länge:113 Minuten
FSK:12

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 26.03.2012
Review: Das perfekte Verbrechen (Blu-ray)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

Recent Posts

Review: Love Lies Bleeding (Blu-ray)

Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…

3 Tagen ago

Review: Boss Level (Blu-ray)

Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…

4 Tagen ago

Review: The Last Stop in Yuma County (Mediabook)

Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…

6 Tagen ago

Review: Longlegs

Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…

1 Woche ago

Review: Suburbicon

Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…

1 Woche ago

Review: The Death of Stalin

Inhalt: Im Frühjahr des Jahres 1953 ist Moskau immer noch fest in der Hand von…

2 Wochen ago