Inhalt: Der machtbesessene Diktator General Aladeen (Sacha Baron Cohen, „Brüno“) möchte die Demokratisierung seines Landes Wadiya um jeden Preis verhindern. Zu diesem Zweck reist er nach Amerika, um sein umstrittenes Atomprogramm zu rechtfertigen. Doch noch bevor er seine Rede halten kann, wird er gekidnappt und durch einem, ihm zum Verwechseln ähnlich sehenden Ziegenhirten ersetzt. Den Entführern entkommen, aber allein und verlassen auf der Straße, trifft er schließlich auf einen „kleinen Mann“, der sich später als die Besitzerin eines kleinen Ökoladens (Anna Faris, „Der perfekte Ex“) herausstellt, die ihm anbietet in ihrem Laden zu arbeiten. Doch Aladeen braucht kein Asyl, denn er möchte seine 14-stündige Rede vor den Vereinten Nationen halten…
Kritik: Sacha Baron Cohen ist bekannt für seinen provokanten Humor. Mit „Borat – Kulturelle Lernung von Amerika um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen“ und „Brüno“ wusste er schon 2006 und 2009 zu provozieren. Zusammen mit seinem Stammregisseur Larry Charles nutzt er wieder jegliche Klischees, schwarzen Humor und scheut auch nicht vor rassistischen Äußerungen zurück. Dabei ist gerade die politische Inkorrektheit, die Sascha Baron Cohen als Diktator an den Tag legt eine der großen Stärken des Films. Es werden Witze über Osama Bin Laden gemacht, oder Amerika als „Geburtsort von Aids“ bezeichnet. Schon zu Beginn des Films, wenn ein Bild des kürzlich verstorbenen Machthabers von Nord Korea mit der Unterschrift „In Memory of Kim Jong-il“ erscheint, wird jedem Zuschauer klar, in welche Richtung die nächsten knapp 83 Minuten gehen. In Folge dessen erhält der Zuschauer erst einmal Einblick in das Leben des Diktators Aladeen und seine Lebensweise in dem prunkvollen Palast von Wadiya mitten in der Wüste.
„Das Land, das die Schwarzen erbaut haben und den Chinesen gehört“
Am Haupthandlungsort New York angekommen, reitet der Diktator erst mal voller Selbstverherrlichung auf einem Kamel durch die Straßen, umringt von seiner Leibgarde bewaffneter Frauen und winkt freudig den protestierenden Amerikanern zu, die sich gegen seine Diktatur auflehnen. Eine Szene, die wunderbar anzuschauen ist. Der Film nimmt aber erst richtig Fahrt auf, wenn der Diktator nicht mehr in seinem Element ist und sich allein auf der Straße wiederfindet. Ohne seinen geliebten Bart wird er von seinen Angehörigen nicht mehr erkannt und muss sich fortan als normaler Zivilist durchschlagen. Dabei kommt es immer wieder zu aberwitzigen Konfrontationen und Missverständnissen mit der westlichen Welt. Besonders die Szene eines Hubschrauberrundflugs über New York mit zwei anderen Touristen, gehört mit zu den besten Szenen im Film. Manche Witze sind jedoch arg unter der Gürtellinie und eher peinlich als amüsant und schmälern ein wenig den Filmgenuss.
Zum Erfolg des Films trägt aber natürlich vor allem Sacha Baron Cohen bei, der vollkommen in seiner Rolle als machthungriger Diktator aufgeht. Zudem sieht er mit Vollbart und medaillienbehangener Uniform einfach zum totlachen aus. Bei den Nebendarstellern überzeugt Anna Faris als naive, aber liebenswerte Zoe, die Aladeen die Vorzüge der Demokratie vor Augen führt. Sir Ben Kingsley („Lucky Number Slevin“) als Vertrauter des Diktators weiß ebenfalls zu überzeugen. Weitere Gastauftritte von Stars wie Megan Fox („Passion Play“) oder John C. Reilly („Der Gott des Gemetzels“), komplettieren das erstklassige Ensemble.
„Der Diktator“ ist ein Film, der die Massen spalten wird. Manche werden mit dem Humor von Sacha Baron Cohen nichts anfangen können, alle anderen erleben einen bissige Satire, die gekonnt provoziert. Ab dem 17. Mai 2012 kann sich jeder selbst ein Bild machen, denn dann kommt „Der Diktator“ in die Kinos.
4 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 08.05.2021 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Paramount Pictures, YouTube
Der Diktator
Originaltitel: | The Dictator |
Regie: | Larry Charles |
Darsteller: | Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Megan Fox, Ben Kingsley |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 83 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Diktator |