Inhalt: Der brave Anthropologie-Student Nathan (Ryan Donowho, „Broken Flowers“) hat genug von seinem Streber-Dasein. Kurzerhand lädt er seinen jungen Volkskunde-Professor Nash (Stephen Dorff, „Carjacked“), der ein Verhältnis mit einer Studentin hat, und einige Kommilitonen auf ein Answesen seiner Familie am Strand ein, um dort ein indianisches Ritual durchzuführen.
Leider freut sich Nathans drogensüchtiger Bruder Benny (Wes Bentley, „Die Tribute von Panem“ ) der mit seinem Kumpel Delgado (Christian Slater, „Soldiers of Fortune“ ) auf dem Anwesen lebt, überhaupt nicht über den Besuch. Die beiden dauernd zugedröhnten Sonderlinge wollen lieber alleine sein und speziell Delgado, der nach dem Unfalltod seiner Familie von Weltschmerz zerfressen ist, ist absolut unberechenbar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu den ersten Auseinandersetzungen kommt.
Kritik: W. Peter Iliff, der sich als Drehbuchautor mit dem Kultfilm „Gefährliche Brandung“ einen Namen machte, nahm hier erstmals bei einem Langfilm auf dem Regie-Stuhl Platz. Was sich von der Geschichte her als Standard-Thriller mit dem Potenzial zur guten Unterhaltung ankündigt, entpuppt sich bald als weniger. Das fast ausschließlich attraktive Menschen in dieser Art Film zu finden sind, dürften der geneigte Genre-Fan mittlerweile gewöhnt sein. Eine recht monotone Kameraführung und ein wirrer Schnitt, der wohl die Drogenerfahrungen der Protagonisten zum Ausdruck bringen soll, zerstören jeden Anflug von Spannung aus einzelnen gelungenen Szenen im Keim. Auch bei der Continuity sind Iliff einige Fehler unterlaufen. So trägt der Film zumindest unfreiwillig zur Erheiterung bei. Seine wenigen stärkeren Momente zieht der Film aus den schön durchgeknallten Momenten, in denen Delgado mit einem Stofftier philosophiert.
Wir waren mal Stars
In den 1990er-Jahren gehörten Wes Bentley („American Beauty“), Stephen Dorff („Blade“) und vor allem Christian Slater („Im Namen der Rose“, „True Romance“, „Interview mit einem Vampir“) zu den aufgehenden Sternen am Hollywood-Himmel. Bentley, der zuletzt in „Die Tribute von Panem“ endlich wieder einen größeren Part bekommen konnte, spielt hier den Junkie Benny eindimensional und recht blass.
Stephen Dorffs Figur Professor Nash, der bei den Frauen wesentlich mehr erreichen kann als in seinem Job, gibt im Prinzip nichts her, wodurch sich Dorff auszeichnen könnte. Christian Slaters zynischer Delgado ist noch die originellste der drei Rollen und wird von Slater dazu noch mit etwas Verve gespielt. Leider ist seine Maske derart billig und albern, dass Delgado in keinster Weise bedrohlich wirkt. Von den jüngeren Darstellern wie Ryan Donowho und Kate Maberly wird, außer der formschönen Präsentation von Schwimmmode, nicht wirklich etwas abverlangt.
„Der Übergang – Rites of Passage“ hätte ein absolut ordentlicher Genre-Film werden können. Es befinden sich aber zu viele offenkundige Unzulänglichkeiten in Schnitt, Maske und Drehbuch. Darüber hinaus fällt eine Identifikation mit den stereotypen Studenten relativ schwer. So kommt nur in wenigen Szenen etwas Nervenkitzel auf, was aufgrund der früheren, nervenzehrenden Drehbücher von Iliff durchaus überrascht.
Ab dem 16.11.2012 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung ist absolut gelungen. Die Schärfe ist sowohl bei Nahaufnahmen als bei weit schweifenden Panorama-Bildern auf hohem Niveau. Nur bei den hektischen Drogenszenen zeigt das Bild Schwächen. Die Kontraste sind fast makellos und die Farben sind klar und kräftig.
4 von 5 Punkten
Ton: Auch der englische und der deutsche DTS-HD MA 5.1-Tontransfer ist sehr gelungen. Die Dialoge sind immer verständlich, der solide Score wurde gut abgemischt und bei einigen Szenen werden die Boxen stark angesprochen.
4 von 5 Punkten
Extras: Das dürftige Bonusmaterial beschränkt sich auf ein (nicht untertiteltes) 7-Minuten Making of und ein paar Trailer.
1,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Originaltitel: | Rites of Passage |
Regie: | W. Peter Iliff |
Darsteller: | Christian Slater, Stephen Dorff, Wes Bentley |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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