Inhalt: Für den Grundschullehrer Paul Maddens (Martin Freeman, „Der kleine Hobbit“) gibt es kaum etwas schrecklicheres auf der Welt als Weihnachten. Seitdem er vor fünf Jahren von seiner Freundin Jennifer (Ashley Jensen, „Alles Betty!“) verlassen wurde, ist das Fest für ihn gestrichen. Dann wird ausgerechnet er dazu auserkoren, das jährliche Krippenspiel seiner Schule zu inszenieren.
Die Situation läuft aus dem Ruder, als er seinem Erzrivalen Gordon Shakespeare (Jason Watkins, „James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie“) erzählt, dass er weiter im Kontakt mit Jennifer steht und diese mit einigen Hollywood-Produzenten nach Coventry kommen will, um sich seine Aufführung anzusehen. Auf einmal verkommen seine Vorbereitungen zum Medienspektakel und sein Assistent, der Kindskopf Mr. Poppy (Marc Wooton) raubt Paul den letzten Nerv. Nach einiger Zeit wachsen Paul die kleinen Darsteller dennoch ans Herz. Aber wie soll er eine Hollywood-Crew nach Coventry bekommen?
Kritik: Nach dem Improvisations-Film „Confetti – Heirate lieber ungewöhnlich hat“ drehte Debbie Isitt 2009 die Weihnachtskomödie „Der Weihnachtsmuffel“, bei der sie auch nur eine Geschichte vorgab, die die Schauspieler dann frei mit Leben füllen sollten. Das ist diesmal aber nur mit Abstrichen gelungen, da die Rahmenhandlung etwas sehr dünn ausgefallen ist. Die launig aufspielenden Jungstars sorgen für zahlreiche niedlich-lustige Momente, die vor allem einem ähnlich jungen Publikum gefallen dürften. Auch das Element „Weihnachtsfilm“ trifft hier nur bedingt zu. Es entwickelt mehr eine Liebeskomödie um das Ex-Paar Paul und Jennifer, die aber weder besonders originell, noch romantisch daherkommt.
Die musikalische Untermalung befindet sich eher im „High School Musical“/Pop-Bereich, was nicht zwingend weihnachtlich anmutet. Auch wenn hier und da immer mal wieder nette und stimmungsvolle Szenen in dem Film zu finden sind, zerstören vollkommen unmotivierte Handlungsstränge das gerade erreichte. Vor allem ein blödsinniger Ausflug von zwei Schülerinnen und Paul nach Los Angeles ist hier als negatives Beispiel zu nennen. Auch im weiteren lässt der Film einen roten Faden vermissen.
Auch die Schauspieler haben keinen Spaß
Das Martin Freeman ein toller Komiker ist, hat er in „The Office“ hinreichend unter Beweis gestellt. Hier ist sein Charakter Paul Maddens aber so uninteressant, dass er nie wirklich zur Geltung kommt. Auch ein besonderer Fiesling oder Muffel ist in Maddens nicht zu erkennen. Wesentlich schlimmer ist aber Marc Wooton als zwanghaft auf lustig getrimmter Mr. Poppy, da er so albern und unlustig agiert, dass es beinahe schon peinlich wird. Jason Watkins als Gordon Shakespeare und Ashley Jensen als Jennifer haben auch nicht sehr viel mehr Glück bei ihren Rollen. Sogar „The Wire”-Star Clarke Peters wirkt bei seinem kurzen Auftritt seltsam lustlos. Einzig die schon genannten Kinder-Darsteller machen teilweise Freude.
Es gibt viele sehenswerte Weihnachtsfilme. Leider bleibt „Der Weihnachtsmuffel“ zu häufig in Ansätzen stecken und berührt auch nur am Rand das Weihnachtsthema. So hinterlässt der Film einen eher faden Eindruck.
Ab dem 20.11.2012 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung ist auch nicht gänzlich gelungen, da die Tiefenschärfe in einigen Szenen zu wünschen übrig lässt. Ansonsten ein solides Bild.
3 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton ist ebenfalls ordentlich gelungen. Die Dialoge sind immer verständlich, die Lieder sind schön abgemischt. Sonstige Effekte sind anhand der Handlung natürlich nicht zu erwarten gewesen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Hinter den Kulissen der deutschen Fassung, ein handelsübliches Making of, Deleted Scenes und kurze Interviews mit Cast und Crew bieten bodenständige Ergänzungen zum Film.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, YouTube
Der Weihnachtsmuffel
Originaltitel: | Nativity! |
Regie: | Debbie Isitt |
Darsteller: | Martin Freeman, Marc Wootton, Jason Watkins |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2009 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von "Der Weihnachtsmuffel" |