Inhalt: Im Jahr 1989 ruft Maria Rossi (Suzan Crowley) bei der Polizei an und gesteht: „Ich habe drei Menschen getötet!“. Tatsächlich finden die Beamten die entsetzlich zugerichteten Leichen von zwei Männern und einer Frau in Marias Haus vor. Ein Jahr nach der Tat wird Maria für unzurechnungsfähig erklärt und in die Centrino-Klinik nach Rom überwiesen. Erst im Jahr 2009 erfährt ihre Tochter Isabella (Fernanda Andrade, Vilma aus der Mini-Serie „Fallen“), dass ihre Mutter die Greueltaten begangen hat, während ein Exorzismus an ihr vorgenommen wurde. Gemeinsam mit dem Kameramann Michael (Ionut Grama) macht sich die junge Frau auf den Weg nach Italien, um die Geschichte ihrer Mutter zu verfilmen. In Rom angekommen merkt Isabella schnell, dass immer noch Dämonen in ihrer Mutter wohnen. Verzweifelt wendet sie sich an die Priester Ben (Simon Quartermain, Ari aus „Scorpion King – Aufstieg eines Kriegers“) und David (Evan Helmuth, Troy aus „Ein Mann für eine Saison“), die unauthorisierte Teufelsaustreibungen an besessenen Personen durchführen.
Kritik: Seit dem Welterfolg von „Blair Witch Projekt“ sind pseudo-dokumentarische Mockumentary-Filme im Horrorbereich fester Bestandteil. So drehte William Brent Bell, der mit dem Internethorror „Stay Alive“ 2006 einen Achtungserfolg feiern konnte, diese Exorzismus-Geschichte mit einem Mini-Budget von weniger als 1 Million US-Dollar und setzt dabei voll auf die authentisch wirkenden Bilder der Wackelkamera. Leider geht sein Konzept nur in begrenztem Maße auf. In den ersten 30 Minuten des Films herrscht Langeweile vor. Es wird viel geredet und Belanglosigkeiten ausgetauscht. Im mittleren Drittel hat der Film dann seine mit Abstand beste Phase. Als Isabella auf die beiden Priester trifft und diese sie mit zu einem Exorzismus nehmen, baut der Film nervenzehrende Spannung auf und liefert wirklich verstörende Bilder. Auch die Aufeinandertreffen von Maria und Isabella gehören zu den besten Szenen des Films.
Ein Marketing-Gag geht nach hinten los
Im Schlussdrittel verschenkt der Film wieder viel von seiner mühsam aufgebauten psychologischen Spannung und es beginnt blutig zu werden. Bei dem schon kurz darauf folgenden, sehr abrupten Ende haben sich die Macher des Films komplett verkalkuliert. Ihr Verweis auf eine eigens erstellte Internetseite (www.therossifiles.com), auf der weitere Informationen zu diesem „wahren“ Fall zu finden sind, sorgten bei Zuschauern und Kritikern weltweit für Unverständnis.
Die unbekannten Schauspieler wirken zum großen Teil blass und ersetzbar, was aber nicht ungewöhnlich in dem Genre ist. Einzig Susan Crowley als durchgeknallte und besessene Maria Rossi kann sich von ihren Kollegen abheben.
„Devil Inside“ ist ein durchwachsener Horrorfilm mit ebenso starken wie schwachen Szenen. Der Titel des „Schlechtesten Films 2012“, den der Mockumentary-Schocker von den US-Medien verliehen bekam ist aber in jedem Fall überzogen und unangebracht. Auch wenn der Film keine neuen Aspekte zu Linda Blair & Co liefern kann, wird nach überstandener Anfangsphase ein spannender Grusler geboten.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer der Handkameraaufnahmen ist überraschend stark. Das Bild ist meistens scharf, die Farbwahl ist stimmungsvoll und nur selten ist ein kleines Filmkorn zu erkennen.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, der deutsche in DD 5.1. Die Dialogverständlichkeit ist bei beiden Fassungen problemlos. Die Effekte und Schreie wirken in der Originalfassung etwas voluminöser.
4 von 5 Punkten
Extras: Es gibt kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures, YouTube
Devil Inside
Originaltitel: | Devil Inside |
Regie: | William Brent Bell |
Darsteller: | Susan Crowley, Fernanda Andrade, Simon Quarterman |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 83 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |