Inhalt: Anfang des 20. Jahrhunderts wird der junge Anwalt Arthur Kipps (Daniel Radcliffe, „Harry Potter“) von seiner Kanzlei ins britische Hinterland beordert, um den Nachlass einer kürzlich verstorbenen Dame aufzulösen und ihren Besitz, das „El Marsh House“ zu verkaufen. Doch schon bald stellt er fest, dass mit dem düsteren Haus etwas nicht stimmt. Im Haus stößt er auf lang verdrängte Geheimnisse und begegnet bald immer wieder einer in schwarz gekleideten Frau. Er beginnt Nachforschungen anzustellen und die Anwohner zu befragen. Die Bewohner des Dorfes sind weniger erfreut und wollen um jeden Preis vermeiden, über die Frau in Schwarz zu sprechen. Als es dann im Ort zu mysteriösen Todesfällen kommt, geben die Bewohner Kipps die Schuld und drängen ihn dazu, den Ort zu verlassen. Doch Arthur begibt sich ein weiteres Mal zu dem Anwesen, um dem Geheimnis des alten Hauses endgültig auf die Spur zu kommen.
Kritik: „Die Frau in Schwarz“ basiert auf dem Bestseller-Roman der britischen Autorin Susan Hill. Die Geschichte um einen jungen Anwalt, der einem düsteren Geheimnis auf der Spur ist, wurde bereits erfolgreich für das Theater sowie für einen Fernsehfilm umgesetzt. Nun nahm sich Regisseur James Watkins („Eden Lake“) der Vorlage an und verfilme die Gruselgeschichte für die große Leinwand. Gleichzeitig wurde ein traditionsreiches Produktionsunternehmen, die „Hammer-Studios“, die besonders in den 50er und 60er Jahren mit Klassikern wie „Dracula“ und „Frankensteins Fluch“ das Horrorkino bestimmten wiederbelebt. Regisseur James Watkins legt ein Horrokino vor, welches in bester Old-School-Tradition für Gruselstimmung sorgt. Die stimmungsvollen Kulissen sorgen von Beginn an für ein wohliges Gruselgefühl, was den gesamten Film überdauert. Regnerisch, düster und nebelverhangen, bietet sich dem Zuschauer ein typisch mystisches Bild, das zwar nicht besonders originell, dafür aber sehr atmosphärisch ist. Das verlassene Haus mit eigenem Friedhof, das bei Flut vom Festland getrennt ist, ist zudem der perfekte Schauplatz. Zu der sehr guten Kulisse gesellen sich die hervorragend inszenierten Schockmomente. Interessant dabei ist, dass der Zuschauer zu jeder Sekunde weiß, dass etwas passiert, aber hofft, dass es nicht so kommt. So rechnet der Zuschauer zwar mit einem Schockmoment, erschreckt sich aber gleich darauf trotzdem. Die Geschichte ist dabei nicht besonders originell, aber sie bietet zumindest ein gutes Grundgerüst, um die Gruselszenerie voranzutreiben.
Gediegener Grusel mit guter schauspielerischer Leistung
Besonders interessant ist „Die Frau in Schwarz“ aus einem Grund: Es ist der erste Film für Daniel Radcliffe nach den Harry-Potter-Filmen und somit seine Bewährungsprobe. Bislang war der britische Schauspieler stets auf seine Rolle als Harry Potter festgelegt und konnte sich noch nicht von ihr lösen. Mit der Annahme der Rolle in „Die Frau in Schwarz“ wagte er einen drastischen Schritt, zumindest was das Charakterprofil angeht. Der junge Anwalt ist schwer verstört, hat einen tragischen Verlust erlitten und ist nun alleinerziehender Vater eines 4 Jahre alten Sohnes. Zum Großteil gelingt ihm die Verkörperung des jungen Anwalts recht gut, allerdings nimmt man dem 22-jährigen die Rolle des jungen Vaters nicht ab. Ansonsten liefert Daniel Radcliffe eine gute Darstellung ab, obwohl er den Film quasi im Alleingang tragen muss. Die Nebenrollen im Film sind überschaubar. Ciarán Hinds („Dame, König, As, Spion“) als Sam Daily und Janet McTeer („Albert Noobs“) als Elizabeth Daily liefern eine gute Darstellung ab, müssen sich aber auch beide nicht verausgaben, da sie klar in zweiter Reihe hinter Radcliffe agieren.
Die Frau in Schwarz ist eine willkommene Abwechslung zu den heute üblichen Horrorfilmen wie „Hostel“ und „Saw“. Zwar bietet der Film keine Innovationen, sorgt aber für eine wohlige Gruselatmosphäre und weiß mit kleinen, gemeinen Schockmomenten zu überzeugen.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: vipmagazin, YouTube
Die Frau in Schwarz
Originaltitel: | The Woman in Black |
Regie: | James Watkins |
Darsteller: | Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Janet McTeer |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Concorde Filmverleih |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Die Frau in Schwarz |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Concorde Film
Verfasst von David.
Zuletzt geändert am 23.05.2020
Review: Die Frau in Schwarz (Kino)