Es gibt wohl kaum jemanden, der in dieser Kategorie derart unverzichtbar ist wie Elisabeth Berkley. Schon im Alter von 14 begann Berkley 1986 ihre vielversprechende Karriere in kleinen Serien. Von 1989-1993 spielte sie in der Comedy-Serie „California Highschool“ die Rolle der Jessie Spano. Ihr großer Durchbruch sollte 1995 kommen, als sie vom niederländischen Starregisseur Paul Verhoeven („Basic Instinct“) für die Hauptrolle der Striptease-Tänzerin Nomi Malone in dessen neuem Blockbuster „Showgirls“ ausgewählt wurde. Dass die Rolle vorher von Drew Barrymore, Charlize Theron und selbst der auf schauspielerische Fehlgriffe spezialisierten Madonna abgelehnt wurde, hätte Berkley allerdings eine Warnung sein sollen. Der mit Sex- und Nacktszenen überladene Film wurde zu einer der teuersten Katastrophen der Filmgeschichte. Das desaströse Drehbuch mit schon peinlich anmutenden Dialogen (Zach: „Nicht umsonst habe ich BWL studiert.“ – Nomi: „Was ist BWL?“) von Joe Eszterhas, der immerhin auch „Basic Instinct“ geschrieben hatte, konnte selbst von gestandenen Schauspielgrößen wie Gina Gershon (Corky aus „Bound – Gefesselt“) oder Kyle MacLachlan (Agent Cooper aus „Twin Peaks“) nicht gerettet werden.
Für Elisabeth Berkley hingegen wurde der Film statt des großes Durchbruchs eine Vorführung ihrer gesamten schauspielerischen Unzulänglichkeit. Jedes gesprochene Wort wirkte gekünstelt und ihre Emotionen wurden mit der Sanftheit eines Vorschlaghammers transportiert, sodass Nomi mehr skurril als glaubwürdig wirkte. Dass die eigentlich hübsche Berkley mit einer Make-Up-Schicht, die sonst nur bei experimentierfreudigen zwölfjährigen Mädchen zu bewundern ist, verunstaltet wurde, passte ebenfalls perfekt ins Bild. Elisabeth Berkleys Leistung wurde folgerichtig mit der goldenen Himbeere als „Schlechteste Hauptdarstellerin“ prämiert (insgesamt 13 Nominierungen und sieben Awards für „Showgirls“ – Rekord). Auch wenn „Showgirls“ unter den Trashfilm-Fans mittlerweile Kultstatus genießt, war Elisabeth Berkleys Karriere gebrandmarkt. In den Folgejahren konnte sie zumindest noch ein paar Nebenrollen in größeren Produktionen („Der Club der Teufelinnen“, „An jedem verdammten Sonntag“) spielen. In den letzten Jahren ist sie aber nur noch als Gaststar in TV-Serien zu bewundern. Somit ist sie wieder dort, wo sie vor 25 Jahren angefangen hat.