Inhalt: Die Überbevölkerung auf der Erde nimmt immer weiter zu. Im Jahr 2018 dürfen Paare in den USA nur noch ein Kind zur Welt. Bei einer zweiten Schwangerschaft hilft nur noch die Flucht ins Ausland. Der Ex-Marine-General John Brennick (Christopher „Highlander“ Lambert) und seine Frau Karen (Loryn Locklin), deren erstes Kind eine Totgeburt war, werden aus diesem Grund an der mexikanischen Grenze verhaftet und zu 31 Jahren Haft verurteilt.Neide werden in „Fortress“ einer unterirdischen Gefängnisanlage der Men Tel Corporation inhaftiert , wo Gefängnisdirektor Poe (Kurtwood Smith, Red Forman aus „Die wilden Siebziger“) mit Hilfe modernster Technik ein brutales und sadistisches Regime führt. Trotz der widrigen Umstände plant Brennick gemeinsam mit seiner Frau und seinen Zellengenossen die Flucht aus der Anlage.
Kritik: Stuart Gordon inszenierte diesen Science-Fiction-Gefängnisfilm 1992. Dabei konnte er sieben Jahre nach seinem Low Budget-Erfolg „Re-Animator“ über ein Budget von 12 Millionen US-Dollar verfügen. Herausgekommen ist ein originelles B-Movie, dass auch nach 20 Jahren aufgrund eines gewissen nostalgischen Charmes immer noch gerne gesehen wird. Gordon präsentiert eine düstere und triste Welt, in der jeder Schritt überwacht wird. Selbst Gedanken und Träume sind nicht mehr frei wählbar. Der omnipräsente Muttercomputer und der diktatorische Gefängnisdirektor bestrafen jede falsche Regung durch das Einsetzen einer Schmerzsonde im Magen. Somit sind einige kleine Anleihen bei großen dystopischen Klassikern wie „1984“ zu erkennen. Die ganze Geschichte wurde im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten handwerklich gut umgesetzt. Als Zuschauer merkt man dem Film aber inzwischen sein Alter und das vergleichsweise niedrige Budget an, da einige Spezialeffekte heutzutage eher amüsant als spektakulär wirken, was dem Filmvergnügen aber keinen Abbruch tut.
Böser Smith und verrückter Combs ragen heraus
Auch die Schauspieler reihen sich nahtlos in das B-Movie-Vergnügen ein. Hauptdarsteller Christopher Lambert beweist erneut, wie schauspielerisch limitiert er ist. Seine festgefrorene Mimik taut auch im unterirdischen Gefängnis nicht auf. Daher haucht er der ohnehin schon stereotypen Figur des gescheiterten Ex-Soldaten nicht einen Funken von Glaubwürdigkeit ein. Dabei wird er perfekt von seiner Filmfrau Loryn Locklyn ergänzt, die über ein ähnliches schauspielerisches Talent wie Lambert verfügt und in keiner Szene wirklich auf sich aufmerksam machen kann.
Kurtwood Smith erweist sich mal wieder als Idealbesetzung für die Rolle des Bösewichts. Mit stoischer Gelassenheit und gutem Benehmen strahlt der schlaksige Smith stets eine unterschwellige Bedrohlichkeit aus, die er in einigen Szenen auch offen zur Schau stellt.
In der Rolle des jungen Zellennachbarn Nino gelang Clifton Collins Jr (Thomas aus “The Event”) ein eher unauffälliges, aber solides Spielfilmdebüt. Jeffrey Combs, der in der Rolle des verrückten Wissenschaftlers Herbert West in Gordons „Re-Animator“ seinen Durchbruch feierte, darf auch hier wieder in einer Paraderolle glänzen. Als abgedrehter Technikfreak D-Day, sorgt er mit absurd dicker Brille für die witzigsten Momente des Films. Tom Towles (Sheriff Wydell aus „The Devil’s Rejects“) als Schläger Stiggs und Lincoln Kilpatrick (The Priest aus „Soylent Green“) als Zellen-Ältester komplettieren die recht bekannte Besetzung.
„Fortress – Die Festung“ hat Schwächen bei den Spezialeffekten, bei den Darstellern (vor allem Lambert) und auch das Drehbuch hält die ein oder andere Lücke bereit. Trotzdem verfügt der Film über einen ungewöhnlichen Charme, der vor allen bei der ungekürzten Fassung zum Ausdruck kommt. Daher macht der Film meist Spaß und sein Kultstatus unter den Action- und Science-Fiction-Fans ist deshalb auch nachvollziehbar.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Das Bild ist überraschend gut. Die düsteren Übergänge sind gelungen und die Farben wirken, solange keine Spezialeffekte zum Einsatz kommen, sehr natürlich.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche Ton liegt in Dolby Digital 2.0 Stereo-Sound vor, weshalb der Sound natürlich relativ dumpf und monoton ist. Die Freude an diesem Film dürfte für den Zuschauer aber kaum gemindert werden.
2 von 5 Punkten
Extras: Bis auf einen englischen Kinotrailer sind keine Extras vorhanden.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Bildquelle: Postman, YouTube
Originaltitel: | Fortress |
Regie: | Stuart Gordon |
Darsteller: | Christopher Lambert, Kurtwood Smith, Clifton Collins Jr. |
Genre: | Science-Fiction |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1993 |
Verleih: | Columbia Tristar |
Länge: | 89 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
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