Review: Fringe – Grenzfälle des FBI Staffel 1 (DVD)

Dr Walter Bishop bei der Arbeit (Bildquelle Hitmeister)

Inhalt: FBI-Agentin Olivia Dunham (Anna Torv) führt dank ihrer brillanten Kombinationsgabe ein Leben auf der Überholspur und klettert die Karriereleiter blitzartig herauf. Außerdem entwickelt sich ihr Verhältnis mit FBI-Partner John Scott (Mark Valley, Brad Chase aus „Boston Legal“) zu einer glücklichen Beziehung. Ihr ganzes Leben wird aus den Angeln gerissen, als sie am Bostoner Flughafen Maschine 627 untersuchen soll, bei der alle Insassen auf merkwürdige Weise verstorben sind. Der hochrangige FBI-Abteilungsleiter Phillip Broyles (Lance Reddick, „The Wire“) lädt sie daraufhin ein, sich der Fringe-Divison, einer Abteilung für merkwürdige und mysteriöse Fälle, anzuschließen, um die Hintergründe des Falls zu untersuchen. Schnell findet Olivia heraus, dass sie nur mit der Hilfe des Wissenschaftlers Dr. Walter Bishop (John Noble, „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“) Antworten auf die Fragen finden kann, die sich im Flugzeug ergeben haben.

Walter war in den 70er Jahren an zahlreichen streng geheimen Experimenten beteiligt, befindet sich aber seit 17 Jahren in einer Psychatrie. Nach einiger Überzeugungsarbeit schafft es Olivia, Walter für ihr Vorhaben zu gewinnen. Zusätzlich schließt sich noch Walters hochintelligenter und zynischer Sohn Peter Bishop (Joshua Jackson, „Dawson’s Creek“) den Untersuchungen an, um seinen labilen Vater beaufsichtigen zu können. Schon bald stoßen die Drei auf ein Projekt namens „Schema“. Im Zusammenhang mit „Schema“ führen alle Spuren zum Multimilliarden-Dollar Unternehmen „Massive Dynamics“, was von Walters ehemaligem Laborpartner William Bell betrieben wird. Auch ihr Partner John Scott scheint tief in das „Schema“ verwickelt zu sein. Gemeinsam lösen Olivia, Peter und Walter die bizarrsten Fälle und kommen dem Geheimnis um das „Schema“ langsam auf die Schliche.

Olivia stürmt mit einem Einsatz-Team den Tatort eines Verbrechens (Bildquelle: Hitmeister)

Kritik: Mystery-Experte J.J. Abrams („Lost“) übernahm 2008 die Produktion dieser Serie, die schon vor ihrer Auststrahlung als das neue „Akte X“ gefeiert wurde. Dank skurriler Ideen und handwerklichem Geschick ist dieses Vorhaben in Staffel 1 vollkommen geglückt. In jeder Folge wird eine in sich abgeschlossene kleinere Geschichte erzählt und zeitgleich der rote Faden der Hauptgeschichte („Schema“) effektiv weiter entwickelt. So bleibt eine hohe Spannungskurve erhalten, die nur in wenigen Episoden kleine Durchhänger hat. Außerdem verfügt die Serie in den Dialogen über enormen Wortwitz, wodurch sie sich von anderen Genre-Serien abhebt. Es ist sehr empfehlenswert, die Serie in der Originalsprache zu verfolgen, da durch die mäßige Synchronisation zahlreiche Dialoge an Charme verlieren.

Die kühle Blonde, der brillante Verrückte und der smarte Zyniker

Ein weiterer Trumpf der Serie sind die hervorragenden Hauptdarsteller. Die Australierin Anna Torv, die vor dem Start von „Fringe“ nur den wenigsten ein Begriff war, zeigt ihre Qualitäten, eine solche Serie zu tragen. Sie macht als gedankenschnelle Agentin, die immer einen kühlen Kopf behält, eine tolle Figur. Da ihrer Figur durch die familiären Handlungsstränge zusätzlicher Tiefgang verliehen wird, kann Sie in diesen Szenen ihre warmherzige Seite zeigen. Insgesamt spielt sie vielschichtig und absolut glaubwürdig. Joshua Jackson sorgt als schlagfertiger Peter Bishop oft für gute Laune, schafft es aber trotzdem, mit doppelbödigem Spiel seine Figur immer etwas fadenscheinig und schwer durchschaubar wirken zu lassen.

Obwohl sowohl Jackson als auch Torv gut spielen, kommen sie nicht an die Klasse von Dr. Walter Bishop-Darsteller John Noble heran. Er verkörpert den brillanten, aber vergesslichen und äußerst eigenwilligen Wissenschaftler unglaublich facettenreich. Dank des perfekten Timings von Noble ist seine Figur in jeder Szene sehr präsent und dabei witzig und rührend zugleich. Speziell die Vater-Sohn-Gespräche von Noble und Jackson gehören zum Unterhaltsamsten, was diese Serie zu bieten hat.

Olivia und Astrid sorgen sich um den verletzten Charlie (Bildquelle: Hitmeister)

Jasika Nicole spielt Agent Astrid Farnsworth, eine Ermittlerin die das Trio mit ihren Computerkenntnissen unterstützt. Sie spielt ordentlich bleibt aber gegenüber den Hauptdarstellern ähnlich blass wie Kirk Acevado (Tommy aus „Unbesiegbar“), der den eng mit Olivia befreundeten Agent Charlie Francis auf solidem TV-Niveau spielt. Lance Reddick spielt als Fringe-Leiter Phillip Broyles eine bewusst sachliche und stets überzeugende Rolle. Er erweist sich als distanzierter aber stets loyaler Vorgesetzter als Idealbesetzung. Komplettiert wird die Stammbesetzung von Blair Brown (Mrs. Henson aus „Dogville“), die die „Massive Dynamics“-Managerin Nina Sharp undurchsichtig und gut spielt.

J.J. Abrams ist mit „Fringe“ erneut ein großer Wurf gelungen. Aktuell befindet man sich in Verhandlungen für die fünfte Staffel. In der ersten Staffel wird eine bis auf kleine Schwächen durchgehend spannende und unterhaltsame Geschichte erzählt, die mit großartigen Hauptdarstellern punkten kann. Leider verliert die Serie durch die lieblose deutsche Synchronisation etwas an Qualität. Trotzdem kommen auch in der deutschen Fassung Fans von Krimi- und Mystery-Serien voll auf ihre Kosten.

4,5 von 5 Punkten

 

Bild: Die Bildumsetzung ist überraschend gut gelungen. Die Serie besticht mit einem sehr natürlichen Kontrast und gutem Schwarzwert. Die Farben sind ebenfalls sehr klar und kräftig. Die Bildschärfe ist die meiste Zeit gut. In einigen Szenen sorgt das ständig vorhandene Filmkorn aber für ein etwas störendes Bildrauschen.

4 von 5 Punkten

Ton: Der englische Originalton liegt in Dolby Digital 5.1. In puncto Dialogverständlichkeit und auch bei den zahlreich vorhandenen Effekten ist das Ergebnis für eine Serien-DVD hervorragend. Der deutsche Ton liegt nur in Dolby Digital 2.0 vor. Hier ist die Dialogverständlichkeit ebenfalls in Ordnung, der räumliche Klang der Effekte kann aber nicht überzeugen.

3 von 5 Punkten

Extras: Die Bonusmaterialien kommen überraschend umfangreich daher. Zu jeder Episode gibt es ein kurzes Making Of, kleine Featurettes über einzelne Episoden, längere Featurettes über die Entstehung von Serie und Special Effects ein Gag-Reel sowie zwei Audio-Kommentare von den Produzenten der Serie. Die Audio-Kommentare sind aber ohne Untertitel und daher selbst für gut Englisch sprechende Zuhörer nur schwer verständlich. Die restlichen Extras bieten einen soliden Mehrwert.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 4 von 5 Punkten


Quelle: FringeTelevision, Warner Bros, YouTube

Fringe Staffel 1

Originaltitel:Fringe
Idee:J.J. Abrams,Alex Kurtzman,
Roberto Orci
Darsteller:Anna Torv, John Noble, Joshua Jackson
Genre:Mystery-Krimi-Serie
Produktionsland/-jahr:USA, 2008
Verleih:Warner Bros.
Länge:Pilotfilm: 81 Minuten
danach: ca. 45 Minuten/Episode
FSK:ab 16 Jahren

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 09.04.2012
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