Inhalt: Die Polizistin Lisa Nolan (Ruth Bradley, „Primeval“) lässt sich für zwei Wochen von Dublin in das verschlafene Erin Island versetzen. So will sie ihre Chefs beeindrucken und einmal aus dem Großstadtrummel flüchten. Schnell merkt sie, dass in dem kleinen Nest die Uhren anders – vor allem langsamer – laufen als in ihrer Heimat. Ihr Partner, der frustrierte Trinker Ciarán O’Shea (Richard Coyle, „W.E.“) möchte die ehrgeizige Kollegin schnellst möglich wieder los werden. Dann machen ihm aber einige ungebetene Besucher einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Blutrünstige Aliens suchen mit ihren Fangtentakeln die Insel heim und dezimieren die Bevölkerung.
Mit der Unterstützung von dem eigenwilligen Fischer Paddy (Lalor Roddy, „Game of Thrones“) und dem selbstgefälligen Biologen Adam (Russell Tovey, „Being Human“) haben die beiden aber schon bald die Schwachstelle der Monster gefunden. Wenn ihre Opfer Alkohol im Blut haben, legt das die Aliens lahm. Gut, das die irischen Inselbewohner dem Alkohol nicht abgeneigt sind. Bald trifft sich die ganze Bevölkerung für ein Saufgelage zum Selbstschutz.
Kritik: Der Nordire Jon Wright verfilmte ein Drehbuch von Debütant Kevin Lehane. Herausgekommen ist eine Sci-Fi-Horror-Komödie, die vor Kreativität und kuriosen Einfällen nur so strotzt. Die herrliche Ausgangsidee, die bekannte Trinkfestigkeit der Iren als Waffe gegen Außerirdische einzusetzen, bildet dabei nur die Spitze des Eisberges. Viel mehr überzeugen die charmanten Dialoge und skurrilen Charaktere, die die Insel bewohnen. Daneben sind, angesichts eines Budgets von 3,5 Millionen Pfund, die Spezialeffekte mehr als beachtlich. Das gigantische Tentakel-Muttertier hätte wohl auch in einem vielfach teureren Hollywood-Blockbuster nicht besser aussehen können.
Ein Querkopf ragt heraus
Einer der wenigen Wermutstropfen ist die etwas flache Charakterzeichnung des Films. Daher können weder Ruth Brandley noch Richard Coyle in dem Film wirklich glänzen. Dennoch haben die beiden genug komisches Talent, um immer noch äußerst viel Spaß zu bereiten. Der heimliche Star von „Grabbers“ ist aber deutlich Lalor Roddy. Seine Darstellung von dem Kauz Paddy Barrett ist gespickt mit raubeinigem Charme und irischer Originalität. Russel Tovey bleibt dagegen eher etwas blass, kann aber später als Betrunkener glänzen. Die weitere Besetzung rundet ein stimmiges Bild sehr gut ab.
„Grabbers“ ist britischer Humor vom Allerfeinsten. Der handwerklich hervorragend umgesetzte Film lebt von tiefst schwarzer Ironie und der Fertigkeit, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Dabei bleibt die Geschichte zu jederzeit unterhaltsam, atmosphärisch und sympathisch, ohne das die Horroraspekte zu kurz kommen würden. John Wright und John Lehane bieten wunderbar unkonventionelles Filmvergnügen, an dem nicht nur Genre-Freunde ihren Spaß haben werden.
Ab dem 04.12.2012 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer bietet eine ordentliche Schärfe, die vor allem bei den schönen Panoramaaufnahmen punkten kann. Auch die etwas verwaschenen Farben und die Detailzeichnung können überzeugen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche DTS HD-Master Audio 5.1-Ton sind ebenfalls gelungen. Die Dialogverständlichkeit gelingt problemlos und vor allem bei den Alien-Angriff-Sequenzen kommen sogar einige stark abgemischte Effekte und Bässe zum Einsatz. Allerdings wirkt der englische O-Ton etwas runder als die deutsche Fassung.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein solides Behind the Scenes, ein fast 25-minütiges Outtake-Video und einige Trailer sind als Bonusmaterialien auf der Blu-ray enthalten.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, YouTube
Originaltitel: | Grabbers |
Regie: | Jon Wright |
Darsteller: | Richard Coyle, Ruth Bradley, Russell Tovey |
Genre: | Komödie, Horror, Science-Fiction |
Produktionsland/-jahr: | Irland, 2012 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 94 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von "Grabbers" |
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