Inhalt: Und wieder ist die Erinnerung weg: Nach dem mehr als chaotischen Jungessellenabschied von Doug (Justin Bartha) zwei Jahre zuvor in Las Vegas wollen er, Phil (Bradley Cooper, „Ohne Limit“) und Alan (Zach Galfianakis, Ethan aus „Stichtag) gemeinsam mit Stu (Ed Helms) dessen Hochzeit in Thailand mit Lauren (Jamie Chung, Amber aus „Sucker Punch“) feiern.
Nachdem das Quartett sich entschließt, Stu’s 16-jährigem Schwager in spe Teddy (Mason Lee) noch auf ein Bier am Strand einzuladen, passiert, was passieren muss: Am nächsten Morgen wachen Alan, Stu und Phil in einem heruntergekommenen Hotel in Bangkok auf. Alan hat eine Glatze, Stu ein Tattoo im Gesicht und keiner hat eine Ahnung, wie sie an diesen Ort gekommen sind. Doug ist als Einziger bei der Hochzeitsgesellschaft aufgewacht, kann den Dreien aber auch nicht erklären, was passiert ist. Als größtes Problem der Gruppe, stellt sich aber schnell das Verschwinden von Teddy heraus, von dem ein Finger im Hotelzimmer liegt. Panisch brechen die Drei auf, um die Ereignisse der Nacht zu rekonstruieren, Teddy zurück zu seiner Familie zu bringen und die Hochzeit zu retten. Natürlich ist diese Aufgabe nicht allzu einfach.
Kritik: Todd Phillips’ erster „Hangover“-Film war 2009 eine der Sensationen des Kino-Jahres und machte Zach Galfianakis und Bradley Cooper über Nacht zu Stars. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis auch dieser Film ein Sequel bekommt, bei dem sich die Macher fast detailgenau an die Vorlage halten. Las Vegas ist in diesem Teil Bangkok, der verschwundene Doug ist dieses Mal der verschwundene Teddy, statt des Babys haben sie jetzt einen im Rollstuhl sitzenden Schweigemönch und der Tiger wurde durch einen Affen ersetzt. Es ist eigentlich alles beim Alten. Wirklich herausstechen kann nur die Kameraführung von Lawrence Sher (auch Teil 1), der mit den düsteren Stadt- und den wunderschönen Inselbildern die Stimmung des Films gekonnt mitträgt.
Das „Wolfsrudel“ ist wieder da
Die Charaktere gehen ebenfalls wieder bekannten Mustern nach. Nerd und Muttersöhnchen Alan ist überglücklich, wieder mit seinen Kumpels vom Las-Vegas-Trip, dem „Wolfsrudel“ vereint zu sein. Auch wenn er nicht mehr an seine Leistung aus dem ersten Teil anknüpfen kann, hat Zach Galfianakis wieder erkennbar Spaß, die Nervensäge zu geben. Ed Helms schafft es als neurotischer Spießer Stu, ihm ein wenig die Show zu stehlen. Bradley Cooper liefert als smarter Phil aufgrund des Aufbaus seiner Rolle eine eher zurückhaltende Vorstellung. Justin Bartha wird als Doug wie in Teil 1 von der Gruppe getrennt und hat eigentlich keine Möglichkeit sich zu beweisen.
Auch Ken Jeong („Der Zoowärter“) darf wieder als verrückter Krimineller Mr. Chow mitspielen und kann aufgrund längerer Leinwandzeit die ganzen Eskapaden seiner Figur richtig ausleben. Paul Giamatti (aktuell als Tom Duffy in „The Ides of March“) bringt als zwielichtiger Geschäftsmann Kingsley eine gewohnt starke Vorstellung und sorgt außerdem für eine der wenigen Überraschungen im Film. Zusätzlich dürfen noch Nick Cassavetes und Mike Tyson witzige Cameo-Auftritte feiern, wobei Tyson nicht an seinen Auftritt aus Teil 1 herankommt.
So läuft alles in gewohnten Bahnen ab, schafft aber nie die Gag-Dichte aus dem Vorgänger aufrechtzuerhalten, da Phillips’ Versuch, Neuerungen durch herberen Witz zu ersetzen, scheitert. Während er in Teil 1 noch charmant und respektvoll mit seinen Figuren umgegangen ist, hat im zweiten Teil der Ansatz, seine Figuren zu demütigen, einen zu hohen Anteil. Würde „Hangover 2“ für sich als Einzelfilm stehen, wäre es immer noch eine ordentliche Komödie, die für einige Lacher sorgt. Da dieser Film (auch aufgrund des Remake-Charakters) aber in den Wettbewerb mit dem grandiosen ersten Teil geht, ist der Film als Enttäuschung zu werten.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Es wird eine sehr bunte Palette von kräftigen Farben geboten. Die Bildschärfe ist die meiste Zeit überzeugend, das Bild hat aber in einigen Szenen Schwächen im Kontrast. Die Nachtszenen sind sehr gut gelungen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische Originalton wartet mit einem hervorragenden DTS-HD MA 5.1- Sound auf. Der deutsche Ton liegt nur in Dolby Digital 5.1 vor. Trotz des Qualitätsverlusts der deutschen zur englischen Abmischung haben beide Versionen eine sehr gute Dialogwiedergabe. Allgemein ist der Sound sehr dynamisch und abwechslungsreich. Leider sind die Effekte bei den Actionszenen und die Musik relativ frontlastig.
4 von 5 Punkten
Extras: Die Extras sind relativ dünn ausgefallen. Ein Pseudo Making-of mit dem Namen „Die nicht freigegebene Dokumentation“ ist das Highlight der Extras. Die 25 Minuten Spielzeit sind sehr unterhaltsam und witzig. Leider bieten die anderen drei Mini-Features sowie die „Verpatzten Szenen“ weder besondere Unterhaltung, noch besonderen informativen Mehrwert.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 04.07.2022 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Warner Bros., YouTube
Hangover 2
Originaltitel: | The Hangover Part II |
Regie: | Todd Phillips |
Darsteller: | Bradley Cooper, Zach Galifianakis, Ed Helms |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2011 |
Verleih: | Warner Bros. |
Länge: | 102 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Hangover 2 |