Inhalt: Was wäre das Leben in Metro City ohne ihre außerirdischen Promi-Bewohner: Superheld Metroman und Ober-Schurken Megamind? Um ein Vielfaches ereignisloser. Der Weg der beiden Superhelden hätte unterschiedlicher nicht sein können: Beide wurden von ihren Eltern in eine Kapsel gesteckt und auf die Reise durch den Weltraum geschickt, da ihre Planeten kurz vor der Zerstörung waren. Beide landeten auf der Erde, um hier ein neues Leben anzufangen.
Doch während Metroman in Prunk lebte, wuchs Megamind durch einen unglücklichen Zufall im Gefängnis auf und wurde von dessen Insassen zwar liebevoll, aber eben mit anderen Moralvorstellungen aufgezogen. Der Grundstein für ihren Konkurrenzkampf war gelegt – Metroman wurde der gutgelaunte, athletische Superheld, der von den Bewohnern verehrt in Metro City für Recht und Ordnung sorgt, Megamind sein fieser aber cleverer Gegenspieler, der ihn mit allen möglichen Findigkeiten versucht, ein einzizges Mal zu besiegen und die Macht über Metro City zu erlangen. Doch bisher ist ihm dies nicht geglückt, trotz seines Erfindungsreichtums und der Unterstützung durch seinen treuen Gehilfen, Fisch Minion.
Als Megamind (mal wieder) zur Entführung seiner Lieblingsreporterin Roxanne Ritchi ansetzt, um Metroman hinterlistig in die Falle zu locken, ist die ganze Bevölkerung – und Megamind am meisten – überrascht, als sein Plan aufgeht und Metroman in einem Feuerball vernichtet wird. Sein Traum hat sich erfüllt, Megamind ist endlich Herrscher über Metro City. Doch was soll er nun anstellen, wo doch sein größter und liebster Widersacher verschwunden ist? Ganz einfach, er erschafft sich dank seiner genialen Erfindungen einfach einen neuen Superhelden, der in Metro City nach dem Rechten schaut und einen ebenbürtigen Gegner darstellt! Nur zu dumm, dass Tighten nicht der Hellste ist und seine neuen Kräfte lieber für seine egoistischen Zwecke als Bösewicht einsetzt..
Seichte Unterhaltung mit Überraschungen
Kritik: Gut gegen Böse ist die grundlegende Story eines jeden Superhelden-Films. Doch im Gegensatz zu den üblichen Geschichten steht in DreamWorks’ „Megamind“ nicht der Held sondern der Schurke im Mittelpunkt. Nur ist dieser eigentlich gar nicht wahrhaft böse. Schon zu Beginn des Films lernt das Publikum Megamind als intelligenten und einfallsreichen Jungen kennen, der jedoch aufgrund seines Aussehens (großer Kopf, blaue Haut) und seiner sozialen Umgebung schnell abgestempelt wird. Genau wie Metroman bleibt ihm quasi keine Alternative als die Rolle, die die Gesellschaft für ihn vorgesehen hat. Dies bedeutet für ihn, dass er der böse, von allen gehasste Schurke wird, der die Bevölkerung mit seinen ständigen Attacken auf den glorreichen Helden nervt, da sie ja eh nie von Erfolg gekrönt sind. „Megamind“ nimmt sich aber selbst nicht allzu ernst – etwa wenn der Bösewicht selbst es von allen am wenigsten fassen kann, dass er den Helden besiegt hat.
Der Animationsfilm stellt sich als Superhelden-Parodie dar, mit flatternden Capes, biederen Superhelden, hübschen Reporterinnen und dem Hang für’s Theatralische. Dass Megamind nicht vollkommen böse ist und auch einen weichen Kern hat, sodass der Zuschauer ihn sogar lieb gewinnt, mag manchen Kritiker stören. Das ist von den Machern jedoch so angelegt. Die einzelnen Charaktere sind liebevoll ausgedacht und gezeichnet, mit einer gehörigen Portion trockenen Humor und Slapstick-Comedy. DreamWorks bzw. Regisseur Tom McGrath baut zahlreiche Lacher für Groß und Klein ein, dennoch ist „Megamind“ keine vorrangige Komödie. Der Film kann mit seiner sehr guten und fast schon realistischen Animation im Comic-Stil und seiner unterhaltsamen Geschichte überzeugen. Dem rasanten Beginn folgt zwar ein etwas ruhigerer Teil, doch gerade bevor es droht, langweilig zu werden, überrascht „Megamind“ den Zuschauer mit unvorhergesehenen Wendungen und netten Ideen. Das Ende des Films strotzt dann wieder in typischer Genre-Manier vor Action-Szenen und liefert einen ultimativen Showdown.
„Megamind“ ist eben kein Superhelden-Film, wie es ihn schon unzählige Male gab. Zwar bringt der Film keine ultimativ neuen Ideen oder Handlungen ein, aber als Parodie eben dieser Superhelden-Filme greift er geschickt Elemente auf und verarbeitet sie zu einem zwar seichten aber unterhaltsamen, lustigen und liebevoll gestalteten Film. Wer als Liebhaber von Animationsfilmen „Megamind“ noch nicht gesehen hat, sollte dies tun. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er positiv überrascht wird.
4 von 5 Punkten
Bild: Die wunderschönen Animationen sind detailliert und weitgehend scharf. Dem Comic-Stil entsprechend sind die Farben bunt und kräftig, aber nicht zu übertrieben. Außerdem begeistern Tiefe und Plastizität der Darstellung.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche Ton liegt in Dolby Digital 5.1 vor. Der Klang ist durchweg atmosphärisch und ausbalanciert. Dialoge sind gut verständlich und die Action-Szenen entsprechend dynamisch und laut. Einen Tick besser klingt es in der englischen Tonspur mit Dolby TrueHD 7.1 Sound.
4 von 5 Punkten
Extras: Die Blu-Ray bietet zahlreiche, hochaufgelöste Extra-Filmchen und -Features. Erwähnenswert sind hier der für die Blu-Ray produzierte Kurzfilm „Der Knopf des Verderbens“, eine „Entfernte Szene“ und die informativen Features „Die Animatoren Ecke“ sowie „In Megaminds Haus“. Alle weiteren Inhalte sind eher überflüssige Promotion.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures | Dreamworks, YouTube
Originaltitel: | Megamind |
Regie: | Tom McGrath |
Deutsche Sprecher: | Bastian Pastewka, Oliver Welke, Oliver Kalkofe |
Genre: | Animation, Action, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2010 |
Verleih: | Paramount Home Entertainment |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von Megamind |
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