Review: Ruhm (DVD)

Das DVD-Cover von "Ruhm" (nfp marketing &distribution)

Das DVD-Cover von “Ruhm” (nfp marketing &distribution)

Inhalt: Der Elektro-Ingenieur Joachim Ebling (Justus von Dohnányi, „Das Experiment“) kauft sich nach Jahren endlich sein erstes Handy. Kaum aus dem Laden, kriegt er den ersten Anruf: Jemand ruft ihn statt einer anderen Person an. In den folgenden Tagen erhält er immer mehr Anrufe für diese Person. Nach einiger Zeit lässt er sich darauf ein, die andere Person am Telefon zu imitieren. Der arrogante Filmstar Ralf Tanner (Heino Ferch, „Lola rennt“) sorgt durch seine Eskapaden regelmäßig für Skandale. Als er zufällig auf einen Ralf Tanner-Double Contest stößt, nutzt er die Gelegenheit, um einmal jemand ganz anderes zu sein. Rosalie (Senta Berger, „Unter Verdacht“) ist unheilbar an Krebs erkrankt. Sie überlegt, ihr Leben von einem Schweizer Sterbehilfe-Verein beenden zu lassen.

Der Erfolgsautor Leo Richter (Stefan Kurt, „Mein Führer“) veranstaltet eine Lesereise durch Südamerika. Seine Freundin Elisabeth (Julia Koschitz, „Der letzte schöne Herbsttag“) begleitet ihn. Sie hat panische Angst, Teil seiner Romane zu werden. Die erfolglose Autorin Maria von Rubenstein (Gabriela Maria Schmeide, „Die Friseuse“) ersetzt Richter auf einer Autoren-Tour durch Ost-Europa. Durch einige unglückliche Zufälle steht sie bald alleine und ohne Geld und Papiere da. Ihr Mann, der Telekommunikations-Experte Klaus (Thorsten Merten, „Halbe Treppe“), der sie seit Jahren betrügt, macht sich auf die Suche.

 

Joachim bei seinem neuen Hobby (Quelle: nfp marketing & distribution)

Joachim bei seinem neuen Hobby (Quelle: nfp marketing & distribution)

Kritik: „Ruhm“ war die erste Verfilmung eines Romanes von Daniel Kehlmann, bevor jetzt „Die Vermessung der Welt“ folgte. Isabell Kleefeld („Hilfe Hochzeit“) adaptierte den gleichnamigen Roman, an dem sie schon vor der Veröffentlichung die Rechte erworben hatte und führte erstmals bei einem Kinofilm Regie. Die Erzählung bewegt sich direkt auf mehreren Ebenen, die von dem Autor Leo Richter, dem Alter Ego von Kehlmann, als zentralem Punkt zusammengehalten werden. Es entwickelt sich eine Geschichte voller netter Charaktere und deren Sehnsüchte rund um das Thema Ruhm. Die Handlungsstränge werden allesamt langsam und recht ruhig erzählt, was an sich schon einmal nichts schlechtes bedeuten muss. Leider verrennt sich die Geschichte dabei zeitweise in biedere Belanglosigkeiten. Dennoch enthält der Film genug interessante Denkansätze zum Thema Popularität und teils subtilen und kuriosen Humor, sodass der Zuschauer meistens ordentlich unterhalten wird.

Viele bekannte Gesichter, ein falsches und ein echtes Ego

Auch ein Star braucht mal Ruhe (Quelle: nfp marketing & distribution)

Auch ein Star braucht mal Ruhe (Quelle: nfp marketing & distribution)

Kleefeld konnte einige bekannte Gesichter für ihr Kinodebüt gewinnen. Justus von Dohnányi kann als braver Ingenieur mit neuem Lieblingstelefon gefallen. Heino Ferch ist als Filmstar auf Abwegen herrlich unsympathisch. Senta Berger zeigt als todgeweihte Rosalie, dass sie auch nach all den Jahren immer noch zu den Großen ihrer Zunft gehört. Stefan Kurt gelingt es mit seiner Darstellung des charismatischen und etwas selbstgerechten Leo Richter, dem Film seinen nötigen Mittelpunkt zu schaffen. Auch die anderen Darsteller spielen durchaus ordentlich, wobei einige Figuren nicht mehr als wandelnde Klischees sind. Speziell Axel Ranisch hat dabei als Internet-Freak Mollwitt einen besonders undankbaren Part erwischt. Ein kleines Highlight bietet dagegen der selbstironische Cameo-Auftritt von Daniel Kehlmann als Laudator einer Buchpreisverleihung.

„Ruhm“ hat viele schöne Ansätze und weicht auf viele Arten von der Kinostandardkost ab. Gerade die teils surrealen Elemente sorgen für einige starke Szenen. Daher ist es um so ärgerlicher, dass der Film recht zahm inszeniert wurde und so sein großes Potenzial nicht ausschöpft. Mit ein bisschen mehr Mut und Biss hätte hier ein richtig toller Film entstehen können.

Ab dem 26.10.2012 ist der Film auf DVD erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

 

Marias Autoren-Reise wird zum Höllentrip(Quelle: nfp marketing & distribution)

Marias Autoren-Reise wird zum Höllentrip(Quelle: nfp marketing & distribution)

Bild: Der Bildtransfer ist auf ordentlichem Niveau. Die Farben sind teilweise aber etwas zu dunkel und bei Weitwinkelaufnahmen ist das Bild manchmal etwas unscharf.

3 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche Dolby Digital 5.1-Ton ist allenfalls mäßig gelungen. Effekte sind bei der Thematik natürlich nicht zu erwarten gewesen. Das aber bei einigen Szenen die Dialoge nur schwer verständlich sind, hinterlässt einen eher schwachen technischen Eindruck.

2 von 5 Punkten

Extras: Einige kurze Interviews mit Daniel Kehlmann, Senta Berger, Heino Ferch, Julia Koschitz, Stefan Kurt, Gabriela Maria Schmeide, Justus von Dohnányi, Axel Ranisch und Thorsten Merten und einige Trailer liegen als Bonusmaterialien bei.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Ruhm-Der Film, nfp marketing & distribution, YouTube

Ruhm

Originaltitel:Ruhm
Regie: Isabel Kleefeld
Darsteller: Senta Berger, Heino Ferch, Julia Koschitz
Genre:Komödie, Drama
Produktionsland/-jahr:Deutschland, 2012
Verleih:nfp marketing & distribution
Länge:99 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Offizielle Homepage zum Film:Der Internetauftritt von "Ruhm"

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 31.10.2012
Review: Ruhm (DVD)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.