Die Geschichte vom schüchternen Nerd mit Superkräften kommt ab Juli in die Kinos. (Quelle: Sony Pictures)

Neben den „Avengers“ und „Batman“ kommt 2012 ein weiteres Comic-Highlight in die Kinos: „The Amazing Spider-Man“ ist die aktuelle Neuverfilmung des krabbelnden Marvel-Superhelden. Im folgenden Artikel erfahrt ihr mehr zu seiner Geschichte und seinen Verfilmungen, damit ihr am 28. Juni, wenn „The Amazing Spider-Man“ im Kino anläuft, bestens informiert seid.

 

Die Geschichte von „Spider-Man“
„Spider-Man“ ist das geheime Alias von Peter (Benjamin) Parker, einem Waisenjungen aus Forest Hills/New York, der nach dem Unfalltod seiner Eltern Richard und Mary Parker bei seinem Onkel Ben und seiner Tante May aufwuchs. Der 1,77 m große, gutherzige Teenager mit den braunen Haaren und Augen hatte es mit seiner Hornbrille, seinem äußerst schüchternen Auftreten und seiner Begeisterung für die Naturwissenschaft in der Schule nicht leicht und wurde von seinen Klassenkameraden unablässig gemobbt und gehänselt. Doch sein Leben änderte sich mit 15 Jahren unerwartet, als er auf einem Schulausflug zu einer Wissenschaftsvorführung von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde. Peter bekommt daraufhin die Stärke, Agilität und Geschwindigkeit einer Spinne, die es ihm seitdem möglich macht, an fast jeder Oberfläche zu haften und mit bloßen Händen an Wänden hinaufzuklettern. Außerdem warnt ihn ein sechster Sinn vor Gefahren in der Umgebung.

Verblüfft über seine neugewonnenen Kräfte verkleidet sich Peter mit einem Spinnenkostüm und testet seine Stärke an einem Wrestler, gegen den er in einem Wettkampf im Ring durchhält. Dies bringt ihm Geld und einen Auftritt im Fernsehen ein. Trotz des gewaltigen Potenzials will Peter seine außergewöhnlichen Fähigkeiten zukünftig jedoch nur für sich und seine Familie einsetzen. Deshalb hält er auch nicht den Einbrecher auf, der im Fernsehstudio von einem Polizisten verfolgt an ihm vorbei rennt, obwohl er die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Seine Entscheidung wird jedoch kurze Zeit später auf eine harte Probe gestellt, als sein Onkel zu Hause erschossen aufgefunden wird. „Spider-Man” macht sich auf die Suche nach dem Mörder und stellt ihn in einem alten Warenhaus. Dort muss er erschreckt feststellen, dass er eben der Verbrecher ist, den Peter hat laufen lassen. Schuldbewusst erinnert er sich an den Spruch seines Onkels „Mit großer Macht kommt große Verantwortung“, welcher sein Leitmotiv wird.

Oscar-prämiert für die visuellen Effekte: “Spider-Man 2” (Quelle: Sony Pictures)

Um seine Tante finanziell zu unterstützen, wird Peter freier Fotograf für den Daily Bugle, die Zeitung des Verlegers John Jonah Jameson, an den er Fotos seines Alter Egos verkauft. Obwohl „Spider-Man“ Jonahs Sohn das Leben rettet, startet der Verleger eine Kampagne gegen den Spinnenmann und nutzt seine Zeitung dazu, der Öffentlichkeit ein negatives Bild über „Spider-Man“ zu vermitteln. Im Gegensatz zu anderen Superhelden wie den „Fantastic Four“ oder den „Avengers“ wird „Spider-Man“ misstraut und gefürchtet. Und auch in der Schule bleibt er weiterhin der nerdige Peter, der vor allem von Eugene „Flash“ Thompson und seinen Kumpels schikaniert wird. Doch die Schurken der Stadt nehmen darauf keine Rücksicht und „Spider-Man“ sieht sich schon bald Verbrechern und Größenwahnsinnigen wie dem „Chamäleon“ oder „Doctor Octopus“ gegenüber.

Neben seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten nutzt Peter sein Genie, um seine Gegner zu besiegen. Er entwickelt unter anderem künstliche Netzwerfer, die er am Handgelenk trägt und mit denen er Gangster einfängt oder sich von Bauwerk zu Bauwerk schwingt. Um seinem Boss exklusive Bilder liefern zu können, führt „Spider-Man“ außerdem immer eine kleine Kompaktkamera mit sich.

Die wohl bekannteste Szene aus den bisherigen Spider-Man-Verfilmungen: Spidey küsst Mary Jane. (Quelle: Sony Pictures)

Aufgrund seines außergewöhnlich guten Highschool-Abschlusses wird Peter ein Wissenschafts-Stipendium an der Empire State University zuteil, das für Peter vor allem einen Neuanfang bedeutet. Er befreundet unter anderem den wohlhabenden Harry Osborn, die schöne Gwen Stacy und eine alte Bekannte: Mary Jane Watson, die Nichte seiner Nachbarin. Und auch sein alter Feind Flash Thompson ist Teil der Gruppe. Schon bald verlieben sich Peter und Gwen ineinander, doch ihre Beziehung ist durch sein geheimes Doppelleben arg strapaziert. So ist Peters Leben einerseits gekennzeichnet von ständigen Auseinandersetzungen im Privaten und dem Misstrauen der Bevölkerung andererseits.

Auf seiner Verbrecherjagd verbündet sich „Spider-Man“ mit verschiedenen Superhelden. Unter anderem wird er von den „Avengers“ eingeladen, ihre Truppe zu verstärken. Doch er arbeitet lieber allein und entscheidet sich dagegen. Dennoch arbeitet er später mit Tony Stark zusammen, der ihn als sein Protégé mit neuer Technologie und einem verbesserten Kostüm ausrüstet. Im Zuge des „Superhuman Registration Act“, der die Superhelden dazu auffordert, ihre wahren Identitäten preiszugeben, unterstützt Peter Tony Stark in seiner Kampagne für das Gesetz und gibt sich als Peter Parker zu erkennen – auch deshalb, um den steten Anfeindungen der Öffentlichkeit entgegenzuwirken. Dies bringt jedoch eine Reihe weiterer Probleme mit sich..

 

Charaktere an der Seite von „Spider-Man“
John Jonah Jameson: „J.J.J.“ ist ein Reporter-Urgestein und der Herausgeber der Tageszeitung „Daily Bugle“. Während einer Recherchereise für eine Story in Korea wird seine Frau zu Hause von einem maskierten Verbrecher getötet, was unter anderem zu seinem tiefen Misstrauen gegenüber maskierten Helden führt. Deshalb sieht er es als seine Aufgabe an, „Spider-Man“ als Aufmerksamkeit suchenden Gesetzesbrecher zu überführen, obwohl dieser seinen Sohn John vor einem Unglück bewahrte. Er ahnt nicht, dass er mit Peter Parker „Spider-Man“ selbst angestellt hat.

 

Er führt ein Leben mit ständigen Auf und Abs: Peter Parker / “Spider-Man” (Quelle: Sony Pictures)

Gwendolyne „Gwen“ Stacy: Peter lernt seine erste große Liebe Gwen auf dem College kennen. Zwar erscheint ihr Peter anfangs hochnäsig und distanziert, doch ihrer Intuition folgend lässt sie sich auf eine romantische Verbindung mit ihm ein, die sich bald zu einer großen Liebe entwickelt. Doch Peters geheimes Doppelleben kompliziert ihre Beziehung, da er häufig unerklärlich verschwindet oder zu Verabredungen nicht auftaucht. Ihr Verhältnis verschlechtert sich weiter, als Gwens Vater stirbt und sie „Spider-Man“ für seinen Tod verantwortlich sieht. Gwen hat eine kurze Affäre mit dem charismatischen, von Amnesie betroffenen Norman Osborn, aus der Zwillinge entstehen, die sie im Geheimen in Europa zur Welt bringt. Als Osborn seine Erinnerungen wiedergewinnt, nimmt er als „Grüner Kobold“ Rache an seinem Erzfeind „Spider-Man“ und entführt Gwen..

Harold „Harry“ Osborn: Harry ist der Sohn des wohlhabenden und skrupellosen Industriellen Norman Osborn. Er lernt Peter im College kennen und wird nach anfänglichen Missverständnissen sein vielleicht erster guter Freund. Während Peter mit Gwen zusammen kommt, geht Harry mit Mary Jane aus, die jedoch ständig mit Peter flirtet. Schließlich greift er deshalb und aufgrund der hohen Erwartungen seines Vaters sowie der schulischen Belastungen zu Drogen, weshalb sich Mary Jane endgültig von ihm trennt. Harry macht Peter dafür verantwortlich und übernimmt später die Identität seines Vaters als „Der grüne Kobold“ („Green Goblin“).

Mary Jane Watson: „MJ“ ist die quirlige Nichte von Tante Mays Nachbarin Anna Watson. Mary Jane wuchs mit ihrer älteren Schwester Gayle in einer perfekt erscheinenden Familie auf. Um die Probleme mit dem gewalttätigen Vater zu verdrängen, spielt Mary Jane nach außen das lustige, draufgängerische Party-Mädchen – bis es ihr Vater zu weit treibt und die Mutter mit den beiden Mädchen zu Verwandten verschwindet. MJ besucht gern ihre Tante Anna, auch wenn sie ihre Nachbarin May ständig mit Peter verkuppeln möchte. Sie entdeckt schon früh seine Geheimidentität, behält dies aber für sich. Im College treffen die beiden wieder aufeinander und werden Freunde, bald auch Geliebte. Doch ihre Beziehung ist nicht einfach – mit Peters Pflichten als Superheld und ihrer Karriere als Model bzw. Schauspielerin.

 

Der Erfolg seines ersten Auftritts bescherte “Spider-Man” eine eigene Comic-Reihe. (Quelle: Hitmeister)

Die Entstehung von „Spider-Man“

„Spider-Man“ (im Original bekannt unter „The Amazing Spider-Man“) wurde 1962 in den USA von Stan Lee und Inker Steve Ditko entworfen und hatte am 10. August des Jahres seinen ersten Auftritt in dem Comic „Amazing Fantasy“ #15. Der Comic wurde ein großer Erfolg, weshalb sich das Comic-Label Marvel für eine eigenständige Serie mit dem Spinnenmann entschloss: Im März 1963 startete „The Amazing Spider-Man“, welches Marvels erfolgreichste Comic-Serie wurde. Neben der Hauptgeschichte entstanden mit der Zeit einige Ableger-Geschichten, die alternative Handlungsstränge umfassten (z.B. „The Spectacular Spider-Man“). Zusätzlich zur Hauptgeschichte entwarf Marvel auch weitere Serien, in denen „Spider-Man“ beispielsweise mit anderen Superhelden zusammenarbeitet („Marvel Team-Up“) und die teilweise dauerhaft parallel zur Original-Serie liefen. Außerdem trat „Spider-Man“ in vielen anderen Comic-Serien als Gastrolle auf.

 

„Spider-Man“-Verfilmungen
Als Marvels erfolgreichste Comic-Figur erschien „Spider-Man“ in zahlreichen Serien und Verfilmungen. Bereits 1967 startete eine erste gleichnamige Trickfilmreihe, die bis 1970 lief. Nach weiteren Fortsetzungen und Spin-Offs wie „Spider-Man und seine außergewöhnlichen Freunde“ produzierte der US-amerikanische Sender FOX Mitte der 1990er Jahre die erfolgreiche Animationsserie „Spider-Man“, die bis 1999 auf RTL lief und sich im Vergleich zu den anderen Serien näher an der Originalgeschichte orientierte. Eine weitere Besonderheit dieser Reihe stellt die recht strenge Zensur dar: gewalthaltige Wörter wie „töten“ waren Tabu und wurden durch ähnliche Wörter ersetzt, Todesszenen gar gänzlich verboten, darunter auch der für die Geschichte wichtige Tod von Gwen Stacy. 2003 und 2008 folgten zwei weitere TV-Serien, in der das Original für die heutige Zeit adaptiert wurde. Im April 2012 startete auf dem US-amerikanischen Sender Disney XD die neueste Animationsserie „Ultimate Spider-Man“, in der „Spider-Man“ noch als Highschool-Schüler Agent der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. wird und vom Leiter Nick Fury lernt, ein Superheld zu sein. Neben den Zeichentrick-Serien entstanden in der Vergangenheit auch einige Realfilm-Fernsehserien wie „The Amazing Spider-Man“, die aber in Deutschland nur mäßig erfolgreich waren.

“The Amazing Spider-Man” mit Andrew Garfield: düsterer als seine Vorgänger. (Quelle: Sony Pictures)

Bisher wurde „Spider-Man“ vier Mal als Spielfilm produziert. Nachdem die erste Verfilmung 2002 von Regisseur Sam Raimi mit Tobey Maguire in der Hauptrolle ein riesiger Erfolg wurde, folgten 2004 und 2007 Fortsetzungen mit Kirsten Dunst als „Mary Jane Watson“ und James Franco als „Harry Osborn“. „Spider-Man 2“ konnte 2005 sogar einen Oscar für die besten visuellen Effekte gewinnen. Nach den drei Spielfilmen entschied sich Sony gegen eine dritte Fortsetzung der Reihe und für einen Neustart der Comic-Verfilmung mit einem neuen Regisseur und anderen Darstellern: Andrew Garfield spielt als „Peter Parker“ neben Emma Stone als „Gwen Stacy“ und Rhys Ifans als „Dr. Curt Connors“ bzw. „The Lizard“. Unter der Regie von Marc Webb soll „The Amazing Spider-Man (3D)“ kein Remake des ersten Films, sondern eine eigenständige, neue Geschichte werden.

Ab dem 28. Juni 2012 können wir uns selbst davon überzeugen, denn dann kommt die neueste Geschichte des liebenswerten Nerds endlich in die deutschen Kinos.

 


Quelle: Sony Pictures, YouTube

Verfasst von Reni.

Zuletzt geändert am 23.05.2012
Spider-Man

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