Inhalt: So hat sich der zynische Ex-CIA-Agent Paul Shepherdson (Richard Gere) seinen Ruhestand nicht vorgestellt: Sein ehemaliger Chef Highland (Martin Sheen, Captain Willard aus „Apokalypse Now“) beordert ihn in den Dienst zurück, um gemeinsam mit dem jungen und sehr ehrgeizigen FBI-Agenten Ben Geary (Topher Grace, Eric Forman aus „Die wilden Siebziger“) den Mord an US-Senator Darden aufzuklären. Das Attentat scheint durch den totgeglaubten russischen Auftragskiller „Cassius“ ausgeführt worden zu sein, einem Mann, der vor Jahren bereits von Shepherdson gejagt worden war. Das ungleiche Duo Shepherdson und Geary macht sich auf die Suche nach dem legendären „Cassius“ und stößt bald auf wohl gehütete Geheimnisse.
Kritik: Drehbuchautor Michael Brandt („Wanted“) feierte mit „The Double“ sein Regie-Debüt. Dabei konnte er eine illustre Schar bekannter Darsteller verpflichten. Herausgekommen ist ein – trotz etwas holzschnittartiger Charaktere – hochspannender Agententhriller. Die zu Beginn etwas undurchsichtige Geschichte wartet mit zahlreichen Wendungen auf, die den Zuschauer auf Trab halten. Hierbei ist eine hohe Konzentration des Zuschauers erforderlich, da dieser sonst leicht den Faden der Geschichte verlieren könnte. „The Double“ besticht außerdem durch die sehr starke Kameraarbeit von Routinier Jeffrey Kimball („Top Gun“). Sowohl die Kamerafahrten über Washington, als auch die Actionszenen und die sehr auf die Emotionen der Figuren fokussierten Dialogszenen wurden auf höchstem Niveau gefilmt.
Staraufgebot schenkt flachen Charakteren Leben
Dass Michael Brandt bei seiner Geschichte nicht auf allzu ausgefeilte und tiefgründige Charaktere Wert gelegt hat, habe ich bereits erwähnt. Daher ist die Leistung seiner Darsteller, die ein ernsthaftes Interesse der Zuschauer an den Figuren wecken können, umso beachtlicher. Richard Gere als alter Haudegen Shepherdson ist abgebrüht, hat zynischen Charme und ist dank seines doppelbödigen Spiels schwer zu durchschauen. Topher Grace beweist nach einigen unauffälligeren Nebenrollen („Spiderman 3“, „Predators“), dass er den Absprung von seinem Sitcom-Image geschafft hat. Sein Agent Geary ist sowohl enthusiastischer,verkrampfter Ehrgeizling, als auch liebenswerter Familienmensch. Ein weniger guter Darsteller als Topher Grace hätte diese Rolle schnell langweilig werden lassen. Er kann ohne Probleme mit einem erfahrenen Kollegen wie Richard Gere mithalten.
Martin Sheen spielt seine Paraderolle als CIA-Chef unauffällig und gewohnt souverän. Tamer Hassan („Freerunner“) kann als russischer Fiesling Bozlovski überzeugen. Ihm gelingt es, trotz relativ geringer Spielzeit einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Für Fans der Serie „True Blood“ ist Stephen Moyer in ungewohnter Rolle zu sehen. Als inhaftierter ehemaliger Auftragskiller Brutus mit fauligen Zähnen und vernarbtem Gesicht macht er Geary und Shepherdson bei den Befragungen das Leben schwer. Außerdem spielen noch Comedian Chris Marquette („Fanboys“) als stets bemühter Kollege von Geary und Odette Yustman („Cloverfield“) als Gearys Ehefrau weitere auffällige Nebenrollen.
„The Double“ ist sicherlich kein Meisterwerk. Dank einer verwobenen und abwechslungsreichen Geschichte, gut aufgelegten Darstellern und den starken Kamerabildern von Jeffrey Kimball sorgt der Film aber für beste Unterhaltung.
4 von 5 Punkten
Bild: Der Transfer der Bilder von Kimball ist gut gelungen. Volle Farben, guter Schwarzwert und keine erkennbare Filmkörnung. Die Schärfe der Bilder, die die meiste Zeit ebenfalls überzeugt, wirkt aber in einigen Szenen etwas verwaschen.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche Ton in DTS-HD MA 5.1 können überzeugen. Obwohl „The Double“ nur wenige Effekte hat, ist die Dialogverständlichkeit hervorragend, die Action-Szenen sprechen alle Boxen gleichermaßen an und das Abmischung stimmt.
5 von 5 Punkten
Extras: Es sind leider keine erwähnenswerten Bonusmaterialien vorhanden.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Bildquelle: Concorde Home Entertainment, Youtube
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