Inhalt: Im Baltimore des Jahres 1849 rätselt die Polizei über eine mysteriöse Mordserie. Der Täter nimmt die Horrorerzählungen von Edgar Allan Poe (John Cusack, „Zimmer 1408“) zum Vorbild für seine Verbrechen. Poe bleibt nichts anderes üblich, als sich mit dem ermittelnden Detective Fields (Luke Evans, „Kampf der Titanen“) zusammenzuschließen, um dem brutalen Verehrer seiner Literatur das Handwerk zu legen. Den Täter schreckt Poes Beteiligung aber nicht vor weiteren perfiden Schachzügen ab. Stattdessen entführt er Poes Freundin Emily (Alice Eve, „Men in Black 3“). Das Spiel zwischen Poe und dem Killer wird immer gefährlicher und Poe ist gezwungen alles zu riskieren, wenn er Emily wiedersehen möchte.
Kritik: Der Australier James McTeigue konnte sich 2005 mit der grandiosen Comicverfilmung „V wie Vendetta“ einen Namen machen. Hier wird der Zuschauer in einigen Szenen zumindest optisch an McTeigues Erstling erinnert, was definitiv als Qualitätsmerkmal zu sehen ist. Die reizvolle Idee, den bekannten Horrorautor Abenteuer erleben zu lassen, hatte zuletzt Francis Ford Coppola in „Twixt – Virginias Geheimnis“ schon recht erfolgreich gemacht. Ansonsten entwickelt sich die (vollkommen fiktive) Geschichte aber bei weitem nicht so stimmig wie „V wie Vendetta“ sondern bedient sich an „Sherlock Homes“, „From Hell“ und in einer Szene sogar bei „Saw“. Dennoch entsteht eine spannende und zumeist kurzweilige Gruselgeschichte, bei der auch der Humor nicht zu kurz kommt.
John Cusack gibt den Alleinunterhalter
Den Witz zieht der Film vor allem aus dem wie aufgezogen spielenden John Cusack. Seine Interpretation von Poe ist verschroben, vorlaut, etwas arrogant und sarkastisch. Das Overacting erreicht zeitweise schon die Dimensionen eines Nicholas Cage, was keinesfalls negativ ist, da Cusack schlicht und ergreifend unglaublich unterhaltend ist. Seine Darstellung allein dürfte den meisten Zuschauer ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Weniger Anlass zur Freude bietet der Waliser Luke Evans, der in der Rolle des Detective Emmet Fields relativ farblos bleibt und etwas uninspiriert wirkt.
Auch die sehr hübsche Alice Eve hat nicht allzu viel beeindruckendes zu dem Film beizutragen. Ihre Emily ist aber auch nicht drauf angelegt gewesen, mehr als die Opferrolle darzubieten. Was für ein großartiger Schauspieler und Komiker ist, durfte Brendan Gleeson zuletzt eindrucksvoll in „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ unter Beweis stellen. Hier bekommt er als Emilys behütender Vater, der nichts von Edgar Allan Poe hält, kaum Möglichkeiten, diese Klasse einzubringen und wirkt ziemlich unterkühlt.
James McTeigues neuer Film „The Raven“ ist zusammenfassend als gelungen zu werten, da er keine Längen hat und mit einem glänzenden John Cusack aufwarten kann. Trotzdem wird der Zuschauer das Gefühl nicht los, dass mehr aus der Geschichte herauszuholen gewesen wäre, da einige Zitate doch arg deutlich sind und den Nebenfiguren wenig interessantes abzugewinnen ist. „Nimmermehr“ wie Edgar Allan Poes Rabe in dem Titel-gebenden Gedicht sagt, dürfte aber kaum ein Zuschauer nach Ansicht des harmlosen Unterhaltungsfilms denken.
Ab dem 07.12.2012 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung ist auf überdurchschnittlichem Level. Die zahlreichen dunklen Szenen sind dank eines gut gewählten Schwarzwertes scharf und verschlucken fast keine Details. Ein Filmkorn ist ebenfalls nicht zu erkennen.
4 von 5 Punkten
Ton: Die englische und die deutsche Tonspur liegen in DTS-HD Master Audio 5.1 vor. Neben problemloser Dialogverständlichkeit darf nicht viel an Effekten erwartet werden. Der mäßige Score und einige Hintergrundgeräusche wurden aber ordentlich abgemischt.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein Making of „The Raven Guts: Bringing Death to Life“, die Kurzdokumentation „The Madness, Mysery & Mystery of E.A. Poe“, die Minifeaturettes „Behind the Beauty and Horror“ und „The Raven presents: Cusack and McTeigue“ einige entfernte Szenen und Trailer ergänzen den Film solide.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Originaltitel: | The Raven |
Regie: | James McTeigue |
Darsteller: | John Cusack, Alice Eve and Luke Evans |
Genre: | Horrorthriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Universum Film
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