Review: Transporter Staffel 1 (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Transporter: Die Serie – Staffel 1" (Quelle: Universum Film)

Das Blu-ray-Cover von “Transporter Staffel 1” (Quelle: Universum Film)

Inhalt: Wenn Sie brandheiße Ware besitzen, die Sie vorbei am Gesetz und mächtigen Gegnern vom einen Teil der Welt in den anderen verschiffen müssen, ist er der ideale Mann: Ex-Elite-Soldat Frank Martin (Chris Vance, „Dexter Season 5“), der sich gegen Bezahlung für jede Fracht als Transporter zur Verfügung stellt. Ob der Auftraggeber ein verängstigter Wissenschaftler oder ein brutaler Mafiaboss ist, interessiert Frank nur am Rande, solange seine Regeln beachtet werden:

  1. Der Deal wird nicht geändert
  2. Keine Namen
  3. Das Paket wird nicht geöffnet

Auch wenn es gegen eine kleine Armee und ein ganzes Waffenarsenal geht. Frank Martin ist der beste seine Faches und tut im wahrsten Sinne des Wortes alles, um die Lieferung pünktlich durchzuführen. Unterstützung bekommt der Einzelgänger dabei von Carla (Andrea Osvárt), einer ehemaligen CIA-Agentin, die ihn von ihrem Büro aus auf alle Unwägbarkeiten vorbereitet und Dieter (Charly Hübner, „Der Ring der Nibelungen“), einem deutschen Autotüftler, der Franks Fuhrpark mit aller Kraft in Stand hält. Alle Aufträge gehen bleihaltig aber gewohnt souverän vonstatten. Als dann die schöne und mysteriöse Juliette (Delphine Chanéac, „Splice“) in Franks Leben auftaucht, muss der smarte Spezialkurier einige seiner Prinzipien überdenken.

Carla, Juliette und Frank (v.l.) (Quelle: Universum Film)

Carla, Juliette und Frank (v.l.) (Quelle: Universum Film)

Kritik: Der Name Frank Martin gehört zu den bekanntesten Action-(Anti-)Helden, die das Genre in den letzten Jahren hervorbrachte. Der Engländer Jason Statham wurde nicht zuletzt durch seine Auftritte in den drei von Luc Besson produzierten Filmen (2002, 2005 und 2008) zum Vorzeige-Star der Szene. Nun entschloss man sich dazu, die Geschichte für das TV neu zu adaptieren und den „Transporter“ in 45 Minuten auf dem ganzen Globus Aufträge erfüllen zu lassen. Als deutscher Co-Produzent wirkte RTL neben dem amerikanischen und kanadischen HBO-Ableger und dem französischen M6 an der 30 Millionen US-Dollar teuren, zehnteiligen ersten Staffel mit. Das größte Problem bei der Vorbereitung der Serie war offensichtlich: Einen Schauspieler zu finden, der Jason Statham auf TV-Ebene ersetzen kann.

Mein Name ist Martin. Frank Martin.

Mit Chris Vance, der unter anderem durch einen denkwürdigen Handlungsbogen als psychopathischer Gentleman Mason Gilroy in der Action-Serie „Burn Notice“ bei Serienfans einen Namen hat, trafen die Produzenten eine ausgezeichnete Wahl. Vance und Statham sind optisch gänzlich unterschiedlich, wodurch es zu einer angenehmen Neuausrichtung der Figur kommt. Im Gegensatz zum rauen, kantigen Auftritt Stathams erinnert Vance eher an eine modernisierte Version von James Bond, der deutlich von seinem Charme lebt. Im Gegensatz zu der distanzierten Filmfigur ist die TV-Ausgabe von Frank Martin ein Womanizer, der die Damen, die sich ihm (teilweise schon absurd offensiv) an den Hals schmeißen, auch gerne zum Schäferstündchen einlädt. Durch diese vollkommene Entfremdung des Charakters baut sich Chris Vance geschickt seine eigene, ebenfalls kult-verdächtige Interpretation des Transporters auf. Auch körperlich bietet er genug Qualität, um als Elitesoldat zu überzeugen.

Wie in den Filmen spielt François Berléand Inspektor Tarconi (Quelle: Universum Film)

Wie in den Filmen spielt François Berléand Inspektor Tarconi (Quelle: Universum Film)

Des weiteren punktet die Serie durch großartige Stunt-Arbeit. Cyril Raffaelli und Mohammed Elachi, die auch schon an den „Transporter“-Filmen beteiligt waren, choreographieren ausufernd lange, wirklich originelle Kampfsequenzen. Michel Julienne setzt seine Tätigkeit von den Filmen als Koordinator der Auto-Stunts in gewohnt hoher Qualität fort. Handwerklich erreicht die Action locker Kino-Format. So geht es daher nach dem Schema „Krach-Bumm-Peng“, wobei die Logik (natürlich) zeitweise mit Füßen getreten wird. Äußerst unterhaltsam ist „Transporter“ aber immer.

Neben dem starken Chris Vance stehen die Nebenfiguren deutlich zurück. Die Ungarin Andrea Osvárt ist als sexy Auftraggeberin Carla ähnlich eindimensional angelegt wie Charly Hübner, der als Auto-Nerd teils zur Witzfigur verkommt. Wie in den Filmen spielt François Berléand den Inspektor Tacorni, der inzwischen mit Frank befreundet ist. Seine Auftritte sind aber ebenfalls sehr eingeschränkt. Delphine Chanéac komplettiert als geheimnisvolle Juliette Dubois den Haupt-Cast. Für die deutsche Zuschauer haben neben Charly Hübner auch Uwe Ochsenknecht und Hannes Jaenicke Gastauftritte in dieser Staffel.

Uwe Ochsenknecht ist in der Pilot-Episode dabei (Quelle: Universum Film)

Uwe Ochsenknecht ist in der Pilot-Episode dabei (Quelle: Universum Film)

Bei aller Kritik, die von den Fans der Filme auf diese Produktion im Vorfeld einprasselte: „Transporter: Die Serie“ ist beste (Männer-)Unterhaltung, die fernab von Logik und Anspruch jederzeit mit schnellen Autos, schönen Frauen, coolen Sprüchen und gut inszenierten Stunts zu gefallen weiß. Sollte die Serie weiter bestehen, wäre es aber empfehlenswert, den Co-Parts mehr Raum zu geben, da eine einzige interessante Figur auf Dauer etwas zu wenig für eine Serie sein könnte.

Ab dem 21.12.2012 ist die erste Staffel auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

 

Frank Martin bei der Arbeit (Quelle: Universum Film)

Frank Martin bei der Arbeit (Quelle: Universum Film)

Bild: Der Transfer dieser ersten Staffel ist bis auf Kleinigkeiten gelungen. Schärfe, Detailzeichnungen und Farbwahl sind weit über dem Durchschnitt. Nur in einigen Szenen tritt ein leichtes Bildrauschen auf, was bei so einer „glatten“ Action-Serie etwas störend ins Gewicht fällt.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und englische DTS 5.1-Ton sind ordentlich gelungen. Die Dialoge sind sowieso immer verständlich. Die zahlreichen Action-Sequenzen hätten aber deutlich besser mit Surround-Effekten unterfüttert werden können. Außerdem fehlen Untertitel.

3 von 5 Punkten

Extras: Das Highlight der Blu-ray sind die Bonusmaterialien. Neben einigen kleinen Making of- Featurettes (insgesamt 30 Minuten) liegen tatsächlich zwei komplette Episoden der Serie bei (eine davon nur im O-Ton), die es nicht in die offizielle Staffel geschafft hatten. Vom Niveau können diese Bonus-Episoden die Qualität der Staffel problemlos halten und bedeuten natürlich einen gewaltigen Mehrwert für dieses Produkt.

5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, YouTube

Transporter:Die Serie - Season 1

Originaltitel:Transporter:The Series - Season 1
Entwickler: Susan Murdoch, Klaus Zimmermann
Darsteller:Chris Vance, Andrea Osvárt, Delphine Chanéac
Genre:Action-Serie
Produktionsland/-jahr:USA, Deutschland, Frankreich, Kanada, 2012
Verleih:Universum Film
Länge:12 Episoden zu je 45Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 22.12.2012
Transporter – Die Serie – Season 1 (Blu-ray)

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