Inhalt: Jess (Melissa George), die überforderte, alleinerziehende Mutter eines autistischen Sohnes, versucht auf einem Segeltörn mit Freunden (u.a. Liam Hemsworth, „The Expendables 2“) den stressigen Alltag zu vergessen. Als das Boot der siebenköpfigen Gruppe in einen Sturm gerät, ist es vorbei mit der Entspannung: Sie erleiden Schiffsbruch. Nur mit Mühe und Not gelingt es ihnen, sich auf einen vorbeifahrenden Luxusdampfer zu retten. Doch der riesige Dampfer scheint komplett verwaist zu sein. Weder in den Gängen noch in den Kajüten ist jemand zu finden, bis eine maskierte Gestalt auftaucht, die die neuen Passagiere mit einer Flinte angreift.
Kritik: Ein Direct-to-DVD-Mysterythriller mit Horrorelementen, bei dem ein Killer seine Opfer an einem einsamen Ort dezimiert, hört sich zunächst nicht nach einem besonders sehenswerten Filmerlebnis an. Jedoch ist bei „Triangle“ vom britischen Regisseur Christopher Smith alles anders, als es auf den ersten Blick scheint. Smith, der sich bereits mit dem mäßigen U-Bahn-Horror „Creep“ (mit Franka Potente in der Hauptrolle) und der großartigen Horrorsatire „Severance – Ein blutiger Betriebsausflug“ im Genre einen Namen gemacht hat, bricht in diesem Film aus dem Jahr 2009 mit allen Genrestandards. Gleich zu Beginn merkt der Zuschauer anhand der billigen Special Effects zwar deutlich, dass es sich um einen Low Budget-Film handelt.
Auch der Handlungsverlauf in dem ersten 20 Minuten wirkt sehr nach 08/15-Horror. Es entwickelt sich danach aber weder eine krude Gruselgeschichte, noch eine standardmäßige „Mörder verkleinert Besetzung“-Story. Es entsteht vielmehr eine David Lynch-artige Wandlung an den Grenzen von Realität und Wahnsinn, die trotzdem jederzeit im nachvollziehbaren Bereich bleibt. Einige Verweise auf griechische Sagen etc., die in den Dialogen vorkommen, werden gelungen in die Handlung mit eingearbeitet. Nur die Verhaltensmuster der Nebenfiguren haben teilweise doch die Horrorfilm bekannte Dämlichkeit.
Melissa George spielt die Alleinunterhalterin
Die Australierin Melissa George hat ganz großen Anteil daran, dass „Triangle“ so gut funktioniert. Ihre Darstellung der gestressten Mutter und cleveren Einzelkämpferin ist tiefgründig, hochklassig und sorgt für den Identifikationsfaktor im Film. Die restlichen Schauspieler um Liam Hemsworth agieren zwar solide, sind aber absolut austauschbar.
Der deutsche Untertitel von „Triangle“ – „Die Angst kommt in Wellen“ – beschreibt den Handlungsverlauf perfekt. Allerdings ist es an dieser Stelle sehr empfehlenswert, im Vorfeld nicht allzu viel über die Handlung zu wissen, da so der Spaß beim Anschauen größer wird. Trotz schwacher Spezial-Effekte und durchwachsen interessanter Nebenfiguren ist Christopher Smith mit „Triangle“ ein echter Überraschungstreffer gelungen, der ausreichend Platz für den Zuschauer zur Eigeninterpretation lässt.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die Qualität des Bildes übertrifft die vieler teuren Produktionen. Die Schärfe ist auf gutem Niveau, der Schwarzwert ist klasse und es gehen auch in den dunklen Szenen praktisch keine Details verloren.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche Ton in DTS-HD MA 5.1 bietet sehr gute Dialogverständlichkeit. Die Effekte sind auf ordentlichem Niveau, hätten aber etwas dynamischer abgemischt werden können.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Neben einem ausführlichen 42-Minuten Making of, liegt noch ein Interviewfeaturette (mit Material aus dem Making of) und einige Trailer bei.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, YouTube
Triangle – Die Angst kommt in Wellen
Originaltitel: | Triangle |
Regie: | Christopher Smith |
Darsteller: | Melissa George, Liam Hemsworth |
Genre: | Horrorthriller |
Produktionsland/-jahr: | Australien/UK, 2009 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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