Inhalt: In Amerika ist nichts mehr so wie es war, seit eine Vampir-Epidemie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Einzug gehalten hat. An jeder Straßenecke lauern Gruppen von Blutsaugern, die über die Menschen herfallen. Auch die Eltern des Teenagers Martin (Connor Paolo, „World Trade Center“) fallen einer Truppe Vampiren zum Opfer. Martin schafft es mit Hilfe des Vampirjägers Mister (Nick Damici, „In the Cut“) zu flüchten. Von nun an ziehen Martin und Mister gemeinsam nach New Eden in Kanada, einem angeblich besseren Ort.
Auf ihrem Weg treffen die beiden einige weitere Überlebende. Die weise Nonne Sister (Kelly Mc Gillis, „Top Gun“) wird dabei ebenso zu einer guten Freundin von Martin und Mister, wie die hochschwangere Sängerin Belle (Danielle Harris), die ebenfalls nach New Eden möchte. Als die Reisenden auf eine fanatische Sekte um den Psychopathen Jebediah (Michael Cerveris, „Mexican“) stoßen müssen sie lernen, dass viele Menschen den blutsaugenden Monstern in der Brutalität in nichts nachstehen.
Kritik: Jim Mickle („Mulberry Street“) inszenierte „Vampire Nation“, beziehungsweise „Stake Land“, wie er in der Originalfassung heißt, im Jahr 2010. Dabei nahm er sich eines Mythos an, der schon seit Jahrhunderten immer wieder in der Literatur aufgegriffen wird: der Vampir. Im Gegensatz zu den Vampirfilmen der vergangenen Jahre (z.B.„Twilight“), wo der Blutsauger zum harmlos schmachtenden Teenie-Schwarm umfunktioniert wurde, ist der Vampir hier ein instinkt-gesteuertes und zombie-ähnliches Monster.
Die postapokalyptische Welt Mickles gestaltet sich in kalten Farben, schaurig und lässt den Zuschauer die allgegenwärtige Bedrohung zu jedem Zeitpunkt spüren. Untermalt wird die Stimmung in dieser Welt von dem beklemmenden Soundtrack und der hervorragend geführten Kamera. So erinnert der Film mehr als einmal an Mickles Langfilmdebüt „Mulberry Street“, in dem er hungrige Rattenmenschen auf die Menschheit losließ. Auch der Umgang mit der Bedrohung wird vielfältig dargestellt: Von rabiaten Kämpfern wie Hauptfigur Mister über hoffnungslose Zyniker bis zu religiösen Fanatikern sind in der „Vampire Nation“ alles Menschenschläge vertreten.
Gute Schauspieler im Kampf gegen die Apokalypse
Connor Paolo, der als reicher Schnösel Eric in „Gossip Girl“ bislang eher glatt und bieder agierte schafft es, diesen Film als Hauptdarsteller zu tragen. Zusätzlich agiert er aus dem Off als desillusionierter Erzähler und schafft es so, den Zuschauer mit auf seine Reise zu nehmen. Der andere Hauptdarsteller Nick Damici, der gemeinsam mit Jim Mickle auch das Drehbuch geschrieben hatte, spielt den harten Hund Mister sehr realistisch. Michael Cerveris spielt den Sektenführer Jebedia. Seine Figur ist ziemlich klischeehaft angelegt, er schafft es aber mit finsterer Mimik das bestmögliche aus der Figur herauszuholen. Kelly McGillis spielt die Nonne Sister, die Mister und Martin auf ihrem Weg begleitet. Sie spielt ihre Rolle sehr mütterlich und herzlich. Ähnliches gilt für Danielle Harris, die als hochschwangere Sängerin Belle von den beiden Hauptfiguren vor den Vampiren beschützt wird. Sie schafft es ebenfalls, einer sehr flach gezeichneten Figur Leben einzuhauchen.
„Vampire Nation“ ist sicher kein makelloser Film. Die Nebencharaktere sind nicht besonders interessant gestaltet, die Geschichte hat ein paar Lücken und das Ende erfolgt recht abrupt. Trotzdem ist es Mickle gelungen, einen intensiven und ungewöhnlichen Endzeit-Film zu inszenieren, der Splatter-, Zombie- und Vampirfans unterhalten wird und den Vergleich mit ähnlichen Filmen wie „28 Days later“ auf keinen Fall scheuen muss.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung auf der DVD ist mit Schärfe, kräftigen Farben und klar gewählten Kontrasten gut gelungen. Allerdings ist bei allen angesprochenen Punkten noch etwas Luft nach oben.
4 von 5 Punkten
Ton: Der Dolby Digital 5.1-Ton ist referenzwürdig. Perfekte Dialogverständlichkeit, gelungene, vielseitige Effekte und eine Abmischung, die alle Boxen der Anlage in Anspruch nimmt. Für einen Low-Budget-Film ist das ein beeindruckendes Ergebnis.
5 von 5 Punkten
Extras: Bei den Extras wird einiges nachgeholt, was im Film versäumt wurde. In Featurettes erhalten die Charaktere eine Hintergrundgeschichte. Zusätzlich liegt noch ein passables Making of über die Spezial-Effekte sowie ein Videotagebuch des Regisseurs bei.
4,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Splendid Film, YouTube
Originaltitel: | Stake Land |
Regie: | Jim Mickle |
Darsteller: | Connor Paolo,Nick Damici, Danielle Harris |
Genre: | Horrorthriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2011 |
Verleih: | Splendid Film |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Die „Best of Cinema“-Reihe, die jeden ersten Dienstag des Monats die Wiederaufführung eines Klassikers verantwortet,…
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…