1944: Der junge Erik Lehnsherr (Bill Milner) muss in Auschwitz mitansehen, wie seine Mutter von dem Nazi-Wissenschaftler Sebastian Shaw (Kevin Bacon, „Crazy, Stupid, Love“) erschossen wird. Shaw will die Mutantenkräfte des Jungen erforschen und greift dabei auf unmenschliche Methoden, die Erik zu einem hasserfüllten jungen Mann (Michael Fassbender, „Haywire“) werden lassen. Während seines Rachefeldzuges gegen Shaw, lernt er in den 1960ern den Telepathen Charles Xavier (James McAvoy, „Die Lincoln Verschwörung“) kennen, der zusammen mit der CIA ebenfalls hinter Shaw her ist. Die beiden schließen Freundschaft und Charles zeigt Erik, dass es noch andere Mutanten mit besonderen Fähigkeiten gibt. Dabei versucht er ihn davon zu überzeugen, dass die Zeit kommen wird, wo Mutanten unter Menschen akzeptiert werden können. Doch Erik verspürt nur Hass auf seine Peiniger und sieht in dem friedlichen Weg seines neuen Freundes keine wirkliche Alternative. Um gegen Shaw vorzugehen, begeben sich Charles und Erik auf die Suche nach weiteren Mutanten und lehren diese, ihre Kräfte richtig einzusetzen. Doch die Zeit läuft ihnen davon, da der skrupellose Shaw bereits alles in die Wege geleitet hat, um den dritten Weltkrieg zu initiieren.
X-Men: Erste Entscheidung erzählt die Vorgeschichte der beiden Hauptcharaktere der X-Men Filme Professor Charles Xavier alias Professor „X“ und Erik Lehnsherr alias „Magneto.“ Dabei bezieht sich der Film auf die wohl interessanteste Frage: „Wie wurde aus den Freunden erbitterte Erzfeinde?“. Der Film liefert auf dem Weg zum endgültigen Auseinanderbrechen der Freundschaft, eine wirklich faszinierende Geschichte. Regisseur Matthew Vaughn („Kick-Ass“) legt dabei besonders viel Wert auf die Charaktere und beleuchtet deren Hintergründe sehr genau. Dabei erfährt der Zuschauer vor allem, warum „Magneto“ in den späteren Filmen so von Hass gegen die Menschheit erfüllt ist. Die Geschichte des Erik Lehnsherr ist tragisch: Als Kind im Gefangenenlager den Mord an der eigenen Mutter miterlebt, das tragische Schicksal vieler andere jüdischer Gefangenen vor Augen, wird es nur allzu verständlich, dass er von Hass gegen die Menschheit zerfressen ist. Der gebildete Charles Xavier hingegen wächst in einer wohlbehüteten Umgebung auf und hat die grauenvolle Brutalität des Krieges nie hautnah miterlebt. Allzu verständlich, dass die beiden Charaktere eine völlig verschiedene Weltanschauung haben und diese die beiden später auch auseinanderbringt. Neben der tollen Charakterzeichnung überzeugt der Film mit gelungenen Spezialeffekten, die sich in das stimmige Gesamtbild des Films einfügen. Dabei nehmen diese aber nie überhand und stehen ganz klar hinter den Charakteren.
Tolles Hauptdarsteller-Duo
Charles Xavier und Erik Lehnsherr wurden bereits in den drei X-Men Filmen kongenial von Patrick Stewart und Ian McKellen verkörpert. Also große Fußstapfen in die die neuen Darsteller treten mussten, die James McAvoy und Michael Fassbender aber bravourös füllen. Der gebürtige Schotte James McAvoy liefert eine erstklassige Darstellung ab. Er schafft es, die unterschiedlichen Facetten des gebildeten Professors darzustellen und hat, wie sein Gegenüber auch, eine unheimlich starke Präsenz. Michael Fassbender stellt ein weiteres Mal unter Beweis, dass er ein hervorragender Schauspieler ist. Mit seiner leidenschaftlichen Darstellung schafft er es, die innerliche Zerrissenheit Eriks deutlich zu machen. Die Szenen der beiden gehören mit zu den stärksten im ganzen Film und zeigen schon früh, dass die Freundschaft von Charles und Erik keinen Bestand haben wird. Die Rolle des Bösewichts wird von Kevin Bacon verkörpert, der in dieser schon reichlich Erfahrung hat. Allerdings ist Sebastian Shaw kein tiefgründiger Charakter und dient im Laufe des Films mehr als Mittel zum Zweck. Jennifer Lawrence („Winter’s Bone“) als Raven Darkholme alias „Mystique“hat den schwierigen Part neben den übergroßen McAvoy und Fassbender zu bestehen. Sie meistert diese Aufgabe aber mit Bravour und liefert eine überzeugende Darstellung der Formwandlerin ab. In weiteren Rollen sind Nicholas Hoult („Kampf der Titanen“) als Hank McCoy alias „Beast“ und January Jones („Mad Men“) als Emma Frost zu sehen.
X-Men: Erste Entscheidung ist eine mehr als gelungene Comicverfilmung und verhilft dem X-Men-Franchise nach dem eher durchwachsenen „X-Men Origins: Wolverine“ wieder zu alter Stärke. Neben der erstklassigen Dialogen und guten Spezialeffekte, wissen vor allem die beiden Hauptdarsteller zu überzeugen.
5 von 5 Punkten
Bild: Der Film überzeugt mit natürlichen Farben und einem scharfen Bild. Desweiteren überzeugt das Bild mit einem sehr guten Kontrast und Schwarzwert. Insgesamt bietet die Blu-Ray ein sehr gutes Bild.
5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche Ton liegt in DTS 5.1, der englische in DTS HD MA 5.1 vor. Der Sound bietet eine hohe Räumlichkeit und ist kraftvoll. Besonders in Actionszenen bekommt der Subwoofer ordentlich zu tun. Die Dialogverständlichkeit ist jederzeit hervorragend. Insgesamt wirkt die englische Tonspur ein wenig dynamischer als die deutsche.
4,5 von 5 Punkten
Extras: Die Extras der X-Men: Erste Entscheidung Blu-Ray umfassen unter anderem entfallene Szenen, die „isolierte Filmmusik“ , die als weitere Tonspur anwählbar ist und ein 70 minütiges Making Of mit interessanten Informationen zur Entstehung des Films. Weiterhin enthalten ist das interaktive Feature „Cerebro Mutantendetektor“,eine Art Mutantensuche bei der man mehr über die Hintergründe der einzelnen Charaktere erfährt. Insgesamt sind die Extras gut gelungen und bieten einen echten Mehrwert.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 4,5 von 5 Punkten
Quelle: 20th Century Fox, YouTube
X-Men - Erste Entscheidung
Originaltitel: | X-Men: First Class |
Regie: | Matthew Vaughn |
Darsteller: | James McAvoy, Michael Fassbender, Kevin Bacon, Jennifer Lawrence |
Genre: | Action, Sci-Fi |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2011 |
Verleih: | 20th Century Fox |
Länge: | 132 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | X-Men: Erste Entscheidung |