Vom 24.05. bis zum 26.05.2013 war das luxuriöse Sheraton Hotel direkt am Frankfurter Flughafen der Mittelpunkt des „Supernatural“-Universums. Der britische Convention-Veranstalter Rogue Events lud schon zum vierten (und letzten) Mal zur AECON nach Deutschland und zehn Stargäste aus der Serie und etwa 1000 größtenteils weibliche Fans folgten. In Ermangelung an Pressekarten und als bekennend treuer Zuschauer der Sendung hatte ich mir dieses Mal auch eine Standardkarte geleistet, die für 116 € den Eintritt zu den Bühnentalks, den abendlichen Parties sowie sieben Autogramme enthielt. Für die Spendierfreudigen gab es noch die bekannte Möglichkeit, Fotos mit den Stargästen zu schießen, wofür zwischen 20-60 € fällig wurden. Ab 25 € konnten die Besucher an einer „Coffe Lounge“ teilnehmen, bei der man in etwas intimerem Rahmen (bis 20 Leute) 45 Minuten mit seinem Lieblingsstar verbringen konnte. Für 50 € wurde am Samstagabend ein Meet & Greet angeboten, bei dem alle Stargäste für einen persönlichen Plausch bereitstanden. Freitag am Nachmittag sollten dann Eintrittskarte, Presseausweis und Autogrammgutscheine bei der Registrierung abgeholt werden.
Chaotischer Start lässt (unbegründet) schlimmes befürchten
Die Registrierung bot ein wenig erfreuliches Bild: Ein enger Kellerraum, in dem ohne Begrenzungen eine Gruppe von etwa 500 Leuten geknubbelt war und sich in Richtung des Schalters drängte. Zwei ebenso bemühte wie überforderte Mitglieder der Crew versuchten beharrlich, Ordnung in die Menschenmenge zu bringen, was nicht so recht gelingen wollte. Nach 90 stickigen und von Sarkasmus geprägten Minuten war der Vorgang dann abgeschlossen. Das an dem Abend noch eine „Superhero“-Party stattfinden sollte, wurde mir und einigen anderen dank der missverständlichen Informationspolitik erst am nächsten Tag klar.
Die eigentliche Convention begann dann am Samstagmorgen mit Headliner, Frauenschwarm und Castiel-Darsteller Misha Collins, der gut gelaunt aus dem Nähkästchen plauderte und nette Anekdoten unters Volk brachte. Da währenddessen bereits die ersten Foto- und Autogrammstunden starteten (die jeweils auf dem Hauptbildschirm in der Halle angezeigt wurden), kam es zu einem amüsanten Missverständnis. Gerade als Collins scherzhaft von seiner Vorliebe für einen verzögerten Arbeitsbeginn erzählte, verließ etwa 1/3 des Publikums geschlossen den Saal, was den bis dahin so souveränen Kanadier doch sichtlich überraschte.
Für mich selbst wurde es dann auch Zeit, meine erste Autogrammstunde zu besuchen, an der Kim Rhodes (Sheriff Jody Mills), Rick Worthy (Alpha Vampir), Julian Richings (Tod), DJ Qualls (Garth) und Ty Olsson (Benni) teilnahmen. Bei der durchgehend sympathischen Truppe sorgte Olsson für Stimmung, indem er seinen MP3-Player samt Boxen zur Beschallung aufdrehte. Alle nahmen sich ausreichend Zeit, um einige Sätze mit den Besuchern zu wechseln, wobei sich DJ Qualls besonders über den von mir angesprochenen Gastauftritt in „Breaking Bad“ freute. Währenddessen bespaßte „Trickster“ Richard Speight Jr. auf der Bühne das Publikum, wovon ich leider nur noch die letzten vergnüglichen Minuten mitbekam. Auch der englische Kultschaupieler Kevin McNally („Fluch der Karibik“), der in der Serie einige Gastauftritte als paranoider Technikfreak Frank Deveraux hatte, sorgte vor den Augen seiner Tochter für große Unterhaltung mit originellen Vergleichen („Wenn bei Supernatural“ etwas falsch läuft, müssen Jensen und Jared noch einmal ran. Bei „Fluch der Karibik“ versaufen 50 Leute.“). Die Leute, die den Saal verließen wurden kurz und bündig mit einem „Is Misha doing something?“ verabschiedet.
Umarmungen, Zitate und eine Menge Bier
Kurz danach folgte aber schon mit Matt Cohen der nächste interessante Gast. Cohen, der in der Serie in den Zeitreise-Episoden als Vater der Hauptdarsteller zu sehen war, lief wie aufgezogen von einer Ecke der Halle in die andere und heimste dabei das ein oder andere Fangeschenk ein. Die Mikrofone, die aufgestellt wurden, um Fragen an die Bühnengäste zu stellen, blieben zunächst nur sehr spärlich frequentiert. Als der Schauspieler dann anfing, jede gestellte Frage mit einer Umarmung zu belohnen, erhöhte sich das weibliche Interesse an einer ausführlichen Unterhaltung dramatisch, was Cohen selbst augenzwinkernd anmerkte.
Vor der Mittagspause kam mit Mark Sheppard einer der tragenden Darsteller auf die Bühne. Der charismatische Brite, der als „König der Hölle“ Crowley die Brüder immer wieder vor Probleme stellt, genoss seinen Auftritt sichtlich und mischte sich zeitweise unters Publikum. Er gab sich sehr viel Mühe, den vielen Fragen gerecht zu werden, bei denen einige allerdings sehr theoretischer „Was wäre wenn?“-Natur waren. Als er eine besonders hartnäckige Fragerin mit dem Crowley-Zitat „I can do whatever I want to because I am the King of Hell“ abspeiste, kannte die Begeisterung im Publikum keine Grenze mehr. Sheppard verzichtete sogar auf 15 Minuten seiner Pause, um alle Fragen zu beantworten.
Nach der Pause verhinderte der schnell brabbelnde, aber ebenfalls sehr unterhaltsame DJ Qualls ein Suppenkoma, welches ich aufgrund einer zweiten Autogrammstunde mit Collins, Sheppard, Speight Jr., Cohen und McNally (von denen die letzten drei als „Sponsored Guests“ nur gegen zusätzliche Bezahlung von 12 € signierten) verpasste. Hier konnte ich mit Misha Collins über den von ihm selbst ungeliebten Film „Karla“ diskutieren, in dem er als psychotischer Killer glänzte. In der Haupthalle durfte die „Henne im Korb“ Kim Rhodes von ihren Erfahrungen mit der hauptsächlich männlichen Besetzung berichten. Sie gehört definitiv zu der Kategorie Mensch, die das Herz auf der Zunge trägt und outete sich als bekennender Fan der Serie und ihrer attraktiven Kollegen.
Eines der markantesten Gesichter der TV- und Kinowelt ist wohl Julian Richings der dank langer Nase und schmaler Wangenknochen schon optisch die ideale Wal für den „Tod“ war. Er erzählte begeistert von seinen gemeinsamen Szenen mit Jensen Ackles, in denen er sich aufgrund vieler Takes an Pizza überfressen durfte und lobte ausdrücklich die tollen Drehbuchautoren der Serie. Nun bewegte sich der Tag schon aufs Ende zu, jedoch sollten die Stimmungskanonen des Tages mit Rick Worthy und Ty Olsson noch folgen. Worthy, der dank seiner tiefen Stimme die Idealbesetzung als Alphavampir war, begann sein Panel mit einer Flasche Bier, die er auf Ex herunterkippte. Danach scherzte und blödelte er nach Lust und Laune, beantwortete dabei aber alle Fragen gewissenhaft. Noch während seines Auftritts stürmte Ty Olsson die Bühne und die beiden begannen, sich gegenseitig aufzuziehen, weitere Bier zu trinken und das Publikum aufzupeitschen. Es herrschte eine mit Insiderjokes ausgeschmückte Stimmung wie bei einem Rockkonzert, die auch bis zum Ende des Tages nicht mehr abebben sollte.
Am Sonntag gab es dann ein leicht verkürztes Programm, weswegen viele der Darsteller gemeinsam auf der Bühne erscheinen durften, was die ganze Show aber nur noch besser machte, da hier scheinbar jeder mit jedem gut zurecht kommt. Richard Speight Jr. und Matt Cohen deckten filmische Sünden des anderen auf. Auf der Leinwand ist tatsächlich Speight abgebildet, der im Alter von 19 Jahren bei der „Nightmare on Elm Street“-Serie mitspielte.
Danach war es wieder Zeit für das Traumduo Olsson und Worthy, die jeder ein 5 Liter-Fässchen zur Verpflegung mitbrachten und das Publikum in der ersten Reihe frisch vom Zapfhahn versorgten und danach mit Gesangs- und Tanzeinlagen für Stimmung sorgten. Mark Sheppard durfte erneut alleine auftreten und wiederholte seinen überzeugenden Auftritt vom Vortag. Der Nachmittag wurde mit der sehr lustigen Kombo von Kevin McNally und DJ Qualls eröffnet und von Kim Rhodes und Julian Richings ebenso launig fortgesetzt. Als Abschluss der Veranstaltung war es erneut an Misha Collins, das Publikum bei Laune zu halten. Nach 20-minütiger Verspätung erschien er von backstage auf dem Bildschirm und erzählte nicht ganz ernst, dass er gerade die Zukunft der Conventions erfunden hätte und das ganze demnächst von zu Hause durchführen würde. Natürlich ließ er das ungeduldige Publikum nicht mehr lange warten und lieferte ein mehr als sehenswertes Abschlusspanel, welches gegen Ende noch von den anderen Schauspielern sowie AECON-Stammmusiker Jason Manns besucht wurde. Alle bedankten sich charmant für ein außergewöhnliches Wochenende und entließen ein durchgehend begeistertes Publikum.
Insgesamt war die AECON eine ungewöhnliche und sehr intime Convention, die mit den durch die Bank weg großartigen Stargästen für reichlich Unterhaltung sorgte. Hier ist das große Kunststück gelungen, dass tatsächlich jeder Programmpunkt ein Volltreffer war. Das ich mit fast nichts außer Panels ein keine Minute langweiliges Wochenende hatte, ist klasse, lässt aber auch Wehmut entstehen, dass keine weitere AECON in Deutschland stattfinden wird. Die Asylum in Birmingham, die ebenfalls von Rogue Events veranstaltet wird, ist aber eine inzwischen reizvolle Alternative.
Hier noch ein kleine spontane (leider etwas verwackelt aufgenommene) Tanzeinlage von Rick und Ty.
Quelle: Leinwandreporter, YouTube
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