Review: Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission (Blu-ray)

Inhalt: Nachdem Commander Hamilton (Mikael Persbrandt, „Kommissar Beck“) vor einigen Jahren seine Familie verloren hatte, trifft ihn die Entführung seiner siebenjährigen Patentochter Natalie (Nadja Christiansson) besonders hart. Ihre Mutter Ewa (Frida Hallgren), ist Hamiltons beste Freundin und die Chefin der schwedischen Sicherheitspolizei. Eine islamistische Gruppierung will Natalie konvertieren, um Ewa zu schaden. Die schwedischen Behörden wollen sich auf keine Verhandlungen einlassen, sodass Hamilton im Alleingang gegen die Extremisten antreten muss. Gut vorbereitet tut er alles, um Natalie sicher wieder nach Hause zu bringen.

Kritik: Regisseur Tobias Falk, der mit Hauptdarsteller Persbrandt zwischen 1998 und 2002 als Second Unit Director bei „Kommissar Beck“ zusammen arbeiten konnte, wurde hier mit seinem bislang ersten Kinoprojekt betraut. Nach dem vorzüglichen ersten Teil „Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“ waren die Ansprüche hoch. Falk schafft es nicht, diesen Erwartungen komplett gerecht zu werden, da die solide Action-Story zu vorhersehbar ist. Nach einem gemächlichen Beginn steigert sich der Film aber auf ordentliches Niveau und spart auch nicht mit Kritik an der europäischen und vor allem der amerikanischen Politik. Leider sind die Charaktere etwas zu flach ausgefallen. Dabei ist speziell der von Milind Soman verkörperte „böse“ islamistische Terrorist mit seiner Söldnertruppe recht klischeehaft in Szene gesetzt.

Handwerklich gute Action übertrumpft inhaltliche Schwächen

Wie beim ersten Teil kann auch hier mit kleinen Mitteln spektakuläre Action inszeniert werden. Vor allem beim finalen Kampf kann Tobias Falk sein vorhandenes Talent einsetzen. Jedoch hat die Geschichte trotz der kurzen Spielzeit von 90 Minuten immer wieder kleine Durchhänger, die mit den hausbackenen Dialogen in Verbindung stehen. Hier hätte vor allem im Hinblick darauf, dass es sich um Figuren des Bestseller-Autors Jan Guillou handelt, mehr bei herauskommen müssen. Trotz vorhandener Probleme reicht die Ausgangssituation aber immer noch aus, um ausreichend gut zu unterhalten.

Das kann zum Teil dem charismatischen Mikael Persbrandt legen, der sich mit Hamilton ein Alter Ego geschaffen hat. Der durch Ereignisse aus der Vergangenheit verstörte, wortkarge Agent sticht in puncto Tiefgang deutlich aus dem Genre (und diesem Film) heraus, da Persbrandt Coolness und Abgebrühtheit mit Einsamkeit und Trauer kombinieren kann. Seba Mubarak mimt wie im Vorgänger den rabiaten Sidekick Mouna von Hamilton und schafft es wieder mit einer präsenten Leistung zu gefallen. Frida Hallgren und Reuben Sallmander („Verblendung“) bleiben als Natalies Eltern ebenso im Hintergrund wie Milind Soman als Terrorist und Steven Waddington („When The Lights Went Out“) sowie John Light als korrupte Elite-Soldaten.

Auch wenn „Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission“ deutlich erkennbare Schwächen aufzeigt und die Qualität des Vorgängers verpasst, bleibt auch dieser zweite Teil gut gemachte Action-Kost, die den meisten Genre-Fans gefallen dürfte.

Ab dem 26.03.2013 ist der Film auf Blu-ray und DVD erhältlich.

3 von 5 Punkten

Bild: Ein sehr plastisches Bild mit guten Kontrasten lässt teilweise vorhandene kleine Unschärfen verzeihen. Dank der knackigen, lebendigen Farben und einem optimal eingestellten Schwarzwert bleibt ein sehr guter Eindruck.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche DTS- HD MA 5.1-Sound kann in vollem Maß überzeugen. Neben hervorragender Dialogverständlichkeit werden bei den krachenden Action-Sequenzen alle Boxen räumlich angesprochen und ein ordentliches Basslevel sorgt für eine vibrierende Anlage. Zusätzlich liegt noch die schwedische Originaltonspur in DTS- HD MA 5.1 vor.

4 von 5 Punkten

Extras: Einige Trailer sind die einzigen Extras auf der Blu-ray.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten

Quelle: Ascot Elite, YouTube

Agent Hamilton 2 - In persönlicher Mission