Inhalt: Gabe (Sylvester Stallone, „Cop Land“) und Hal (Michael Rooker, „The Walking Dead“) sind begnadete Bergsteiger und die besten Freunde. Beide arbeiten als Bergretter in den Rocky Mountains. Als auf einem Trip Hals Freundin stirbt, weil Gabe sie nach einem Materialfehler nicht festhalten konnte, möchte Gabe nie wieder in die Berge und taucht für ein knappes Jahr ab. Gerade zu der Zeit, als er wiederkommt, überfällt der gewiefte Kriminelle Eric Qualen (John Lithgow, „Dexter Season 4“) mit seinen Helfern ein Flugzeug, in dem 100 Millionen US-Dollar transportiert werden. Der Plan läuft nicht ganz wie geplant und die Verbrecher stürzen über den Bergen ab und verlieren dabei die Koffer.
Mit einem falschen Hilferuf bei der Berghilfe locken sie Hal in die Berge. Gabe schließt sich gegen den Willen von Hal, der seinen Freund für die Ereignisse vor einem Jahr verantwortlich macht, der Mission an. Auf dem Berg werden beide als Geiseln genommen und sollen Qualen und seinem Team bei der Suche nach dem Geld helfen. Gabe und Hal müssen lernen, wieder miteinander klarzukommen, wenn sie die Situation überstehen wollen.
Kritik: Der finnische Regisseur Renny Harlin hatte schon mit den Fortsetzungen „Nightmare on Elm Street 4“ (der in Fankreisen als MTV-Freddy bekannt ist) und „Stirb Langsam 2“ ordentliche Box-Office-Erfolge vorzuweisen, ehe er 1993 für diesen von Michael France („GoldenEye“) und Sylvester Stallone verfassten Action-Reißer die verantwortliche Position übernahm. Es sollte der letzte große Erfolg der abebbenden Karriere von Stallone für eine längere Zeit sein. Die Story ist zwar minimal und die Logiklöcher zeitweise spektakulär. Dennoch hat die in luftiger Höhe angesiedelte Vollblut-Action zu recht einen guten Ruf. Die spektakulären Felsformation (gefilmt wurde in den Alpen) durch die die Protagonisten krackseln, dürften auch heute noch den nicht Schwindelfreien Angstschweiß auf die Stirn zaubern. Es wird geschossen, gekämpft, gesprengt und abgestürzt, dass es für jeden Genre-Fan eine Wonne ist.
Sly in einer Paraderolle – Lithgow übt sich als Psycho
Der Vorteil, wenn man als Schauspieler ein Drehbuch verfasst: Es ist problemlos möglich, sich eine optimale Rolle zusammenzuschustern. Der schweigsame, loyale und mutige Abenteurer Gabe ist definitiv genau dieses für Sylvester Stallone. Er darf kämpfen, seine sportlichen Fähigkeiten beweisen, integer dreinschauen und muss nicht zu sehr in charakterliche Tiefen abtauchen. Das ist zwar äußerst simpel gemacht, dennoch ist Stallone hier mal wieder ein klasse Actionheld. Der zumeist in netten, komischen Rollen besetzte John Lithgow durfte hier schon einmal als überdrehter Bösewicht zu Werke gehen. Der Charakter ist zwar nicht menschlich glaubwürdig, aber sehr unterhaltsam, was vor allem an dem launigen Spiel von John Lithgow liegt, was er spätestens als Trinity-Killer in „Dexter“ zur Perfektion brachte. Von den anderen Figuren fällt allenfalls Michael Rooker auf, der hier als kritischer Sidekick von Stallone einige nette Szenen hat.
„Cliffhanger“ ist sicher nichts, über das der Zuschauer tiefer nachdenken darf. Das würde den Spaß massiv mindern. Hier wird gut inszenierte, knallharte Action vor atemberaubenden Naturkulissen geboten. Die Vollgas-Story hängt dabei keine Minute durch. Auch wenn der Film inzwischen etwas angestaubt wirkt, macht Renny Harlins handgemachter Überlebenskampf bis heute richtig Spaß. Da die FSK sich nun entschlossen, den rauen, aber nicht übermäßig brutalen Film nun endlich freizugeben, dürfen die Zuschauer ihn erstmals in der ungeschnittenen Fassung genießen.
Ab dem 20.06.13 ist die ungeschnittene Fassung zum 20ten Jubiläum auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Im Angesicht der 20 Jahre, die „Cliffhanger“ inzwischen auf dem Buckel hat, wurde beim Bildtransfer ein sehr ordentlicher Job gemacht. Bildschärfe und Detailzeichnungen sind mit Ausnahmen kleiner Schwankungen sehr solide, was gerade bei den Landschaftsaufnahmen zur Geltung kommt. Die Kontraste sind dank einem guten Schwarzwert schön satt ausgefallen. Auch die Farbgebung ist kräftig und schön natürlich. Trotz kleiner Aussetzer ist das defintiv das beste Bild, was es bislang von „Cliffhanger“ gegeben hat.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Auch der deutsche und englische DTS-HD MA 5.1-Ton kann auf zufriedenstellendem Level überzeugen. Die Dialogwiedergabe lässt kaum eine Kritik zu, aber insgesamt ist die Abmischung sehr frontlastig ausgefallen. Es kommt selten vor, dass Effekte aus den anderen Boxen zu hören sind. Die Bässe sind wiederum sehr ordentlich, wenn sie zum Einsatz kommen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Fast alle Extras liegen nur in SD vor. Ein mäßiges „Hinter den Kulissen“-Featurette (6 Minuten), ein ordentliches Kurz-Making of (7 Minuten), kurze Interviews mit Sylvester Stallone (2:30 Minuten), Renny Harlin (2:30 Minuten), Michael Rooker (0:30 Minuten), Janine Turner (1:15 Minuten) und John Lithgow (1 Minute) und ein paar Trailer geben einen soliden Zusatz zum Kultfilm.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: MovieDeluxe, YouTube
Originaltitel: | Cliffhanger |
Regie: | Renny Harlin |
Darsteller: | Sylvester Stallone, John Lithgow, Michael Rooker |
Genre: | Action-Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1993 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 113 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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