Inhalt: Seth Bullock (Timothy Olyphant, „Justified“) ist inzwischen zum Sheriff von Deadwood aufgestiegen, was dem heimlichen Chef des Dorfes Al Swearengen (Ian McShane) mehr als nur ein Dorn im Auge ist. Bald muss sich Al aber mit gesundheitlichen Problemen herumschlagen. Außerdem ist Seth glücklich in der heimlichen Beziehung mit Alma (Molly Parker), die dank der Goldader ihres verstorbenen Mannes immer reicher wird. Beziehungschaos bricht aus, als Bullocks Ehefrau Martha (Anna Gunn) und ihr Sohn William (Josh Eriksson) auftauchen.
Das Goldvorkommen ruft aber auch den Geologen Wolcott (Garrett Dillahunt) auf den Plan, der ohne Skrupel im Auftrag eines reichen Geldgebers agiert. Joanie (Kim Dickens) versucht, sich mit einem eigenen Bordell von Cy (Powers Boothe) zu lösen, was schwerer als gedacht ist. So kämpfen zahlreiche Leute um ihre Träume, von denen nur einige ihre Chance bekommen, während andere als Schweinefutter bei Als Freund Mr. Wu (Keone Young) enden.
Kritik: Nach der zu Recht sehr erfolgreichen ersten Staffel der aufwendigen Western-Serie von David Milch konnte auch die zweite Staffel das sehr hohe Niveau halten und wird zu den besten Produktionen von HBO gezählt. Auch hier taucht der Zuschauer wieder schnell in die Welt der gesetzlosen Goldgräberstadt Deadwood ein, in der der Tod ein stetiger Begleiter ist. Inzwischen haben auch Mächte von außerhalb Gefallen am Goldvorhaben der Stadt gefunden, weswegen einige Probleme anstehen.
Die detaillierte Ausstattung und die großartigen Drehbücher sind noch nicht einmal das Highlight dieser Serie: Es ist die unvergleichlich große Ansammlung schräger und dabei liebenswerter Charaktere, die dem Zuschauer so schnell ans Herz wächst. Wenn beispielsweise der Chinese Wu (Keone Young), dessen Englisch-Wortschatz sich mehr oder weniger auf „Arschloch“ (oder im Original „Cocksucker“) beschränkt, bei Al um Hilfe sucht, sind das kleine aber unverschämt unterhaltsame Sequenzen. Auch die neuen Figuren machen fast durchgängig Spaß.
Ian McShane ist und bleibt der Star
Aufhänger der Geschichte war in der ersten Staffel die Ankunft der von Timothy Olyphant und John Hawkes („Winter’s Bone“) gut gespielten Freunde. 2005 ging der Golden Globe für den besten Serien-Darsteller aber an Ian McShane („Snow White and the Huntsman“), der als Al Swearengen ewig fluchend die Geschicke der kleinen Stadt aus seinem Büro leitet. Wenn er anwesend ist, dominiert er jede Szene, was in dieser Staffel besonders deutlich wird, wenn er nicht so viel Spielzeit bekommt. Während einer Phase von drei Episoden ist er leider kaum zu sehen, was der Qualität der ansonsten herausragenden Serie doch ein klein wenig schadet.
Aber auch ohne McShane gibt es mit Molly Parker („Dexter“), Robin Weigert („The Sessions“), Paula Malcomson („Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“), Jim Beaver („Supernatural“), W. Earl Brown („The Master“), Powers Boothe („Sin City“), Titus Welliver („Ein riskanter Plan“), William Sanderson („True Blood“) und den neu dazu gekommenen Anna Gunn („Breaking Bad“), Sarah Paulson („American Horror Story“), Stephen Tobolowsky („Memento“), Pruitt Talor Vince („The Echo“), dem in einer anderen Rolle zurückkehrenden Garrett Dillahunt („No Country for Old Men“) und weiteren bekannten Gesichtern aus der Serien- und Kino-Landschaft genug Qualität, um ein halbes Dutzend gute Serien zu drehen.
Wer die Serie bislang verpasst hatte, bekommt hier noch einmal die Chance dieses leider etwas kurzlebige Ereignis (nach drei Staffeln war 2006 Schluss) zu genießen. Hier kommen nicht nur Western-Fans auf ihre Kosten. Selbstgerechte Politik, Intrigen, Sex, Gewalt, Drogen, Waffen, Erfolg und Tod sind feste Bestandteile dieser Serie, die auch in der zweiten Staffel sehr um Realismus bemüht ist, ohne dabei auch nur eine Minute den Unterhaltungswert oder ein gewisses Augenzwinkern zu vernachlässigen. Wenn eine Serie so etwas schafft, dann gehört sie mit Sicherheit zum besten, was das TV zu bieten hat. Wer einmal in „Deadwood“ eingetaucht ist, wird diese Einstellung mit Sicherheit bald teilen.
Die Staffel ist abdem 22.11.2013 auf Blu-ray erhältlich.
4,5 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer der zweiten Staffel wird höchsten Ansprüchen gerecht. Fast perfekte Schärfe bei makelloser Detaildarstellung ein HD-Erlebnis, wie es sein sollte. Der Schwarzwert ist kräftig und satt. Auch die Kontraste lassen keinen negativen Kommentar zu. Die natürlichen, lebendigen Farben runden das tolle Bild ab.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Auch die englische und die deutsche DTS-HD MA 5.1-Tonspur sind sehr weit über dem Durchschnitt einer Serien-Blu-ray anzusiedeln. Die Dialoge sind immer perfekt verständlich und wurden sehr gut in das Klangumfeld eingebettet. Der Score und der großartige Titelsong wurden ebenso sauber abgemischt wie die Hintergrundgeräusche in den Saloons und Straßen der Goldgräber-Stadt. Hier und da kommen auch einige schöne Effekte und Bässe zum Einsatz.
4 von 5 Punkten
Extras: Leider fehlen auch hier wieder die Bonusmaterialien komplett.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: Sanabritis, YouTube
Originaltitel: | Deadwood - Season 2 |
Entwickler: | David Milch |
Darsteller: | Timothy Olyphant, Ian McShane, Molly Parker, Anna Gunn, Brad Dourif |
Genre: | Western-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2005 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 12 Episoden zu je 60 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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