Inhalt: Danielle (Juno Temple, „The Dark Knight Rises“) ist in ihrer Highschool als verruchtes Flittchen verschrien. Aufgrund ihrer provokanten Art versetzt sie ihr Direktor in eine Förderklasse für Schwer-Erziehbare, wo sie Verantwortung lernen soll. In der Klasse wird sie dem übergewichtigen, schüchternen, homosexuellen Clark (Jeremy Dozier) für ein eigentümliches Projekt zugeteilt: Sie sollen sich als Eltern um eine Packung Mehl kümmern und darüber Buch führen. Nach Startschwierigkeiten werden die beiden komplett unterschiedlichen Außenseiter bald Freunde. Zu Hause hat Danielle, die ihren Vater nie kennen gelernt hat, ganz andere Probleme:
Ihre junge Mutter Sue-Ann (Milla Jovovich, „Resident Evil“) möchte häuslich werden und den Mormonen Ray (William H. Macy, „Jurassic Park III“) heiraten, der so überhaupt nicht mit Danielles Lebensweise zusammen passt. Clark hat unter seinem brutalen Vater (Dwight Yoakam, „Terminator 2“) zu leiden, der ihn wegen seiner Disziplinlosigkeit und seiner sexuellen Orientierung regelmäßig schlägt und auf die Militär-Akademie abschieben möchte. Gemeinsam fassen Clark und Danielle den Entschluss, nach Kalifornien zu flüchten, wo der leibliche Vater von Danielle lebt. Für die beiden Schüler beginnt ein unvergessliches Abenteuer.
Kritik: Bereits im Jahr 2010 entstand diese Tragikomödie unter der Regie von Langfilm-Neuling Abe Sylvia. Jetzt schafft es der Film mit einiger Verzögerung auch in den deutschen Home Entertainment-Bereich. Dabei bietet die Low Budget-Produktion einige sehenswerte Aspekte. Die jungen Protagonisten sind schwierige Persönlichkeiten, die trotz teils merkwürdiger Verhaltensmuster nie der Lächerlichkeit preisgegeben werden und absolut sympathisch erscheinen. Daneben wird in der ersten Hälfte mit feinsinnigem Humor die scheinbar heil Vorstadt-Welt parodiert, in der die Außenseiter noch den meisten Überblick haben.
Das Mehl-„Baby“, das treffend der Situation immer einen neuen aufgemalten Gesichtsausdruck zeigt, entwickelt sich zu einem originellen Running Gag. Es gelingt aber nicht, die locker-flockige Stimmung mit ernsten Hintergründen während des ganzen Filmes aufrecht zu erhalten. Gerade im letzten Drittel entwickelt sich immer mehr ein Drama, in dem einige Szenen ins Kitschige abgleiten, was so überhaupt nicht zur starken ersten Hälfte passen will.
Die jungen Hauptdarsteller empfehlen sich für höhere Aufgaben
Der britische Teenie-Star Juno Temple, die mit einer ganzen Reihe hochkarätiger Nebenrollen im Kino vertreten war, zeigt sich hier von einer anderen Seite. Als freizügiges Problemkind kombiniert sie gekonnt taffe Coolness und aufrichtige Verletzlichkeit, wodurch ihre etwas überzeichnete Figur sehr glaubwürdig wird. Jeremy Dozier kann als zurückhaltender Clark, der erst langsam durch Danielle Selbstvertrauen gewinnt, mit drolligem und verspielten Charme gefallen. Action-Star und Model Milla Jovovich überrascht in der ungewohnten Rolle als überforderte Mutter und glänzt sowohl in den lustigen, als auch in den ernsthaften Momenten mit ungewohnt facettenreichem Spiel. William H. Macy hat trotz geringer Spielzeit einige Lacher im Repertoire. Dwight Yoakam als Clarks widerwärtiger Vater und Mary Steenburgen („Zurück in die Zukunft III“) als kämpferische Mutter von Clark komplettieren die gute Besetzung
„Dirty Girl“ muss in zwei Abschnitte unterteilt werden: Einen charmant-witzigen ersten und einen melodramatisch, kitschigen zweiten Teil. Im großen und ganzen hatte das Team um Abe Sylvia einige gute Einfälle, die von den starken Darstellern auch überzeugend umgesetzt wurden. Aufgrund der unausgewogenen Erzählung ist der große Wurf dennoch nicht gelungen.
Ab dem 15.03.2013 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die Qualität des Bildes ist etwas durchwachsen. Die Schärfe ist bei Nahaufnahmen ordentlich. Bei entfernteren Aufnahmen zeigt das Bild häufiger Schwächen. Dementsprechend sind auch die Detailzeichnungen ausgefallen. Die Kontraste sind speziell bei den dunklen Szenen wirklich gut eingestellt. Die Farbwahl ist teilweise etwas verwaschen, aber in den meisten Sequenzen einigermaßen realistisch.
2,5 von 5 Punkten
Ton: Es liegen eine englische und eine deutsche DTS-HD MA 5.1-Tonspur vor. Die Verständlichkeit der Dialoge ist absolut makellos. Der starke 80er Jahre-Score und die vorhandenen Hintergrundgeräusche wurden sehr gut abgemischt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Die Bonusmaterialien beschränken sich auf einige Trailer.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Senator Home Entertainment, YouTube
Originaltitel: | Dirty Girl |
Regie: | Abe Sylvia |
Darsteller: | Juno Temple, Jeremy Dozier, Milla Jovovich |
Genre: | Trgikomödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2010 |
Verleih: | Senator Home Entertainment |
Länge: | 90 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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