Inhalt: Gott hatte die Engel Loki (Matt Damon, „30 Rock – Season 4“) und Bartleby (Ben Affleck, „Company Men“) vor tausenden Jahren in die Einöde von Wisconsin verbannt, um sie für einen Ungehorsam zu bestrafen. Loki war dafür verantwortlich gewesen, Ungläubige ins Jenseits zu befördern, was ihm nach einiger Zeit aber zu viel wurde. Heute ist der ein oder andere Mord an einem Sünder das einzig spannende, was ihr tristes Dasein zu bieten hat.
Als die gefallenen Engel von einer Kirche in New Jersey hören, in der alle Sünden vergeben werden, sehen sie ihre Chance: Wenn sie in diese Kirche kommen, können sie Menschen werden, sterben und in den Himmel auffahren. Da dieses Ereignis aber Gottes Unfehlbarkeit und damit die komplette Schöpfung in Gefahr bringen würde, schickt Gott seine Stimme Metatron (Alan Rickman, „Stirb Langsam“), der die Engel gemeinsam mit Bethany (Linda Fiorentino, „Men in Black“) in die Flucht schlagen soll.
Bethany ist Leiterin einer Abtreibungsklinik und weiß eigentlich überhaupt nicht, warum sie für eine solche Aufgabe auserwählt sein soll. Unterstützung bekommt ihre Weltrettungsmission durch die Propheten Jay (Jason Mewes, „Clerks – Die Ladenhüter“) und Silent Bob (Kevin Smith), die Muse Serendipity (Salma Hayek, „From dusk till dawn“) und dem 13. Apostel Rufus (Chris Rock, Spiel ohne Regeln“). Neben den abtrünnigen Engeln muss die Truppe aber auch noch den Dämonen Azrael (Jason Lee, „My Name is Earl“) und seine drei Gehilfen ausschalten. Kann der Auftrag gelingen, obwohl Gott seit seiner letzten Runde Minigolf verschwunden ist?
Kritik: Im Jahr 1999 inszenierte Regie-Sonderling Kevin Smith („Red State“) mit der Religions-Satire „Dogma“ seinen wohl umstrittensten Film. Jesus ist schwarz, Gott eine Frau und die Propheten besessen von Sex. Gerade in den USA sorgte diese Groteske unter den christlichen Organisationen für einen gewaltigen Aufschrei. Dabei spricht sich Smith bei weitem nicht gegen Religionen aus, geschweige denn, dass er sich in äußerstem Maß blasphemisch gibt. Eher ist „Dogma“ eine beißende Gesellschaftskritik mit Seitenhieben auf kirchliche Institutionen.
Gut gelaunter Cast hält alles auf der menschlichen Ebene
Die stark aufspielende Linda Fiorentino ist als geschiedene Betreiberin einer Abtreibungsklinik eigentlich der genaue Widerspruch zu einer Lehrbuch-Christin (zumindest wie sie von einigen deklariert wird). Dennoch ist die sympathische Power-Frau bereit, sich für ihre Mitmenschen der Mission und ihrem Schicksal zu stellen. Die von Ben Affleck und Matt Damon ausgesprochen originell verkörperten, gefallenen Engel sind eigentlich nur normale Männer: Sie diskutieren, sie streiten und sie philosophieren, wobei sie stets ihr eigenes Wohlbefinden an die erste Stelle setzen. Ihre gelegentlichen Moral-gestützten Morde führen das Engelsbild endgültig ins Absurde, ohne aber polemisch zu wirken. Alan Rickman ist als Stimme Gottes der komische Star des Filmes. Metatron hat alles schon gesehen, sich dabei aber immer eine Mischung aus Pragmatismus und Humor bewahrt. Jason Mewes und Kevin Smith selbst zeigen den aus den Vorgänger-Filmen bekannten abgefahren-prolligen Humor. Dazu komplettieren Salma Hayek, Chris Rock und Jason Lee mit ebenfalls guten Leistungen das prominente Ensemble.
Die Gratwanderung von Smith zwischen kurioser Komödie und ernsthaftem Theologie-Exkurs gelingt nicht vollständig, da die Dialoge und der Humor teilweise zu flach werden. So können die merkwürdigen Figuren zwar gefallen: dennoch dürften gerade die extremen Für- und Gegensprecher der Kirche sich nicht zu 100% repräsentiert fühlen. Insgesamt hatte Kevin Smith immer noch mehr als genug gelungene Einfälle, um einen anarchisch-witzigen Film wie „Dogma“ über zwei Stunden lang fernab vom Mainstream unterhaltsam zu gestalten.
Ab dem 07.02.2013 ist „Dogma“ auf Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der doch schon etwas betagte Film überrascht mit einem starken HD-Bild. Das Schärfelevel ist mit minimalen Ausnahmen sehr hoch. Nur selten schleichen sich leichte Unschärfen ein. Das Bild ist reich an Details und gute Kontraste sorgen selbst bei den dunklen Szenen für klare Sicht.
4 von 5 Punkten
Ton: Sowohl der deutsche als auch der englische DTS-HD MA 5.1-Ton verfügen über eine makellose Dialogverständlichkeit. Der Score und die kleinen Effekten wurden gut abgemischt und lasten die Anlage ordentlich aus.
4 von 5 Punkten
Extras: Die Bonusmaterialien liegen fast ausschließlich in SD vor. Dafür gibt es zwei hochwertige Audio-Kommentare, einige mäßige Interviews, geschnittene Szenen, Outtakes, ein “Jay and Bob’s Secret Stash” – Werbespot und Storyboards von drei Hauptszenen. Insgesamt wird ein ordentlicher Mehrwert zum Film geboten
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Irwin Emery, StudioCanal, YouTube
Originaltitel: | Dogma |
Regie: | Kevin Smith |
Darsteller: | Ben Affleck, Matt Damon, Salma Hayek |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1999 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 128 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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