Inhalt: Schon seit seiner Anfangszeit bei der Polizei jagt Max Lewinsky (James McAvoy) wie ein Besessener den brutalen Gangster Jacob Sternwood (Max Strong, „Blood – You can’t bury the Truth“). Vor drei Jahren wurde Max von Jacob angeschossen und hat bis heute mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Kurz danach hat sich Sternwood in Ausland abgesetzt. Als dessen Sohn Ruan (Elyes Gabel, „World War Z“) niedergeschossen und verhaftet wird, sieht Max seine Chance gekommen und tüftelt mit Partnerin Sarah (Andrea Riseborough, „Oblivion“) an einer Möglichkeit, seinen Erzfeind endlich ins Gefängnis zu bringen. Doch schon bald stellt sich heraus, das Max und Jacob beide Teil eines viel größeren Komplotts sind, der beiden das Leben kosten könnte.
Kritik: Fünf Jahre nach seinem Erstling „Shifty“ verfilmte Eran Creevy hier wieder ein selbst geschriebenes Drehbuch. Mit einem relativ kleinen Budget (8,5 Millionen US-Dollar) inszeniert er hier einen unspektakulären, aber zumeist geradlinigen Thriller, der leider in der Schlussphase von der Strecke abkommt. Da kann auch der ausführende Produzent Ridley Scott nicht helfen. Das größte Problem ist die Abwesenheit von neuen Ideen. Alles was in „Enemies – Welcome to the Punch“ passiert, hat der Zuschauer so oder so ähnlich bereits in vielen anderen Filmen gesehen. Handwerklich ist der Krimi soweit gut gemacht, außer das die oft unnötig hektische Kameraführung in einigen Szenen ziemlich nervt. Auch ein gewisses Augenzwinkern, wie es die Zuschauer aus vergleichbaren britischen Produktionen kennen, geht diesem Werk leider ab. Hier wird eine Möglichkeit verschenkt, die düstere Geschichte etwas aufzulockern. Bei all der Kritik ist der Film an sich dennoch nicht schlecht, was vor allem an einer feinen Besetzung liegt.
Der doch nicht so harte McAvoy und seine Mitspieler
Das James McAvoy ein unumstritten erstklassiger Schauspieler, hat er dieses Jahr unter anderem in Danny Boyles „Trance“ gezeigt. Der raubeinige Max Lewinsky ist aber ein härterer Kerl, als man es McAvoy allein schon wegen seiner Physis abnehmen möchte. Dennoch liefert er eine zumindest brauchbare Leistung. Er muss sich aber deutlich hinter Mark Strong anstellen, der hier sichtlich Freude hat, mal in der ersten Reihe zu spielen. Als abgebrühter Bösewicht mit gutem Kern lebt er sich in jeder Szene voll aus. Andrea Riseborough gelingt es erneut, in einem männlich dominierten Film einen unabhängigen und starken Charakter zu entwickeln, was durchaus beachtlich ist. Auch David Morrissey („Yorkshire Killer 1983“) als Polizei-Teamleiter und Peter Mullan („Gefährten“) als Jacobs Kumpel Roy schaffen es, obwohl sie nicht allzu viel Spielraum bekommen, hier einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.
Insgesamt lässt einen „Enemies – Welcome to the Punch“ vor allem aufgrund des arg undurchsichtigen Schlussakkords etwas überfragt zurück. Gute Schauspieler gefallen hier in interessanten Charakteren, was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es der Kerngeschichte an Esprit, Humor und Einfällen fehlt. So bleibt ein solide inszenierter Krimi mit prominenter Besetzung, der während der 100 Minuten Spielzeit zumeist ordentlich unterhält, nach dem Abspann aber schnell wieder in Vergessenheit geraten dürfte.
Der Film ist ab dem 25.10.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Technisch liefert Universum Film mal wieder ein starkes Produkt. Die Bilder wirken zwar manchmal etwas künstlich, was allein am zeitweise inflationären Einsatz von Filtern beim Ausgangsmaterial liegen dürfte. Ansonsten sind die Aufnahmen knackig scharf und äußerst plastisch. Sowohl bei den detaillierten Nahaufnahmen, als auch bei Panoramabildern werden keine Schwächen gezeigt. Ein durchaus passender, steil gewählter Kontrast und ein voller, satter Schwarzwert sorgen dafür, dass das Bild von „Enemies – Welcome to the Punch“ deutlich überdurchschnittlich ist.
4 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonspur liegen in DTS HD 5.1 vor und überraschen bei diesem figurenbezogenen Film mit einer abwechslungsreichen, räumlichen Abmischung. Die Dialoge sind in jeder Szene gut verständlich und wurden mit natürlichem Klang eingearbeitet. Die Hintergrundgeräusche haben zumeist einen sehr räumlichen Sound und wenn es zu Schießereien kommt, darf die Bassbox glänzen.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein ordentliches Behind the Scenes (18 Minuten), eine B-Roll (18 Minuten), eine ganze Reihe an Interviews mit Regisseur Eran Creevy (29 Minuten), den Produzenten Ben Pugh und Rory Aitken (34 Minuten), Andrea Riseborough (5 Minuten), Daniel Mays (6 Minuten), James McAvoy (18 Minuten), David Morrissey (5 Minuten), Johnny Harris (11 Minuten), Mark Strong (12 Minuten) und Peter Mullan (2 Minuten) sowie ein paar Trailer ergänzen die Blu-ray sehr gut.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, YouTube
Originaltitel: | Welcome to the Punch |
Regie: | Eran Creevy |
Darsteller: | James McAvoy, Mark Strong, Andrea Riseborough |
Genre: | Action-Thriller |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2013 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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