Inhalt: Seitdem sein kleiner Sohn an einem seltenen Gendefekt gestorben ist, arbeitet der amerikanische Wissenschaftler Geoff Burton (Michael Eklund) manisch an der Heilung solcher Krankheiten. In seiner Heimat ist er wegen seiner Methoden sehr umstritten, weswegen ein Job-Angebot des wissenschaftlichen Instituts in Dresden gerade recht kommt. Dort kann er wieder mit seiner ehemaligen Assistentin und Geliebten Rebekka (Karoline Herfurth) zusammen arbeiten, die inzwischen selbst eine Koryphäe in der Genforschung ist.
Wie er bald herausfindet, steht Rebekka vor einer revolutionären Entdeckung: Sie kann es schaffen, Zellen zu regenerieren, wodurch Alter und Krankheit bezwungen werden könnten. Leider ist dieses Gen aktuell in der Verwendung noch tödlich. Während Rebekka langsam an den Ergebnissen verzweifelt, glaubt Burton herausgefunden zu haben, dass sein Kollege Jarek (Tómas Lemarquis) sich Zugang zu den Experimenten verschafft hat und jetzt aufs höchst gefährliche Art und Weise die Forschungen fortsetzt. Die Bedrohung für Burton wird immer extremer und bald ist er sich sicher, dass Jarek auch an ihm experimentiert.
Kritik: Eron Sheehan war bislang nur für sein Drehbuch des eher durchwachsenen Sci-Fi-Thriller „The Divide“ in der Filmbranche bekannt. Für diese deutsch-amerikanische Co-Produktion übernahm er nun erstmals die Regie und liefert ein durchaus sehenswertes Ergebnis. In kühlen Bildern liefert der Regisseur einen von Anfang an interessanten Wissenschaftsthriller, der ethische Gedankenspiele mit klassischer Unterhaltung mischt. Auch wenn die Umsetzung hier und da Fehler zeigt, die besonders bei den etwas unmotiviert wirkenden Tempowechseln auffällig werden, ist der Vergleich mit Cronenberg-Werken, wie er auf dem Cover gezogen wird, gar nicht mal abwegig. So entsteht hier mit relativ kleinen Mitteln eine durchaus beklemmende Spannung.
Gute Schauspieler im ethisch fragwürdigen Treiben
Eron Sheehan kann sich in seinem Film auch auf drei wirklich gute Schauspieler verlassen. Michael Eklund wird aufgrund seiner Physis (wie zuletzt in „The Call – Leg nicht auf!“) meistens als Psychopath besetzt. Hier darf er mal den Guten mimen, der aber mehrmals auf der Schwelle zum Wahnsinn wandelt. Eklunds intensives Spiel ist hierbei absolut sehenswert. Auch Karoline Herfurth („Das Parfüm“) spielt als leicht unterkühlte, aber brillante Wissenschaftlerin Rebekka einen wirklich guten Part. Der dritte tragende Darsteller im Film ist der Isländer Tómas Lemarquis („Nói albínói“), der den recht skrupellosen Jarek spielt und ebenfalls einen interessanten Auftritt und verleiht der Figur eine gewisse Doppelbödigkeit.
So bleibt hier nach 102 Minuten ein bei weitem nicht perfekter, aber absolut gelungener Wissenschaftsthriller und ein sehr lobenswertes Regie-Debüt. Eron Sheehan schafft es, ethische Denkansätze mit spannender, teilweise etwas verstörender Unterhaltung zu kombinieren, die vor allem von dem starken Michael Eklund getragen wird. Um das Cover noch einmal aufzugreifen: Ein Cronenberg light ist „Errors of the Human Body“ mindestens, sodass ein ordentlicher Videoabend mit einem gewissen Grundanspruch gewährleistet ist.
Der Film ist ab dem 24.09.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Auch technisch hat die Blu-ray durchaus etwas zu bieten. „Errors of the Human Body“ kommt in bewusst kühlen, steril wirkenden Farben, die perfekt zum wissenschaftlichen Umfeld des Filmes passen. Die Aufnahmen sind aber fast ausnahmslos scharf und sehr detailreich. Makellose Kontraste, ein satter Schwarzwert und die Abwesenheit von Bildfehlern vervollständigen das gute Ergebnis.
4 von 5 Punkten
Ton: Es liegt eine englische und eine deutsche DTS-HD 5.1-Tonspur vor. Neben den immer gut verständlichen Dialogen gefällt der Transfer vor allem mit einer sehr feinen Abmischung von Hintergrundgeräuschen und dem Score. In ein paar Szenen kommen dazu recht ordentliche Bässe zu Einsatz.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein interessantes Interview mit Eron Sheehan (12 Minuten) ist neben ein paar Trailern der einzige Bonus zum Film.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, YouTube
Errors of the Human Body
Originaltitel: | Errors of the Human Body |
Regie: | Eron Sheehan |
Darsteller: | Michael Eklund, Karoline Herfurth, Tómas Lemarquis |
Genre: | Science Thriller |
Produktionsland/-jahr: | Canada, 2012 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 101 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von "Errors of the Human Body" |