Inhalt: Der Rojo-Clan heuert den zynischen Söldner Joe (Clint Eastwood) an, der die feindlichen Baxter unschädlich machen soll. Joe verfolgt aber einen ganz anderen Plan, als den von den Rojos erteilten. Er verfolgt seine eigenen Ziele und möchte Rojo- und Baxter-Clan gegeneinander ausspielen, um einen cleveren Plan in die Tat umzusetzen. Doch Ramon Rojo (Gian Maria Volonte) findet heraus, dass Joe ein falsches Spiel spielt. Ein Duell um Leben und Tod wird unausweichlich.
Kritik: Im Jahr 1964 inszenierte Sergio Leone diesen Film, der den Italo-Western begründete und die Weltkarriere von Clint Eastwood startete. Die simple Geschichte rund um den schweigsamen Pistolero Joe, der im Wüstenkaff San Miguel sein Glück sucht, beeindruckte trotz der Abwesenheit besonders spektakulärer Handlungskniffe damals wie heute die Zuschauer und bildete den Auftakt für Leones „Dollar“-Trilogie, die 1968 in „Spiel mir das Lied vom Tod“ ihren unumstrittenen Höhepunkt fand.
Nachdem die große Zeit der strahlenden Westernhelden wie John Wayne etwas verflacht war, bot Leone in sonnengetränktem, dreckigen Look wahre Charakterköpfe, schöne Frauen und schwarzhumorig eingefärbte Dialoge. Erstmals war ein Outlaw der Held, was dem ein oder anderen zwar fremd vorkam, die Art des Filmemachens an sich aber nachhaltig beeinflusste. Selbst Nichtkenner dieser Filme dürften auf den ersten Blick sehen, wie sehr „Eine Handvoll Dollar“ auch moderne Regisseure wie Tarantino beeinflusst hat.
Mit kleinen Mitteln großes Kino
Der relativ unbekannte Clint Eastwood wurde über Jahre hinweg zur Personifizierung des coolen, nicht wirklich gesprächigen Antihelden, der die Bösen mit jeder Art von Gewalt in die Flucht schlägt. Darsteller wie die schöne Münchnerin Marianne Koch als Gefangene und Gian Maria Volonte als sadistischer Bandenchef sind ähnlich erinnerungswürdig wie Eastwood. Abgerundet wird dieser stimmungsvolle Western von dem unvergesslichen Ennio Morricone-Score, der die brennende Sonne nahezu perfekt vertont.
„Für eine Handvoll Dollar“ hatte noch nicht ganz die Qualität, die in „Spiel mir das Lied vom Tod folgen sollte. Sergio Leone vollbrachte es aber mit geringen Mitteln, das totgeglaubte Western-Genre zu revolutionieren, ein wenig Gesellschaftskritik einzustreuen und so die Leute mit einer zeitlosen Story fast 50 Jahre später immer noch bestens unterhalten zu können.
Seit dem 22.02.2013 ist der Film auch auf Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Für ein so altes Low Budget-Movie ist der Transfer überraschend stark geworden. Bei Nahaufnahmen und Innenszenen ist die Bildschärfe fast optimal. Gerade bei den Außenaufnahmen fällt das massive Filmkorn deutlich störend auf. Die ausgewaschenen, dreckigen Farben passen hervorragend zu einem Film, der bei einer Hochglanzkonvertierung deutlich in Charme verloren hätte. Insgesamt eine deutliche Steigerung zur DVD.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Es sind beide deutschen Synchronisationsfassungen in DTS-HD 2.0 Mono Sound vorhanden. Zunächst einmal ist es für Fans ein großer Mehrwert, beide deutlich unterschiedlichen Fassungen abrufen zu können. Natürlich ist der Ton nur auf den frontalen Boxen zu hören. Dafür sind die Dialoge stets verständlich, die Hintergrundgeräusche und die tolle Filmmusik gut abgemischt und auch einige Bässe wurden an den richtigen Stellen eingesetzt. Die englische Fassung wurde sogar in DTS-HD MA 5.1 konvertiert, wodurch der Sound natürlich dynamischer wirkt, ohne sich zu massiv von der deutschen Fassung zu unterscheiden. Wie beim Bild wäre auch beim Ton ein zu glattes Ergebnis nicht förderlich für das Filmerlebnis gewesen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bei den Bonusmaterialien hat Universum Film wirklich viel auf die Disk gepackt. Die Dokumentationen „Ein Held neuer Art”, „Für ein paar Wochen in Spanien”, „Die Restauration”,
„Tre Voci (Drei Stimmen)”, „Die Drehorte”, „Drehortevergleich damals und heute”, bieten unglaublich viele Hintergrundinformationen, die von einem ausführlichen Interview mit Ennio Morricone und einem Audiokommentar von Leone-Experte Sir Christopher Frayling noch deutlich unterstützt werden. Ein US-TV-Prolog, Trailer und einige Radiospots ergänzen das hochwertige Material.
4,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: RetroTV87, YouTube
Originaltitel: | Per un pugno di dollari |
Regie: | Sergio Leone |
Darsteller: | Clint Eastwood, Gian Maria Volonté, Marianne Koch |
Genre: | Western |
Produktionsland/-jahr: | Italien, 1964 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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