Inhalt: Nicht erst seit ihrem Tod vor über 50 Jahren ranken sich Legenden und Mythen um Norma Jean Baker, die es unter dem Künstlernamen Marilyn Monroe zu Weltruhm gebracht hatte. Nachdem sie in Waisenhäusern aufwachsen musste, war ihr schnell klar, dass sie es ganz nach oben schaffen wollte. Sie hatte Hollywood revolutioniert, als sie auf der Suche nach schauspielerischer Relevanz 20th Century Fox verlassen hatte, um mit eigener Firma bei Lee Strassberg zu lernen.
Sie war Sexsymbol, Idol, großartige Sängerin, Schauspielerin und Produzentin. Dabei war sie aber durchgehend unglücklich, als sie merkte, dass sie nur noch Marilyn und fast nie mehr Norma sein durfte. Die Ehen mit Baseball-Legende Joe di Maggio und Autor Arthur Miller sorgten auch nur vorübergehend für privates Glück der schönen (gefärbt) Blonden. Nach Aufenthalten in einer psychiatrischen Anstalt und immer schlimmer werdenden Eskapaden wurde sie am 05.08.1962 nach einer Tablettenüberdosis tot aufgefunden.
Kritik: Der Aufstieg und Fall des Waisenmädchens hört sich an wie Stoff, der nur aus Hollywood stammen kann. In zahlreichen Dokumentationen und Filmen, wie zuletzt dem starken „My Week with Marilyn“, wurde das Thema x-fach aufgearbeitet. Daher stellt sich die Frage, ob es eine weitere Dokumentation wirklich gebraucht hätte? Doch nach Ansicht des 2012 gedrehten Werkes von Liz Garbus kann man die Frage nach der Notwendigkeit nur bejahen. Sie nimmt einige erst vor kurzem entdeckte Briefe von Monroe als Ausgangslage und Gerüst der Geschichte.
Diese Briefe werden von einer Riege von Schauspielern vorgetragen, die wohl für eine ganz Reihe von tollen Spielfilmen gereicht hätten: Glenn Close („Albert Nobbs“), Marisa Tomei („Crazy, Stupid, Love.“), Evan Rachel Wood („The Ides of March – Tage des Verrats“), Adrien Brody („Der Pianist“), Ben Foster („The Mechanic“), Elizabeth Banks („Die Tribute von Panem – Catching Fire“) und Ellen Burstyn („Requiem for a dream“) sind nur einige Gäste, die an dieser ungewöhnlich inszenierten Dokumentation teilhaben.
Kompakt und intim
Die emotional vorgetragenen Briefe geben einen sehr persönlichen Einblick in Leben und Seele von Marilyn Monroe. Auch Tonbeiträge aus dem Archiv lassen die Zuschauer noch einmal in diese faszinierende Geschichte eintauchen. Die recht lange Spieldauer von 107 Minuten vergeht dabei wie im Flug und beinhaltet von anfänglichem Nacktbildskandal und ersten Erfolgen über die Gründung von Marilyn Monroe Productions und den Besuchen von Strassbergs Unterricht bis hin zu den späteren Set-Kriegen mit Billy Wilder („Manche mögens heiß“) und Ehemann Arthur Miller („Misfits“).
Wer noch nicht so viel über die Lebensgeschichte von Monroe gehört hat, bekommt durch „Love, Marilyn“ einen kompakten und fesselnden Überblick. Aber auch für andere, die schon viel Material zu dem Thema gesehen und gelesen haben, ist die etwas experimentelle Dokumentation vor allem dank der privaten Briefe und Gedankengänge der Schauspielerin absolut empfehlenswert.
Die Dokumentation ist ab dem 05.12.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Die Bildqualität ist natürlich recht schwankend. Die neuen Aufnahmen mit den Schauspielern sind auf hohem Niveau, während die Archivbilder naturgemäß nicht allzu viel HD-Feeling bieten.
3 von 5 Punkten
Ton: Der Ton wechselt zwischen DTS-HD MA 5.1 bei den Lesungen der Schauspieler und DTS-HD MA 2.0 bei den Archivaufnahmen. Der Unterschied ist deutlich hörbar, was der Qualität aber keinen Abbruch tut. Eine deutsche Tonspur existiert nicht. Es können aber deutsche Untertitel eingeschaltet werden.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein interessantes Interview mit Liz Garbus (9 Minuten) und einige Trailer ergänzen die Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, YouTube
Love, Marilyn
Originaltitel: | Love, Marilyn |
Regie: | Liz Garbus |
Darsteller: | Marilyn Monroe, F. Murray Abraham, Lauren Bacall, Elizabeth Banks |
Genre: | Dokumentation |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 107 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |