Inhalt: Im Jahr 2006 wurde Katie (Katie Featherston) von einem Dämon in Besitz genommen, hat ihre Familie getötet und ihren Neffen Hunter (William Juan Prieto) entführt. Fünf Jahre später beginnt der Spuk von vorne. Die neuen Nachbarn kommen der 15-jährigen Alex (Kathryn Newton, „Gary Unmarried“) von Anfang an merkwürdig vor. Deswegen ist sie auch alles andere als begeistert, als ihre Mutter Holly (Alexondra Lee, „Was Frauen wollen“) den sechs Jahre alten Nachbarsjungen Robbie (Brady Allen) für ein paar Tge in ihr Haus einlädt, nachdem dessen Mutter ins Krankenhaus musste.
Von nun an finden die merkwürdigsten Ereignisse in ihrem Haus statt: Lichter flackern, Gegenstände bewegen sich und Robbie geistert immer nachts durch die Zimmer. Die verängstigte Alex funktioniert mit Hilfe ihres besten Freunds Ben (Matt Shively) Laptops und die Kinect zu Überwachungskameras um, damit sie die Ereignisse aufklären kann. Als Alex dann beinahe von einem Kronleuchter erschlagen wird, ist sie sich sicher, dass etwas entsetzlich Böses in ihrem Haus eingezogen ist. Es dauert nicht mehr lange, bis ihre skeptischen Eltern die Ereignisse nicht mehr verleugnen können.
Kritik: Oren Peli löste mit seinem Found Footage-Erstling im Jahr 2007 eine wahre Welle der Nachahmungen aus. Auch von seiner Ausgangsidee wurde nun schon der vierte Film in fünf Jahren veröffentlicht, was nicht weiter verwunderlich ist: Mit einem Budget von 5 Millionen US-Dollar spielte der Vorgänger etwa 200 Millionen US-Dollar ein. Wie beim dritten Teil wurden auch hier wieder die Jung-Regisseure Henry Joost und Ariel Schulman mit der Inszenierung betraut. Wie bei den anderen „Paranormal Activity“-Filmen avancierte auch dieser vierte Teil direkt zum internationalen Kinoerfolg. Die ausgesprochen dünne Handlung knüpft an die erste Fortsetzung an und verzichtet fast vollständig auf innere Logik, was aber auch nicht das Hauptaugenmerk der Macher war.
Spannung und technische Spielereien
Natürlich spielen die Regisseure wieder mit den Urängsten der Zuschauer, die durch simplen Suspense aufrecht erhalten werden. Jedoch braucht der Film einige Zeit, um in Fahrt zu kommen. Es werden Erwartungen erzeugt, die dann selbst wieder unterlaufen werden, bis sich der Zuschauer schon sicher (oder an der Nase herumgeführt) fühlt. Erst dann schlagen die Macher zu, wobei sie etwas zu oft den Einsatz von Soundeffekten für ihre Schocksequenzen benötigen. Technisch bleibt neben der nervenzehrend unbeweglichen Überwachungskamera vor allem der Effekt die Kinect-Kamera im Gedächtnis. In grün und weiß gepixelten Mustern wirkt das Wohnzimmer der Familie wie eine zusammengehörende Masse, aus der sich dann von Zeit zu Zeit bedrohliche Figuren absondern.
Wieder einmal haben die Macher auf den Einsatz bekannter Schauspieler verzichtet. In der Hauptrolle agiert die junge Kathryn Newton (Jahrgang 1997) auffällig gut. Als verantwortungsvoller aber verängstigter Teenager hebt sie sich deutlich von ihren Mitspielern ab. Brady Allen gibt den blassen Grusel-Jungen Robbie durchaus überzeugend. Katie Featherston rundet die ansonsten eher unauffällige Besetzung als dämonisches Mutterschiff in gewohnter Manier ab.
„Paranormal Activity 4“ ist der vielleicht zurückhaltendste Film der Reihe. Erst im Schlussviertel überschlagen sich die Ereignisse und es geht recht radikal zur Sache. Ansonsten unterscheidet sich diese Fortsetzung recht deutlich von den Vorgängern, da hier mit den Sehgewohnheiten des Zuschauers gespielt wird. Leider braucht der Film zu lange Anlaufzeit und lässt am Ende zu viele Fragen ungelöst, um vollkommen gefallen zu können. Dennoch ist Joost und Schulman auch hier ein insgesamt akzeptables Werk geglückt.
Ab dem 21.02.2013 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Es wird die bekannte Bildqualität geliefert, die zwischen mäßig und sehr gut variiert. Während die Hand- und Überwachungskameras ein klares, scharfes Bild mit leicht verwaschenen Farben liefern, sind die Webcam-Aufnahmen in allen Punkten eher durchwachsen (was sie insgesamt zu einem schlechten Stilmittel für Filme machen). Auch bei dem Blu-ray-Transfer stechen die weiß-grünen Kinect-Bilder hervor, die mit starken Kontrasten überzeugen.
3 von 5 Punkten
Ton: Während die englische Fassung in einer DTS-HD MA 5.1-Version vorliegt, muss sich die deutsche Tonspur mit einem Dolby Digital 5.1-Sound begnügen, der aber nur minimal abfällt. Aufgrund der verschiedenen Aufnahmemittel sind die Dialoge teilweise nicht perfekt verständlich, was aber Teil des selbstgewählten „Realismus“ der Macher ist. Erst im späteren Verlauf kommt der ein oder andere gut abgemischte Soundeffekt zum Einsatz, wodurch viele Schockeffekte entscheidend getragen werden.
3 von 5 Punkten
Extras: Es gibt die Auswahl zwischen der Kino-Version und einem zehn Minuten längeren Extended Cut. Darüber hinaus gibt es noch etwa 30 Minuten durchaus sehenswerter, alternativer Szenen.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures Germany, YouTube
Paranormal Activity 4
Originaltitel: | Paranormal Activity 4 |
Regie: | Henry Joost, Ariel Schulman |
Darsteller: | Stephen Dunham, Katie Featherston, Matt Shively |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Paramount Pictures Germany |
Länge: | 87/97 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Offizielle Homepage zum Film: | Der Internetauftritt von "Paranormal Activity 4" |
Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Paramount Pictures