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Review: Rum Diary (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von “Rum Diary” (Quelle: Universum Film)

Inhalt: Der erfolglose Autor und Journalist Paul Kemp (Johnny Depp) hat genug von seinem Heimatland und den Lügen der Eisenhower-Regierung, weswegen er 1959 nach Puerto Rico emigriert, um beim regionalen Käseblatt, dem San Juan Star, zu schreiben. Bei seinem Vorstellungsgespräch klärt ihn der cholerische Boss Lotterman (Richard Jenkins, „Killing them Softly“) über die strikten Regeln in der amerikanisch finanzierten Zeitung auf, die sich aber schon bald als leere Drohung entpuppen. In chaotischen Zuständen muss Kemp statt sozial relevanten Artikeln nur Berichte über Bowling-Bahnen schreiben, was ihn ziemlich frustriert.

 

Kemp freundet sich schnell mit dem Fotografen Sala (Michael Rispoli, „Kick Ass“) an, der ihn in das Rum-getränkte Nachtleben San Juans einführt. Bald eröffnet Kemp mit Sala und dem übergeschnappten Kollegen Moberg (Giovanni Ribisi, „Avatar“) eine WG. Währenddessen lernt er die umwerfend schöne Chenault (Amber Heard, „Drive Angry“) kennen, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Nur blöd, dass sie mit dem schmierigen und mächtigen Immobilien-Hai Sanderson (Aaron Eckhart, „The Dark Knight Rises“) verbandelt ist, der darüber hinaus Kemp für ein fragwürdiges Geschäft engagieren möchte. Zwischen Alkohol- und Drogen-Exzessen muss Kemp versuchen, das Mädchen seiner Träume zu bekommen und ein Verbrechen zu verhindern.

 

Die schöne Chenault verdreht Kemp den Kopf (Quelle: Universum Film)

Hunter S. Thompson schickt Johnny Depp wieder auf Reisen

Kritik: Nicht nur seine Rolle als Jack Sparrow und seine zahlreichen Auftritte in Tim Burton-Filmen haben Johnny Depp dahin gebracht, wo er heute ist: Auch seine Drogen-Odysse als Raoul Duke in „Fear and loathing in Las Vegas“ aus dem Jahr 1998, die von Hunter S. Thompson verfasst wurde, ist weltbekannt. Jetzt hat er zum zweiten Mal eine Rolle von dem 2005 verstorbenen Thompson übernommen: Den versoffenen, etwas zynischen Paul Kemp, der in San Juan von einem Problem ins nächste stürzt.

Bruce Robinson übernahm zum ersten Mal seit „Jennifer 8“ (1992) wieder den Regiestuhl in einer Kino-Produktion. Im Gegensatz zum sagenhaft aufgedrehten Vorgänger ist dieser Film aber nur teilweise gelungen. Es gibt einige unfassbar lustige Szenen, wenn Kemp und Sala auf Tour gehen, wie beispielsweise ein Streit um ein Steak im Restaurant und eine Chaosfahrt in einem kaputten Auto.

Moberg hat Drogen organisiert – die aanderen sind skeptisch (Quelle: Universum Film)

Johnny Depp spielt dabei gewohnt gut. Der heimliche Star des Films ist aber Giovanni Ribisi, der als nuschelnder Alkoholiker mit Vorliebe für Nazi-Musik allen Kollegen die Schau stiehlt. Die Storyline um die Machenschaften von Sanderson (Aaron Eckhart) werden ebenso nur angekratzt, wie die Liebesgeschichte mit Eye Candy Amber Heard. Die vielen sozialen Probleme Puerto Ricos, die fruchtbaren Boden für eine kritische Auseinandersetzung geliefert hätten, werden geflissentlich ignoriert.

„Rum Diary“ ist mehr oder weniger ein Selbstfindungstrip von Thompsons Alter Ego Kemp, der einen Weg finden möchte, sich auszudrücken und seinen „American Dream“ (der in dem Film allgemein einen großen Part spielt) zu verwirklichen. Die Geschichte lebt von ihren wirklich lustigen Momenten und den durchgängig guten Schauspielern. Da der 120 Minuten-Film aber immer wieder Leerlauf in der Handlung hat und einige Themen unzureichend bis gar nicht behandelt werden, bleibt „Rum Diary“ leider nur Stückwerk.

Ab dem 18.01.2013 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Hier geht es zur Langrezension der Kinofassung

3 von 5 Punkten

 

Bild: Der Transfer zeigt eine knackige Schärfe, die trotz leichtem Filmkorn immer auf hohem Niveau ist. Das Bild verfügt über sehr gute Kontraste und verschluckt praktisch keine Details. Die oft etwas gedimmt wirkenden Farben passen gut zum Thema von „Rum Diary“.

4 von 5 Punkten

Ton: Es liegt eine deutsch und eine englische Sprachfassung in DTS-HD Master Audio 5.1-Sound bei. Neben makelloser Sprachverständlichkeit kann der präzise und verlustfreie Sound auch ansonsten auf ganzer Linie überzeugen. Kleine Hintergrundgeräusche und der starke Soundtrack wurden räumlich perfekt abgemischt. Großer Basseinsatz kommt in „Rum Diary“ erwartungsgemäß nicht vor.

4 von 5 Punkten

Extras: Zahlreiche gut gemachte und interessante Interviews mit Cast und Crew sind das Highlight der Bonusmaterialien. Ein B-Roll und ein paar Trailer ergänzen die Blu-ray.

3 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle:Universum Film, YouTube

The Rum Diary

Originaltitel:The Rum Diary
Regie:Bruce Robinson
Darsteller:Johnny Depp, Michael Rispoli, Giovanni Ribisi, Richard Jenkins, Aaron Eckhart, Amber Heard
Genre:Komödie, Abenteuer, Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2011
Verleih:Wild Bunch
Länge:119 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Offizielle Homepage zum Film:"The Rum Diary" Homepage

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 18.01.2013
Rum Diary (Blu-ray)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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