Inhalt: Der Film setzt ein, wo das Original „Blutgericht in Texas“ aufhörte. Die überlebende Sally (Marilyn Burns) fährt auf der Lagerfläche eines Trucks dem Säge-schwingenden Leatherface davon. Fünf Minuten später steht Sheriff Hooper (Thom Barry, „Fire with Fire – Rache folgt eigenen Regeln“) vor der Tür der Sawyers und verlangt die Herausgabe von Leatherface (hier: Dan Yeager). Gerade als die Familie zustimmt, erscheint ein Lynchmob unter der Führung von Burt Hartmann (Paul Rae, „True Grit“), brennt das Haus nieder und tötet praktisch die ganze Familie. Nur ein kleines Baby wird gerettet.
Gut 20 Jahre später bekommt die junge Heather Miller (Alexandra Daddario, „Bereavement – In den Händen des Bösen“) von einer ihr unbekannten Großmutter ein gigantisches Anwesen in Texas vererbt. Kurzerhand fährt sie mit ihrem Freund Ryan (Trey Songz), sowie Nikki (Tania Raymonde), Kenny (Keram Malicki-Sanchez, American History X“) und dem Anhalter Darryl (Shaun Sipos, „Rampage“) zu einer Besichtigung vor Ort. Der Aufenthalt wird bald lebensgefährlich, da ein altbekannter Serienkiller im Weinkeller haust und gar nicht von seiner neuen Gesellschaft begeistert ist.
Kritik: Nach unzähligen Fortsetzungen, Reboots und Remakes macht Regisseur John Luessenhop („Takers“) das einzig Richtige, indem er direkt an den ersten Teil anknüpft. Leider gelingt es ihm aber in keinster Weise, die sensationelle Atmosphäre von Tobe Hoopers Klassiker in die Neuauflage zu transportieren. Während das Original gerade aus den nur angedeuteten Gewaltszenen seine Spannung zog und bis heute feinstes (Horror-)Kopfkino ist, weidet sich Luessenhop an der exzessiven Gewalt, die er ohne wirklichen Spannungsbogen relativ plump inszeniert. Ein Opfer, das zunächst an einem Fleischerhaken aufgehangen wird und danach mit einer Kettensäge von Hüfte und Beinen befreit wird, bildet dabei nur die Spitze des Eisberges. Einzig eine längere Szene, in der ein Deputy das Sawyer-Haus mit einer Kamera untersucht, erzeugt wirkliches Horror-Feeling.
Verschenktes Potenzial, optische Schmankerl und ein neuer Eastwood
Eine eigentlich clevere und durchaus überraschende Wendung zum Schlussdrittel hätte das Potenzial gehabt, „Texas Chainsaw – The Legend is Back“ in einem deutlich besseren Licht erscheinen zu lassen. Hier mangelt es aber bei Regisseur, Schauspielern und dem etwas abstrusen Drehbuch an Qualität, sodass die Schlusssequenz eher albern und unfreiwillig komisch erscheint. Um als Schauspieler zu glänzen, benötigt es wohl andere Filme, als den insgesamt siebten aus dem „TCM“-Franchise. Die Nebenfiguren sind durch die Bank weg unsympathische, eindimensionale Klischees, deren Schicksal vollkommen irrelevant für den Zuschauer ist.
Hauptdarstellerin Alexandra Daddario hat zumindest etwas Charme und entwickelt ihre Figur im Verlauf der Geschichte ordentlich weiter. Trotzdem dürften wohl weniger ihre Qualitäten als Charakterdarstellerin, als ihr üppiges Dekolleté Ausschlag für die Besetzung gegeben haben, da dieses nahezu ununterbrochen im Fokus von Luessenhops Inszenierung steht (und bei der 3D-Kinofassung wohl für den ein oder anderen Effekt herhalten durfte). Scott Eastwood, Sohn von Clint Eastwood, ist hier als hilfsbereiter Dorfpolizist zu sehen, bleibt aber wie die meisten seiner Kollegen blass. Der Rest der Hauptbesetzung besteht aus attraktiven, recht gesichtslosen, vollkommen austauschbaren Schauspielern, wie sie in vielen Horror-Fortsetzungen zu finden sind. Horror-Kultstar Bill Moseley, der 1986 als Chop-Top in „Texas Chainsaw Massacre 2“ bekannt geworden war, feiert ebenso einen Cameo-Auftritt wie die Stars aus dem ersten Teil, Marilyn Burns, John Dugan und Gunnar Hanssen.
Es ist gut zu sehen, das John Luessenhop und seine Mitstreiter einige Ideen hatten, um dem Franchise neues Leben einzuhauchen. Da „Texas Chainsaw“ aber fast in allen Bereichen deutliche Schwächen aufweist, bleibt ein spannungsarmer, sehr blutiger Slasher-Film, bei dem allenfalls Alexandra Daddario und einige wenige Einzelszenen überzeugen können.
Der Film ist ab dem 08.05.2013 auf DVD, 3D Blu-ray und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer ist auf gehobenem DVD-Niveau gelungen. Die Schärfe ist in den meisten Szenen auf hohem Level, die Farben sind saftig und natürlich und dank guter Kontraste gehen auch bei den vielen dunklen Sequenzen kaum Details verloren.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der englische und der deutsche Dolby Digital 5.1 gefallen mit einer überraschend vielseitigen Abmischung. Die Dialoge sind immer gut verständlich und bei den Effekten (Kettensäge!!!) wird die Anlage klar und gleichmäßig angesprochen. Auch einige ordentliche Bässe kommen zum Einsatz.
4 von 5 Punkten
Extras: Einige kurze Interviews mit Cast und Crew (23 Minuten),ein Blick hinter die Kulissen (ca. 3 Min.), die Featurettes „Das Texas Chainsaw Vermächtnis“
(ca. 10 Min.) und „Der alte Bauernhof“ (ca. 15 Min.) ein interessanter Audiokommentar mit
Regisseur John Luessenhop und Dan Yeager (Leatherface) sowie einige Trailer bieten einen hohen Mehrwert zum Film.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Constantin Film, YouTube
Originaltitel: | Texas Chainsaw 2D |
Regie: | John Luessenhop |
Darsteller: | Alexandra Daddario, Trey Songz, Scott Eastwood |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Constantin Film |
Länge: | 88 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
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