Inhalt: Carrie Wells (Poppy Montgomery, „Without a Trace – Spurlos verschwunden“) war vor neun Jahren noch Detective der Polizei von Syracuse. Aufgrund eines seltenen Gendefekts verfügt sie über ein eidetisches Gedächtnis. Sie kann sich alles merken und vergisst nie etwas, was sie einmal gesehen hat, was sie natürlich ideal für den Beruf qualifizierte. Daneben macht Carrie ihre Krankheit sowie ein Erlebnis aus der Vergangenheit zu schaffen. Da ihr die Arbeit zu viel wurde, verließ sie damals ihren beruflichen und romantischen Partner Al Burns (Dylan Walsh, „Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis) und tauchte unter.
Inzwischen arbeitet sie ehrenamtlich in einem Altenheim und setzt ihre Talente beim Glücksspiel ein, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Als Carries Nachbarin ermordet wird, sehen sich die beiden nach all den Jahren wieder. Al ist Chef einer Einheit und mit einer anderen Frau liiert. Mit ihren Fähigkeiten hilft sie bei der Lösung des Falles. Al überredet sie, auch zukünftig als Ermittlerin für das NYPD zu arbeiten.
Kritik: Eine 2008 veröffentlichte Kurzgeschichte mit dem Titel „The Rememberer“ von J. Robert Lennon bildete die Grundlage für diese Serie. Die Showrunner John Bellucci und Ed Redlich („Shark“) produzierten für CBS diese Staffel mit 22 Episoden, die ab dem Herbst 2011 in den USA ausgestrahlt wurde. Mäßige Quoten sorgten dafür, dass die Serie nach dem Ende der Staffel zunächst eingestellt wurde, ehe für die Sommer-Saison 2013 doch noch eine zweite Staffel bestellt wurde. Im Herbst 2012 begann Sat. 1 damit, die Serie in Deutschland. Die durchwachsenen Reaktionen auf die Serie stammen leider nicht aus dem Reich der Fabeln. Die durchaus faszinierende Ausgangslage mit der Krankheit/Gabe (Hyperthemesia) der Hauptfigur wird für optisch ansehnliche Rückblenden verwendet, in denen Carrie die entscheidenden Puzzle-Teile zum Lösen des Rätsels sammelt. Das phänomenale Gedächtnis wird aber mehr als einmal von den Autoren missbraucht, um logische Zusammenhänge zu umgehen.
Solide Fälle – aber Charme und Witz fehlen
Grundsätzlich wirkt „Unforgettable“ wie eine weibliche Antwort auf Erfolgsserien wie „Monk“ und „The Mentalist“, wobei hier gänzlich auf auf einen ironischen Unterton verzichtet wird. Außerdem hat Carrie Wells/Poppy Montgomery längst nicht die Ausstrahlung der genannten Protagonisten. Stattdessen lassen die Autoren sehr viel mehr Platz für ihr Liebesleben. Neben einigen kurzfristigen Beziehungen steht da natürlich das ungeklärte Verhältnis zu ihrem Chef und Ex-Freund Al im Mittelpunkt.
Doch auch hier will der Funken nicht so wirklich überspringen, da keine wirkliche Chemie zwischen den beiden besteht. Sowohl Poppy Montgomery, als auch Dylan Walsh konnten als Co-Stars jahrelang in erfolgreichen Sendungen mitspielen (Montgomery in „Without a trace“ und Walsh in „Nip/Tuck“). Beiden fehlt aber die schauspielerische Klasse, um eine Serie im Alleingang zu tragen. Sie agieren auf passablem TV-Niveau, bleiben dabei aber immer recht eindimensional.
Serien-Dauer-Nebendarsteller Michael Gaston („Prison Break“, „The Mentalist“, „Jericho“) als loyaler Routinier Mike, Kevin Rankin („Friday Night Lights“) als liebenswerter Nerd Roe und Daya Vaidya als taffe Nina komplettieren das Ermittlungsteam mit unauffälligen Leistungen. Um etwas mehr Charisma in die Sendung zu bringen, verpflichteten die Macher ab Episode 14 die Comedy-Ikone Jane Curtin („Hinterm Mond gleich links“), die die Geschehnisse sichtlich aufwertet. Die einzelnen Geschichten bieten solide Krimi-Kost auf dem Niveau von „CSI“ und ähnlichen Serien. Manche Fälle sind belanglose Storys von der Stange, andere, wie die wiederkehrende Storyline rund um den geheimnisvollen Soziopathen Fred, bieten wirklich spannende Unterhaltung. Die Rahmenhandlung um den Tod von Carries Schwester nimmt erst sehr spät an Fahrt auf.
Insgesamt bietet „Unforgettable“ nur wenig erwähnenswert Neues und verlässt sich viel mehr auf bewährte Schienen der TV-Krimi-Landschaft. Die Serie krankt dabei an den ziemlich blassen Charakteren. Trotzdem reicht es aus, um ohne hohen geistigen Anspruch relativ unterhaltsam zu sein.
Ab dem 07.03.2013 ist die erste Staffel auf DVD erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Die Qualität des Bildes ist durchaus solide. Schärfe, Detailzeichnung und Kontraste sind die meiste Zeit gut. Allerdings sind die Bilder in einigen Momenten zu weich gezeichnet. In manchen Sequenzen (vor allem Rückblenden) liegt ein starkes Bildrauschen vor. Die Farbgebung ist meist lebendig und realistisch.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1- Ton erreichen ordentliches DVD-Niveau. Die Dialoge sind immer verständlich. Score und Hintergrundgeräusche sind manchmal etwas frontlastig, aber insgesamt überzeugend abgemischt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein kurzes Featurette mit Show-Beaterin Marilu Henner, die in Wirklichkeit an Hyperthemesia erkrankt ist, Beiträge über die Figuren Carrie und Al sowie die Show allgemein (insgesamt ca. 10 Minuten), sowie Interviews mit Poppy Montgomery, Dylan Walsh, Ed Redlich und John Bellucci sind als Bonus zur Serie vorhanden. Darüber hinaus befindet sich die Pilotfolge der ähnlich gelagerten Krimi-Serie „King“ in der Box.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Telestrekoza1, YouTube
Originaltitel: | Unforgettable - Season 1 |
Entwickler: | John Bellucci, Ed Redlich |
Darsteller: | Poppy Montgomery, Dylan Walsh, Michael Gaston |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 22 Episoden zu je 42 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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