Inhalt: Nachdem die strenge Lehrerin ihnen am letzten Tag vor den Sommerferien eine Stunde nachsitzen aufgebrummt hat, entschließen sich Victor (Théo Fernandez) und seine Kumpels Thomas (Zacharie Chasseriaud) und Daniel (Damien Ferdel) dazu, den Rest des Tages zu schwänzen. Während sie recht ziellos durch die Gegend ziehen und Blödsinn machen, kommen sie zu einer alten Western-Stadt, in der früher Filme produziert wurden.
Die Freude an diesem verfallenen Abenteuer-Spielplatz währt aber nur kurz, da sie schon bald Zeuge werden, wie ein maskierter Mann eine gefesselte Frau aus seinem Kofferraum in eine der Hütten zerrt. Victors Vorschlag, der Frau zu helfen, entpuppt sich schnell als nicht allzu gute Idee. Der finstere Maskenmann kann keine Zeugen gebrauchen und folgt den verängstigten Jungen bis nach Hause, um sie dort für immer zum Schweigen zu bringen.
Kritik: Das Regie-Duo Alexandre Bustillo und Julien Maury hat mit „Livid“ und „Inside“ schon zwei Filme herausgebracht, die unter Genre-Fans durchaus einen guten Ruf genießen. Da passt es doch, dass auch der dritte Film der beiden wieder ganz klar in dem Bereich verwurzelt ist. Julien Maury war im Rahme des Fantasy Filmfests in Köln vor Ort und erzählte zu dem Film, dass hier Werke ihrer frühen Jugend von „Stand by me“ bis „The Hills Have Eyes“ Pate gestanden haben. So bedient sich „Among the Living“ zahlreicher netter Zitate, die aber natürlich auch dafür sorgen, dass der Film nicht gerade innovativ wirkt. Dafür gibt es auch hier den Bonus, der viele französische Horrorfilme von der europäischen Konkurrenz abhebt: Er ist ausgesprochen atmosphärisch.
Schon allein die harte Eröffnungsszene, in der Béatrice Dalle wieder einmal eine kleine Rolle hat, setzt den Ton für das, was noch folgen soll. Danach lässt sich der Film erst einmal Zeit, eine nett-harmlose Jugendgeschichte zu erzählen, die nach und nach dann immer weiter in die Welt des Terror-Horrors abgleitet.
Gute Jungdarsteller in der Welt des Schreckens
Da sich der Film ausreichend Raum nimmt, seine Charaktere einzuführen, bekommen die natürlich auch ausreichend Profil, ehe sie dann an der Schwelle zum Tod wandeln. Die drei jungen Hauptdarsteller machen ihre Sache gemessen daran wirklich gut und liefern nachvollziehbare und glaubwürdige Darstellungen.
Vor allem Théo Fernandez, der mit dem gelangweilten Victor, der noch einen Sinn in seinem Leben sucht, die wohl wichtigste Rolle im Film spielt, kann hier nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Ein weiterer Star des Films sind definitiv die tollen Locations , die für den Dreh gefunden wurden. Maury berichtete, dass man das erste Aufeinandertreffen der Jungs mit dem Killer eigentlich auf einem verfallenen Jahrmarkt machen wollte und die Wildweststadt nur ein Kompromiss war. Dafür sind gerade diese Szenen auf der großen Leinwand ein echter Volltreffer. Wie Fans der Regisseure wohl schon wissen, gehören sehr skurrile Todesarten zum Handwerk der beiden. So gibt es hier unter anderem einen Mord mit einem nackten Fuß als Tatwaffe. Darüber hinaus gibt es noch weitere kreative Abartigkeiten, die es hier zu bewundern gibt.
Obwohl „Among the Living“ das Rad nicht gerade neu erfindet, wird hier ein guter Horrorfilm gezeigt. Langsam aufbauende, aber dann sehr stetige Spannung, eine tolle Optik und ein schön fies surrender Score sorgen vor allem in den letzten 20 Minuten für eine Gänsehaut. Dass die Protagonisten etwas jünger sind, als die übliche Zielgruppe von Killern in vergleichbaren Filmen, stört in keinster Weise. Viel mehr wird wieder gut gezeigt, warum der französische Genre-Film seiner Konkurrenz aktuell ein gutes Stück voraus ist.
Der Film wurde im Rahmen des Fantasy Filmfest in Köln gesichtet und wird voraussichtlich im April 2015 vom Verleih Tiberius Film in Deutschland veröffentlicht.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: Tiberius Film, YouTube
Originaltitel: | Aux yeux des vivants |
Regie: | Alexandre Bustillo, Julien Maury |
Darsteller: | Anne Marivin, Théo Fernandez, Francis Renaud |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | Frankreich, 2014 |
Verleih: | Tiberius Film |
Länge: | 90 Minuten |
FSK: | noch unbekannt |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Tiberius Film
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