Inhalt: Für die Mitglieder des ICC-Teams, das für den Strafgerichtshof in Den Haag Fälle in ganz Europa aufklärt, bleibt nicht viel Zeit, um einen sehr persönlichen Fall zu lösen: Ihr Teamleiter Major Louis Daniel (Marc Lavoine) und seine Frau Rebecca (Elsa Molien) wurden von einem russischen Schwerverbrecher entführt und haben wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit. Außerdem ist Ermittlerin Anne-Marie (Moon Dailly) weiterhin ebenso verschwunden, wie der entflohene Gangster Genovese (Kim Coates, „Sons of Anarchy“), der schon den nächsten Angriff auf seinen Erzfeind Carl (William Fichtner, „Elysium“) plant. So machen sich Staatsanwalt Michel Dorn (Donald Sutherland), Carl, Eva (Gabriella Pession) Tommy (Richard Flood), Sebastian (Tom Wlaschiha, „Frisch gepresst“) und Neuzugang Arabella (Lara Rossi) an die Arbeit. Sie bekommen wieder Aufträge auf dem ganzen Kontinent und greifen dort ein, wo andere Ermittler nicht weiter kommen. Dafür müssen sie einige Opfer bringen.
Kritik: Die zweite Staffel der Krimi-Serie des amerikanischen Showrunners Edward Allen Bornero („Criminal Minds“) lief seit September auf Sat 1 und zieht jetzt mit der Home Entertainment-Veröffentlichung nach. Dankenswerterweise hat StudioCanal den (berechtigterweise kritisch beäugten) Plan, Season 2 in zwei Teilen zu veröffentlichen, wieder verworfen. Ansonsten bietet die Serie auch in den zwölf Episoden dieser Staffel wieder solide, nicht allzu anspruchsvolle Krimi-Unterhaltung, was aber auch bedeutet, dass sich der Qualitätsanstieg zum Ende vom ersten Jahr nicht weiter fortsetzt. Allerdings sind Folge 1 sowie die abschließende Doppel-Episode der Staffel, die mit einigen spektakulären Wendungen und Cliffhangern aufwarten kann, deutliche Höhepunkte. Die Fehler des Vorjahres werden aber auch fortgesetzt: Natürlich hüpft das Team wieder innerhalb von Minuten durch ganz Europa und wenn sich beispielsweise der deutsche IT-Experte Sebastian im Vier Augen-Gespräch mit seiner deutschen Ex-Freundin Kathrin (Florentine Lahme) auf Englisch statt in Originalsprache unterhält, wirkt das nicht unbedingt realistisch.
Guter Cast mit namhaften Gästen
Rund um den inzwischen 79 Jahre alten Donald Sutherland, der zum Glück immer noch nicht ans Aufhören denkt, wurde eine internationale Besetzung gesammelt, die schon aus Marketing-technischer Sicht clever gewählt wurde, da die meisten Zuschauer einen der Schauspieler aus dem heimischen TV kennen dürften. So können sich die deutschen Zuschauer über den wie immer sehr ordentlichen Tom Wlaschiha freuen. Auch die weiteren ICC-Mitglieder agieren auf zumindest gehobenem TV-Niveau, auch wenn Hollywoodschauspieler William Fichtner mit dem körperlich eingeschränkten, mental zumindest angefressenen Carl Hickman immer noch die interessanteste Rolle hat. Auch bei den Gaststars dürfen sich die „Crossing Lines“-Fans auf prominente Namen freuen. Neben Kim Coates, der sich wie in der ersten Staffel als Oberfiesling Genovese austoben darf, sind hier vor allem Ray Stevenson („Dexter“) als hochrangiger britischer Ermittler Miles Lennon und Carrie-Anne Moss („Vegas“) als New Yorker Polizistin, die eine gemeinsame Vergangenheit mit Carl teilt, äußerst erwähnenswert.
Auch in seinem zweiten Jahr ist „Crossing Lines“ eine überdurchschnittlich besetzte, aber sehr konventionelle Krimi-Serie, die nur in einzelnen Folgen vollkommen überzeugen kann. Dabei reicht es aber immer, um passable Unterhaltung für zwischendurch zu liefern. Dank dem hervorragenden Staffelfinale dürfte aber bei den meisten schon Vorfreude auf Season 3 herrschen.
Die Serie ist ab dem 06.11.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Wie in der ersten Staffel wird auch dieses Mal ein sauberes und scharfes Bild mit einer guten Detaildarstellung präsentiert. Es gibt zwar vereinzelte etwas verwaschene Aufnahmen, die aber die Ausnahme bilden. Die Farben sind lebensecht und kräftig. Auch der Schwarzwert und die Kontraste erreichen gutes Niveau. Daneben sind die Bilder ziemlich ruhig und sauber. Wirkliche Fehler gibt es nicht.
4 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische DTS-HD MA 5.1-Tonfassung sind solide, auch wenn die englische Version wieder etwas voller klingt. Die Dialoge sind aber in beiden Fassungen immer gut verständlich und Hintergrundgeräusche sowie Soundtrack wurden gut abgemischt. Hier und da gibt es auch ein paar gute Bässe, die beispielsweise bei Schusswechseln zum Einsatz kommen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Eine ganz Reihe an Interviews mit Cast und Crew (76 Minuten) sowie ein „Hinter den Kulissen“-Featurette (11 Minuten) bieten einen guten Mehrwert zur Serie.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, Leinwandreporter TV, YouTube
Crossing Lines Season 2
Originaltitel: | Crossing Lines Season 2 |
Buchvorlage: | Edward Allen Bernero |
Darsteller: | William Fichtner, Donald Sutherland, Marc Lavoine |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA / Frankreich / Deutschland, 2014 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 12 Episoden zu je 45 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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