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Daniel Thomas May und Travis Love The Walking Dead Interview

Daniel Thomas May und Travis Love vor dem Interview (Bild: Thomas Trierweiler)

Daniel Thomas May aus Atlanta ist ein gelernter Theaterschauspieler, der bereits zahlreiche Preise gewinnen konnte. Unter anderem wurde er vom Magazin „Creative Loafing“ zum „Best Actor in Atlante Theatre“ gewählt. Schon während dieser Zeit spielte er immer in verschiedenen Filmen wie „Flirting with Myself“ und „Psychopathia Sexualis“ mit. Nach Gastrollen in Serien wie „Vampire Diaries“, „Revolution“ und „Drop Dead Diva“ gelang ihm 2013 in der dritten Staffel von „The Walking Dead“ in der Rolle des frisch verwitweten Allen sein Durchbruch.

Travis Love stammt ebenfalls und arbeitete schon länger hinter der Kamera für „The Walking Dead“. Er war Teil des Art Departments und somit einer der Verantwortlichen für das Aussehen der Zombies sowie deren Nahrung. Im Jahr 2012 wurde er dann als Ex-Sträfling Shumpert „Bowman“ besetzt, den er elf Mal verkörperte. Beide standen im Rahmen der InfeCtiON für einige Fragen zur Verfügung.

 

LWR: „The Walking Dead“ gehört sicherlich zu den gruseligsten Shows im Fernsehen. Wie nimmt man die Sendung war, wenn man vorher am Set dabei gewesen ist?

Daniel Thomas May: Ich bin seit langem ein großer Horrorfan und somit bin ich an das alles gewöhnt. Schon am Set war ich immer ganz neugierig, wenn sie an den Special-Make Up-Effekten gearbeitet haben und die Zombies entstanden. Da wollte ich dann immer alles verstehen. „Oh, ihr habt dieses Make Up da verwendet“ und „Oh, diese Gehirne sehen aber klasse aus“ sowie weitere solcher Bemerkungen kamen von mir. Aber wenn die Sendung dann läuft, erschrecken sie mich immer wieder. Was die Macher mit dem Schnitt hinbekommen: Sie haben ein tolles Timing, damit die Zombies scheinbar aus dem Nichts kommen. Einer meiner liebsten Gags ist es, wenn in einer Szene nirgendwo ein Zombie zu sehen ist, wir bekommen einige Panoramabilder gezeigt, die Wälder sind klar und schön, sie fahren in die Close Up-Aufnahme und…ZOMBIE. Da erwischen sie mich immer mal wieder.

Travis Love: Mich stört der ganze Horror nicht so, da ich ja schon zur Crew gehörte, bevor ich Mitglied vom Cast wurde. Ich war immer zwischen all den Gedärmen und dem anderen Zeug, dass die Leute vor dem Fernseher verängstigt. Ich war dabei, als die ganzen Sachen von den verschiedenen Abteilungen fertig gestellt wurden. So hatte ich halt Wissen aus erster Hand über all die Sachen, die für das Zombie-Make Up und weitere Requisiten verwendet worden sind. Wenn sie beispielsweise das Fleisch fressen, kannte ich die Zutaten schon vom Prop Department. Wenn ich das Ganze im Fernsehen sehe, ist es eher überraschend, wie gut es aussieht. So sah es nicht aus, als ich am Set war. Die ganzen Teile wiederzusehen, nach dem Schnitt, wie sie dann präsentiert werden, wirkt schon sehr realistisch. Das ist einfach großartig und die Leute machen einen klasse Job.

 

LWR: Daniel, kannst du uns ein Beispiel für einen solchen ZOMBIE-Moment geben?

Daniel Thomas May: Da fällt mir die Szene ein, wo der Governor Andrea jagt. Das ist in der Episode, wo sich Andrea entscheidet, dass sie versuchen muss zu fliehen und er sie dann mit dem Truck verfolgt. Da ist dieser tolle Moment, wo Andrea mitten auf der Straße läuft – wieder eine Panorama-Aufnahme und alles ist sauber. Dann geht sie in den Wald und sofort kommt der Zombie. Das dürfte in Episode 10 oder 11 gewesen sein. Das ist aber genau das, was ich meine.

 

 

Daniel Thomas May auf der Bühne (Bild: Thomas Trierweiler)

LWR: Habt ihr Spaß hier in Deutschland auf der ersten „Walking Dead“-Convention?

Travis Love: Ich bin zum ersten mal überhaupt in Deutschland. Ich habe eine super Zeit. Ich liebe das Bier. Ich liebe die Leute. Die Gastfreundschaft ist super.

Daniel Thomas May: Ich genieße es hier wirklich. Ich war schon zwei Mal in der Altstadt. Ich laufe sehr gern durch die Gegend und schaue mir alles an. Ich habe sogar die Düssel gefunden.

Travis Love: Wirklich? Du musst mich mal mitnehmen.

Daniel Thomas May: Ja, die Düssel. Es war wunderbar. Die ist so winzig. Ich bin glücklich, hier zu sein.

 

LWR: In „The Walking Dead“ ist die Job-Sicherheit für Schauspieler nicht gerade die beste. Wusstet ihr, dass für euch nach Season 3 vorbei sein würde? Oder kamen die Macher eines Tages auf euch zu „Tut uns leid. Du bist raus.“?

Daniel Thomas May: Du wartest auf den Todes-Anruf. Du weißt nie, wann der kommt. Sie schreiben die Show. Die Skripte kommen immer im letzten Moment rein. Du weißt nie, was von Episode zu Episode passiert oder wann. Der Showrunner Glen (Anm. der Red.: Glen Mazzara) rief mich irgendwann an: „ Hey Daniel, du machst einen tollen Job in der Show. Wir lieben deinen Charakter. Aber wir müssen dich umbringen.“ (lacht) Dann habe ich nur geantwortet: „Wirklich?“. Du musst cool und verständnisvoll sein. „Das ist die Natur der Sendung.“ Natürlich muss jeder Schauspieler durch alle Phasen von Trauer und Akzeptanz gehen. Jeder geht zu seinem letzten Vorsprechen, wo er dann sagt: „Vielleicht muss mein Charakter gar nicht sterben. Was wenn wir dieses oder jenes tun? Was, wenn die Kugel ein wenig tiefer einschlägt? Was, wenn ich nicht in den Kopf geschossen werde?“ Jeder schlägt vor: „Da sehe ich die Entwicklung meines Charakters. Vielleicht können wir ihn noch etwas länger am Leben lassen.“ Es ist sicher immer eine Überraschung. Es gibt Leute aus der Serie, die erst von ihrem Tod erfahren haben, als die Episode gedreht wurde. Manche wussten schon etwas früher Bescheid. Einige bekamen erzählt, dass sie sterben werden. „Tut mir leid. Das haben wir mit deinem Charakter vor“. Danach bekamen sie das Skript, begannen zu lesen, beendeten die Episode und sind nicht gestorben. Wenn Sie dann zum Showrunner gegangen sind, um über ihren vorgesehenen Tod zu sprechen, kam die Antwort: „Wir haben uns umentschieden. Du bleibst noch etwas dabei.“. Das haben sie mit Hershel gemacht. Sie wollten Hershel schon in Season 2 töten und haben sich umentschieden.

Travis Love: Der gute, alte Hershel. Ich habe keinen Todes-Anruf bekommen, wie er gesagt hat. Ich habe es mehr oder weniger am gleichen Tag erfahren. Das ist noch eine Möglichkeit, wie es passiert. Das gehört einfach dazu. Ich konzentriere mich aber eher darauf, was es für eine tolle Möglichkeit war, hier dabei gewesen zu sein. Wie es ist, mit der Show in Verbindung zu stehen. Ich komme aus Georgia und stehe jetzt hier in Deutschland, weil ihr die Serie so sehr mögt. Das ist einfach eine tolle Gelegenheit. Du trifft klasse Leute. Und die Crew…ich kann gar nicht genug gute Sachen über die Crew erzählen. Ich war lange Zeit Teil der Crew. Da brauchst du schon einiges an Hingabe, wenn du bei jedem Wetter stundenlang draußen bleibst. Als wir hier ins Hotel kamen, war Atlanta in den Nachrichten wegen dem verrückten Wetter dort. Während des Drehs wendet sich das Wetter gerne einmal von extrem heiß zu kalt, regnerisch und matschig. Die Crew zieht es einfach durch, um das alles hier möglich zu machen. Ich bin stolz, wenn wir dann Feedback von den Fans bekommen. In jeder Staffel und Halb-Staffel brechen die Ratings neue Rekorde. Es ist schon etwas besonderes, damit in Verbindung zu stehen. Für mich ist es ein Segen, Teil einer Serie mit solch einer Zugkraft gewesen zu sein.

 

 

Originalfassung

 

 

Daniel Thomas May und Travis Love vor dem Interview (Bild: Thomas Trierweiler)

LWR: „The Walking Dead is one of the scariest shows in TV. What do you think when you watch the show regarding you know everything from the set?

Daniel Thomas May: I’m a long time fan of horror films. So I’m kind of used to that. Even while beeing on the set anytime when they were doing special make up-effects and the zombies were out I just had a curiosity about it. So I always was trying to figure everything out „Oh, you did that make up there“ and „Oh, these brains look amazing“ and those kind of things. But they still get me on the show. What they are able to do with the editing. They have a great timing so that the zombies just come out of nowhere. My favourite jokes about the show are these scenes when no zombies are anywhere, they show some wide shots, the woods are clear, you go in a close up and…ZOMBIE. They still get me every once awhile.

Travis Love: It doesn’t bother me that much because I was part of the crew before I became a cast member. I was around with all the guts and all the stuff which freaks people on television out. I was around when all that stuff was being made by all the different appartments. So I had a first hand take of all the make up they put on the zombies and all the things they used. For example when they were eating the flesh I knew all that from the props department. For me seeing all that on tv was more surprising how well all that played out. It didn’t look so great when I saw it on set. But to see it again after editing and how they show it everything looks so real. That is just amazing and they do a great job.

 

LWR: Daniel, can you give an example for one of these great ZOMBIE moments?

Daniel Thomas May: The one when the Governor is chasing Andrea. It is the episode where Andrea decides that she has to try to get away and he chases her with a truck. There is that great moment when Andrea is walking at the middle of the road – again a wide shot and everything is clear. Then she goes of into the woods and there comes a zombie. It is round about Episode 10 or 11. That is exactly what I am talking about.

 

 

Daniel Thomas May auf der Bühne (Bild: Thomas Trierweiler)

LWR: How much fun is it for you beeing here in Germany for the first „Walking Dead“-Convention?

Travis Love: It is my first time here in Germany. I’m having a blast. I love the beer. I love the people. The hospitality is just great.

Daniel Thomas May: I’m really enjoying it. I already been to Old Town twice. I love to walk around taking the sights. I found the Düssel.

Travis Love: You did? You have to take me.

Daniel Thomas May: Yes, the Düssel. It was lovely. It is so tiny. I’m really happy to be here.

 

LWR: In „The Walking Dead“ the job security for actors isn’t the best. Did you know that you would disappear from the show again after Season 3? Or did they just come to you one day: „I’m sorry. You are out.“?

Daniel Thomas May: You wait for the death call…the phone call. You never know when it is coming. They write the show. The scripts come in in the last minute. You never know from Episode to Episode what is going to happen or when. The showrunner Glen (editor’s note: Glen Mazzara) gave me a call: „ Hey Daniel, you are doing a great job on the show. We love your character. But we have to kill you.“ (laughs) Then I said: „Really?“. You have to be cool and understanding. „That is the nature of the show.“ Of cause everybody has to go threw all the stages of greave and acceptance. Everybody has to give that one last pitch where he or she says: „Maybe my character doesn’t have to die. What if you do this or that? What if the bullet hits a little lower? What if I wasn’t shot in the head?“ Everybody gives that pitch: „This is where I see my character going. Maybe we can keep him alive for a little longer.“ It definitely is a surprise. There are people on the show who only found out as the episode started shooting. Some people found out a little bit ahead of time and some people were told that they are going to die. „I’m sorry, but that is what we are doing with the character“. And after that they got the script, started to read the episode, got to the end of the episode and they hadn’t died. So they went up to the showrunner and asked about their planned death and got the answer: „We changed our mind. You are going to be around for a little longer.“. They actually did that with Hershel. They were going to kill Hershel in Season 2 and the they changed their mind.

Travis Love: Good old Hershel. I didn’t get the death call like he said. I pretty much found out on the day. That is another way how it happens. It is just a part of it. The thing I like to focus on is how much of an opportunity it was. How it is to be connected with the show. I’m from Georgia and now I’m standing here in Germany because you guys love the show so much. That is just a wonderful opportunity. You meet great people. And the crew…I can’t say enough good things about the crew. I was part of the crew for a long time. It takes some dedication to be out for hours in all types of weather. Even as we came to the hotel here they had Atlanta on the news because of the crazy weather. While shooting you go from extreme hot weather to cold rainy muddy conditions. The crew just pulls it of to make everything happen. It makes me proud when we get feedback from the fans. In every season and mid-season the ratings break new records. And it is very special to be connected to all that. I feel very blessed to be part of af a show with that magnitude.

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 23.02.2014
Daniel Thomas May und Travis Love (“The Walking Dead”) im Interview

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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