Inhalt: Im Jahr 986 nach Christus nimmt Yanzhao (Wu Chun), einer der Söhne des gefeierten und gefürchteten General Yang Ye (Adam Cheng), an einem Martial Arts Kampf teil. Bei dem Wettbewerb geht es darum, sich als würdiger Heirats-Anwärter für die betörende Prinzessin Chai (Ady Ang) zu beweisen. Durch ein Missgeschick verantwortet er den Tod des Sohnes von Lord Pan Renmei (Leung Kar-yan), der seit Jahren mit seiner Familie im Streit liegt. Das soll entscheidend für einen Krieg werden. Als die Khitans die Stadt Jinshatan im Nordosten angreifen, müssen Yang und Pan zusammen arbeiten. Aus diesem Grund unterwirft sich Yang der Führung seines Widersachers. Im Kampf geht es gegen den cleveren General Yelu Yuan (Bing Shao), der noch eine persönliche Rechnung mit Yang zu begleichen hat. Mit Feinden auf beiden Seiten ist Yang bald auf sich allein gestellt und gerät in Gefangenschaft. Sofort machen sich seine Söhne auf den Weg, um ihn zu befreien. Dabei rechnen sie aber nicht mit einem Hinterhalt, der von Yuan für sie vorbereitet wurde.
Kritik: Um Ronny Yu scheiden sich die Geister. Nachdem er im asiatischen Kino seit den späten 70ern zahlreiche starke Filme gemacht und so zum Star-Regisseur aufgestiegen war, konnte er in den USA mit Werken wie „Chucky und seine Braut“ und „Freddy vs. Jason“ unterhaltsame aber nicht allzu erfolgreiche Beiträge liefern. Bei seiner Heimkehr im Jahr 2006 gelang ihm dann mit „Fearless“ rund um den grandiosen Jet Li sein vielleicht bester Film. Danach wurde es erst einmal still um ihn. Erst im vergangenen Jahr erfolgte mit diesem Historien-Abenteuer sein lange erwartetes Comeback. Basierend auf einer alten chinesischen Sage bekommen die Zuschauer Geschichts-Unterricht mit edler Optik. Es gibt mit viel Bombast und guten Choreografien inszeniertes Schlachten-Kino, allerdings emotional etwas unterkühlt und distanziert wirkt.
Der spektakuläre Kampf der Namenlosen
Das eigenwillige Stilmittel der Macher, den Söhnen des Generals keine Namen zu geben, sondern sie nur mit Sohn 1, Sohn 2 etc. zu nennen, vereinfacht die Identifikation nicht wirklich. So schwankt der Film zwischen schon kunstvoll in Szene gesetzte Kampfsequenzen und Schlachten und etwas pathetischen Dialogen. Aufgrund der ruhigen aber finsteren Handlungsführung wirkt der Film sogar streckenweise etwas apathisch.
Inhaltlich bieten die flachen Charaktere schon dank des Drehbuchs nicht allzu viel Potenzial, um für schauspielerische Glanzlichter zu sorgen. Am ehesten kann man hier noch den Routinier Adam Cheng („Der Vollstrecker“) lobend erwähnen, der als Titelheld Yang einen äußerst charismatischen Auftritt hinlegen kann. Weniger positiv ist das arg rührselige Ende, bei dem familiäre Werte und Ehrerbietung schon ziemlich künstlich strapaziert werden.
Das Comeback von Ronny Yu mit „Die Söhne des General Yang“ ist somit nur teilweise geglückt. Während die Bilder schon fast begeisternd gut aussehen, bleibt inhaltlich doch einiges im Argen. Zumindest wird der Inhalt bei nur 102 Minuten Laufzeit nicht unnötig aufgebläht, sodass die Freunde des asiatischen Kinos zumindest nicht zu viel Geduld aufbringen, was bei anderen Beiträgen des Genres manchmal problematisch ist. So bleibt es ein keinesfalls perfekter, aber aufgrund der Kampfszenen durchaus sehenswerter Historien-Schlachtfilm.
Der Film ist ab dem 03.04.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die tollen Aufnahmen werden gewohnt sehr gut auf die Universal-Blu-ray gebannt. Die Schärfe ist kaum zu überbieten und sorgt für eine sehr präzise Darstellung der Details. Speziell die Close Ups sind herausragend. Das digital gefilmte Bild zeigt nur bei den CGI-Elementen minimale Schwächen. Die Farben sind klar, kräftig und natürlich. Die Kontraste sind genau richtig eingestellt und der Schwarzwert könnte nicht satter sein. Bildfehler sind bei diesem sauberen Transfer nicht zu entdecken.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche Version liegt wie das Original in Mandarin in einer DTS 5.1-Fassung vor. Der verlustlose Ton liefert klare und immer gut verständliche Dialoge. In den Schlachten gibt es eine tolle räumliche Klangkulisse, auch wenn diese teilweise etwas ruhiger als erwartet ausfällt. Auch in den zurückhaltenderen Szenen wird aber immer ein schöner Klangteppich präsentiert. Dazu wird der Score noch gut eingebunden.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es keine Bonusmaterialien zum Film.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universal Pictures, YouTube
Die Söhne des General Yang
Originaltitel: | Yang jia jiang |
Regie: | Ronny Yu |
Darsteller: | Ady An, Adam Cheng, Ekin Cheng |
Genre: | Historien-Abenteuer |
Produktionsland/-jahr: | Hongkong, 2013 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 102 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |