Review: Escape Plan (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Escape Plan" (Quelle: Concorde Home Entertainment)

Das Blu-ray-Cover von “Escape Plan” (Quelle: Concorde Home Entertainment)

Inhalt: Ray Breslin (Sylvester Stallone, „Cliffhanger“) hat einen ungewöhnlichen und äußerst gefährlichen Job: Er lässt sich in Gefängnisse einsperren und versucht auszubrechen, um Sicherheitslücken aufzudecken. Von außen bekommt er Unterstützung von seinem Boss Lester (Vincent D’Onofrio, „Fire with Fire“) und seinen Kollegen Abigail (Amy Ryan, „Breathe In – Eine unmögliche Liebe“) und Hush (Curtis „50 Cent“ Jackson, „Frozen Ground“). Eines Tages kommt ein lukratives Angebot, ein privat geführtes High-Tech-Gefängnis auf seine Fehler zu testen.

Schon bald merkt er, dass der Auftrag eine Falle war und er für immer im „Grab“, so der Name der Anstalt, verschwinden soll. Außerdem machen ihm die Wärter rund um den brutalen Drake (Vinnie Jones, „Elementary“) und der skrupellose Direktor Hobbes (James Caviezel, „Person of Interest“), der das Gefängnis mit Hilfe eines Buchs von Ray konzipiert hat, sein Leben zur Hölle. Einen Freund findet er in Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger, „Total Recall“), der Ray in Problemsituationen den Rücken freihält. Gemeinsam planen die beiden den Ausbruch.

Kritik: Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Superstars des 80er-Jahre-Actionkinos gemeinsam vor der Kamera stehen (z.B. die „Expendables“-Filme). Es ist aber neu, dass die beiden als gleichberechtigte Co-Stars die Bösewichter das Fürchten lehren dürfen. Deswegen wurde dieser Actionfilm des schwedischen Filmemachers Mikael Hafström („Zimmer 1408“) von den Fans sehnlich erwartet. Diese hohen Erwartungen kann der Film aber nicht ganz erfüllen. So fühlt man sich aufgrund des flachen Inhaltes und nicht wegen des jugendlichen Elans der Protagonisten an die Filme ihrer Blütezeit erinnert. „Escape Plan“ ist simpel gestricktes „Hau Drauf“-Kino, das eher wegen netter Einzelszenen als wegen des fast schon einfältigen Gesamtkonstrukts über einigermaßen soliden Unterhaltungswert verfügt. Dabei verzichtet der Film auf jeglichen (Pseudo-) Humor, was nicht zwingend eine schlechte Entscheidung war. Trotzdem wird dieser arg konventionelle Actioner eigentlich nie seinen großen Namen gerecht.

Ein gut gelaunter Arnie und ein gelangweilter Sly in wirrem Plot

Nur selten verstehen sich die beiden Oldies nicht (Quelle: Concorde Home Entertainment)

Nur selten verstehen sich die beiden Oldies nicht (Quelle: Concorde Home Entertainment)

Es versteht sich fast von selbst, dass die Logik dieses Filmes bis an den Rand des Hanebüchenen strapaziert wird. Wenn die beiden Helden in dem jederzeit überwachten Gefängnis herumspazieren, als wäre es der örtliche Park, oder der Doktor aufgrund persönlicher Sympathien scheinbar ohne Grund seine ganze Moral über Bord wirft, scheint das Ganze schon durchaus irritierend.

Seit ein paar Jahren scheint Sylvester Stallone diese Genre-Nostalgie-Streifen in Serie zu drehen, weswegen es wenig verwundert, dass er hier einen recht uninspirierten Auftritt absolviert. Dabei hält auch das Drehbuch für ihn wenige wirkliche Actionszenen und Sprüche bereit. Etwas besser ist da Arnold Schwarzenegger weggekommen, der einige Mal zeigen darf, das er auch im Alter noch eine harte Klebe und einige lockere Zeilen drauf hat. Dabei wirkt der sonst so zurückhaltende Österreicher wie von der Leine gelassen. Bei der deutschen Synchronisation wäre noch zu erwähnen, dass Schwarzenegger dieses Mal nicht von Stamm-Sprecher Tim Danneberg synchronisiert wurde, da dieser auch Stallone spricht. Als Gegenstück zu Arnies Rottmayer mimt Jim Caviezel als Direktor Hobbes einen wunderbar stoischen Fiesling. Die Figur erfüllt zwar jedes Klischee, macht aber auf ihre Art Spaß. Weitere durchaus prominente Darsteller wie Sam Neill („Das Piano“), Vincent D’Onofrio, Amy Ryan, Vinnie Jones und Curtis Jackson bleiben komplett austauschbar.

Der Kollege Mike McCahill von „The Guardian“ hat eine recht treffende (wenn auch von mir nicht so böse gemeinte) Zusammenfassung für „Escape Plan“ gefunden: „Prison Break“ für Idioten. Die unausgegorene, weltfremde Handlung kann nur streckenweise durch den gut aufgelegten Schwarzenegger und den herrlich fiesen Jim Caviezel aufgefangen werden, sodass der Film insgesamt als solide Unterhaltung für die „Expendables“-Generation gesehen werden kann.

Direktor Hobbes hat den Laden im Griff (Quelle: Concorde Home Entertainment)

Direktor Hobbes hat den Laden im Griff (Quelle: Concorde Home Entertainment)

Der Film ist ab dem 27.03.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Der digital gedrehte Film kommt mit einer sehr ordentlichen Bildschärfe und guter Darstellung von kleinen Details. Besonders bei Nahaufnahmen ist das sehr positiv auffällig. Die Kontraste sind gut eingestellt, wirken aber in einigen Szenen schon etwas übersteuert. Der Schwarzwert ist satt und kräftig, genau wie die Darstellung der natürlich wirkenden Farben. Natürlich gibt es aber kein allzu großes Farbspektrum, da die Grautöne im Gefängnis überwiegen. Bildrauschen und Artefakte sind nicht zu sehen.

4 von 5 Punkten

Ton: Die deutsche und die englische Fassung liegen in einer verlustlosen DTS-HD MA 7.1-Abmischung vor. Dafür, dass bei einem Gefängnis-Actionfilm nicht allzu viel Effekte zu erwarten waren, überzeugt „Escape Plan“ auf ganzer Linie. Neben den stets verständlichen, sauberen Dialogen bietet der Film im Gefängnis einen atmosphärischen, räumlichen Klang. In den späteren, recht krachenden Phasen des Filmes gibt es einen starken Klangteppich mit saftigen Bässen auf die Ohren.

4 von 5 Punkten

Extras: Ein Making of (21 Minuten), zwei gut gemachte Featurettes (insgesamt 36 Minuten) und ein paar entfallene Szenen (9 Minuten) bieten guten Standard bezüglich der Bonusmaterialien.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 15.01.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Concorde Film, YouTube

Escape Plan

Originaltitel:The Tomb
Regie:Mikael Hafstrom
Darsteller:Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Jim Caviezel
Genre:Action-Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2013
Verleih:Concorde Film
Länge:115 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:14.11.2013
Facebook-Page:Der Facebok-Auftritt von "Escape Plan"

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 15.01.2024
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