Inhalt: Erst vor zwei Wochen haben sich Lucy (Alice Englert, „Beautiful Creatures“) und Tom (Ian De Caestecker, „Drecksau“) in einer Bar kennen gelernt. Um sich besser kennen zu lernen, wollen die beiden auf ein Musikfestival fahren und davor eine Nacht in einem schicken Hotel verbringen. Der Weg zu dem Hotel führt weit über Land und durch einen Wald in die Abgeschiedenheit. Doch als die beiden im Wald der Ausschilderung folgen, landen sie immer wieder am Ausgangspunkt. So langsam bricht die Nacht herein und das junge Paar wird langsam nervös. Als sie merken, dass sie wahrscheinlich verfolgt werden, bricht langsam Panik aus. Die wird auch nicht kleiner durch einen Zusammenstoß mit Max (Allen Leech, „Downtown Abbey“), der schwer blutet und berichtet, dass er auch von jemand Unbekanntem attackiert wurde. Das Psycho-Spiel spitzt sich immer mehr zu und wird zum blanken Überlebenskampf.
Kritik: Im vergangenen Jahr veröffentlichte der Regisseur Jeremy Lovering mit einem Mikro-Budget diesen kleinen Psychothriller, der zu großen Teilen in einem Auto spielt. Sicherlich merkt man dem Film an manchen Stellen die fehlenden Mittel an. Aber Lovering gelingt es dennoch eine Geschichte zu erzählen, die unter die Haut geht. Nach einem etwas verhaltenen Start nimmt der Film nach und nach an Tempo auf und steigert sich so vom Trip ins Grüne zum beklemmenden Grusel. Der Regisseur versteht es dabei bestens, die Enge des Wagens, die Dunkelheit des Waldes und auch gute Soundeffekte für die Entwicklung der Atmosphäre zu nutzen. Dabei bekommt der Zuschauer zwar nichts 100% Neues zu sehen, da hier merklich Vorbilder von „The Hitcher“ bis „Dead End“ herhalten mussten: Das stört aber in keinster Weise, wenn die Inszenierung so effektiv und verstörend ist wie bei „In Fear“, bei dem der Name tatsächlich Programm ist.
Intensives Kammerspiel im Wald
So kommt der Film mit drei erwähnenswerten Schauspielern aus, die für diesen Horrortrip auch vollkommen ausreichen. Untypisch ist die Konstellation der Hauptfiguren. Tom und Lucy kennen sich eigentlich kaum und bilden statt dem strahlenden Liebespaar eher eine erzwungene Zweckgemeinschaft gegen das drohende Unheil. Beide Schauspieler bringen genügend Qualität und Einfühlungsvermögen mit, um tatsächlich Figuren mit Identifikationspotenzial zu spielen. Zum Glück verstößt der Film gegen das Rollenklischee und lässt die von Alice Englert gespielte Lucy deutlich taffer mit der Situation umgehen, als es dem von Ian De Caestecker gut verkörperten sehr sensiblen Tom gelingt. Der wenig heldenhafte Protagonist tut der Wirkung des zunächst unscheinbaren Geschehens auch merklich gut. „Downtown Abbey“-Star Allen Leech gibt einen Anhalter in bester Rutger Hauer-Tradition. Sein Max ist zwielichtig und eigenwillig, was die ohnehin enorm hohe Spannungskurve noch einmal anhebt und bis zum starken Finale nicht mehr abebbt.
Es ist so ein Stereotyp der Filmbranche, dass die Briten ein besonders gutes Gespür für den passenden Ton in ihren Produktionen haben. Dieser Film ist auf jeden Fall ein Positivbeispiel für diese These. Nahezu ohne Mittel gelingt es Jeremy Lovering in angemessen kurzweiligen 85 Minuten eine meistens schlüssige und überraschend spannende Story zu erzählen, die den Zuschauer nach der Aufwärmphase zu fesseln vermag. So wird „In Fear“ trotz kleinerer Unzulänglichkeiten zum Geheimtipp für Genre-Fans.
Der Film ist ab dem 21.08.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Bei den minimalen Kosten des Filmes kann man natürlich kein Referenz-HD erwarten. Farbgebung und Klarheit des Bildes sind sehr ordentlich, auch wenn klare Abstriche in der Präzision und auch bei natürlichen Schattenwurf der Figuren (was wohl auch mit der Beleuchtung zu tun hat). Bildschärfe und auch Detailzeichnung sind meistens ganz gut, auch wenn einige Aufnahmen recht weich gezeichnet sind und hier und da Schwächen in den Ecken auftreten. Schwarzlevel und Kontraste sind zufriedenstellend und wirkliche Bildfehler sind nicht zu erkennen. Insgesamt ein solider Transfer.
3 von 5 Punkten
Ton: Die englische und die deutsche DTS-HD MA 5.1-Tonspur sind insgesamt absolut überzeugend. Die Dialoge sind immer gut verständlich und der clever eingesetzte Score kommt ebenso sauber wie heftig aus den Boxen. Besonders gut abgemischt sind die Hintergrundgeräusche wie das Pfeifen des Windes und das Knacken der Äste, was für eine ständige Gruselstimmung sorgt. Insgesamt keine herausragende aber eine durchaus beachtliche Präsentation.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf einige Trailer gibt es leider keine Bonusmaterialien.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, YouTube
Originaltitel: | In Fear |
Regie: | Jeremy Lovering |
Darsteller: | Iain De Caestecker, Alice Englert, Allen Leech |
Genre: | Psycho-Thriller |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2013 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 85 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
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