Kurzkritik: Beste Chance (Blu-ray)

Inhalt: Das Abitur ist nun schon fünf Jahre her. Seitdem haben sich Jo (Rosalie Thomass, „Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“) und Katie (Anna Maria Sturm) nicht mehr gesehen. Jo bereist die Welt und ist inzwischen in Indien angekommen. Kati ist in der Heimat geblieben und hat gerade viel mit den Abschlussprüfungen an der Uni zu tun. Doch dann hinterlässt Jo ihrer ehemaligen besten Freundin eine Nachricht, die diese in große Sorge versetzt. Kati lässt alles stehen und liegen und fährt zurück ins Heimatdorf, um mit der Hilfe von alten Freunden Jo in Indien aufzuspüren. Rocky (Ferdinand Schmidt-Modrow) und Toni (Volker Bruch) sind wenig begeistert von der Heimkehr Katis, da die beiden sich inzwischen mit ihren Bald-Ehefrauen ein eigenes Leben aufgebaut haben. Enttäuscht von der Ablehnung macht sie sich alleine auf nach Indien, um Jo da zu finden. Was sie nicht ahnt: Jo ist längst auf dem Heimweg und schlägt kurz nach ihrer Abfahrt wieder in der alten Heimat auf.

Kritik: Nach längerer Pause hat der bayrische Erfolgs-Regisseur Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt ist länger tot“) jetzt seine „Beste“ Trilogie zu Ende geführt. Deutlich nach der Schulzeit erzählt er von längst aus den Augen verlorenen Freunden und schafft es dabei mit der bayrischen Provinz und Indien kulturelle Gegensätze gegenüberzustellen, die man in dieser Kombination wohl auch noch nicht erlebt hat. Vor allem zu Beginn ist der Film und seine verschrobenen Charaktere sehr witzig, auch wenn dich der Nicht-Bayer natürlich erst einmal in den Akzent einhören muss. Es entwickelt sich eine nette Coming of Age-Geschichte, die wohl hauptsächlich das Publikum im Alter der Protagonisten anspricht. Dabei bleibt aber der bayrische Teil der Geschichte der weitaus unterhaltsamere, auch wenn schöne Bilder und die Storyline rund um ein indisches Straßenkind durchaus berühren.

In der späteren Phase nimmt der am Anfang so spritzige „Beste Chance“ etwas viel Tempo aus dem Geschehen, was den Unterhaltungswert etwas schmälert. Trotzdem sorgen die ungewöhnlichen Kulissenwechsel und der sympathische Cast um Rosalie Thomass und Anna Maria Sturm dafür, dass der Film auch in seinen schwächeren Phasen zumindest interessant bleibt. So bleibt eine trotz Schwachstellen nette Komödie mit dramatischen Elementen die rund um die Themen Freundschaft und Abenteuerlust einen überzeugenden Eindruck hinterlässt.

Der Film ist ab dem 05.12.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

Bild: Der Film sieht optisch recht gut aus. Die Bilder sind ordentlich scharf und es gehen auch nur selten Details verloren. Im verschneiten Bayern herrschen kühle blaue, graue und natürlich weiße Töne vor. In Indien ist alles in Gelb-Braun getaucht. Dabei wirken die Farben aber immer natürlich und kräftig. Gerade die Hauttöne sind hier sehr schön gelungen. Schwarzwert und Kontraste sind zufriedenstellend. Auffällige Bildfehler gibt es nicht.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton wurde sehr solide abgemischt. Die Dialoge sind immer gut und sauber verständlich. Gerade bei den Szenen in Indien werden die überfüllten Straßen zu einer über die Boxen verteilten Ton-Präsentation genutzt. Auch der Score wird sauber eingearbeitet. Besondere Effekte gibt es bei dieser Art von Film erwartungsgemäß nicht.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein Highlight ist die beigelegte Hörfilmfassung. Dazu gibt es die Featurettes „Das beste Gefühl“ (28 Minuten), Das Filmteam zu Gast in der Nachtlinie“ (29 Minuten) und „Abendschau mit Markus H. Rosenmüller“ (6 Minuten), ein „Hinter den Kulissen“-Beitrag (5 Minuten) und einige Kurz-Interviews (12 Minuten) bieten einen ordentlichen Mehrwert zum Film. Ein paar Trailer ergänzen die Blu-ray.

4 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten

Quelle: Majestic Film, YouTube

Beste Chance