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LenaLove: Über Crowdfunding ins Kino

Mit Fan-Unterstützung wollen Emilia Schüle und Co. ihren Film umsetzen (Quelle: Falcom Media)

Im Jahr 2006 konnte der Filmemacher Florian Gaag mit „Wholetrain“ (u.a. mit Elyas M’barek) ein vielbeachtetes Film-Debüt feiern. Es dauerte acht Jahre, bis er jetzt seinen zweiten Film liefert. „LenaLove“ verspricht eine ambitionierte Mischung aus Coming of Age-Drama und Psycho-Thriller, in dem eine junge Frau (Shooting-Star Emilia Schüle) nach einem Date in ihrem Heimatdorf spurlos verschwindet. Der Film wurde bereits abgedreht, aber für die Post-Produktion fehlt bislang das Geld. Schnitt, Farbkorrektur und vieles mehr verschlingt gerade bei eigentlich kleinen Produktionen einen großen Teil des Budgets. Noch vor wenigen Jahren wäre der nächste Schritt für Gaag und seine Kollegen ein unlösbares Problem gewesen.

Doch seit einiger Zeit hat sich das System des Crowdfundings durchgesetzt: Auf Internetplattformen wie kickstarter, Startnext, flmstr oder wie in diesem Fall Cinedime stellen die Filmemacher ihr Projekt vor und geben den Nutzern die Möglichkeit, Geld für den Film zur Verfügung zu stellen. So haben schon zahlreiche Künstler ihre Ziele verwirklicht und für die Zuschauer/Spender sprang natürlich auch etwas heraus: Sie bekamen, bemessen an ihrer Einlage eine Gewinnbeteiligung und darüber hinaus noch weitere Extras, die vom Film-Team vorher schon auf der Seite angegeben werden. Bei „LenaLove“ gibt es beispielsweise signierte Plakate und DVDs, Nennungen im Abspann, exklusive Filmscreenings, eine Premieren-Einladung und weitere besondere „Danksagungen“ der Macher. Im Gegenzug sind Investitionen zwischen 100 und 5000 Euro möglich.

Übers Internet können sich Filmfans an den Produktionen wie “LenaLove” beteiligen (Quelle: Falcom Media)

Natürlich sind Florian Gaag und Co. nicht die ersten, die so ihren Film verwirklicht haben. Ganz bekannte Crowdfunding-Projekte aus den USA waren da Vorbild: Ein perfektes Beispiel ist der Filmableger zu „Veronica Mars“, für den Kristen Bell und Co. innerhalb eines Tages über 3 Millionen US-Dollar sammeln konnten. Zuletzt finanzierte „Scrubs“-Star Zach Braff seine zweite Regie-Arbeit „Wish I Was Here“, den Nachfolger zu „Garden State“, über Kickstarter. Aktuell gibt es zahlreiche kleinere und größere Filme, die auf diese Art der kompletten oder teilweisen Finanzierung zurückgreifen. So versucht sich aktuell auch der Nightmare on Elm Street“-Star Ken Sagoes daran, für seinen eigenen Film „The Secret Weapon“ über die Plattform Indiegogo die Finanzierung zu sichern. Auch hier in Deutschland wurde im Falle der Film-Adaption von „Stromberg“ schon äußerst erfolgreich Crowdfunding betrieben. Erst vor wenigen Wochen bekamen die Fans, die insgesamt eine Million Euro gesammelt hatten, ihre erste Gewinnbeteiligung ausgezahlt. Natürlich findet nicht jedes Projekt so großen Anklang bei den Fans. Ein Versuch ist diese Art der Finanzierung aber mit Sicherheit wert, da so auch schon ein erster Eindruck vom allgemeinen Zuschauer-Interesse gewonnen werden kann.

Für Florian Gaag, Emilia Schüle und ihre Mitstreiter ist die erste Phase der Finanzierung auf Cinedime schon einmal ordentlich angelaufen. Die ersten Unterstützer haben bereits mehrere 1000 Euro gespendet und für das gesteckte Ziel (100.000 Euro) bleibt noch einige Wochen Zeit. Wer sich jetzt für die Thematik des Filmes interessiert und über eine Unterstützung nachdenkt, oder wer wissen möchte, was man für ein Mittagessen mit Emilia Schüle tun muss, sollte einfach auf der Seite des Projekts vorbeischauen. Wir drücken jedenfalls die Daumen, dass wir den Film schon bald sehen dürfen.


Quelle: Falcom Media, Cinedime, YouTube

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 31.10.2014
LenaLove: Über Crowdfunding ins Kino

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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  • Anhand diesen Beispieles kann man sehen, was tatsächlich mittels Crowdfunding umgesetzt werden kann. Mit der richtigen Idee können tolle Projekte oder wie auch hier Filme auf die Beine gestellt werden. Für viele ist dies oftmals die einzige Möglichkeit einer Finanzierung, wenn das Eigenkapital fehlt.

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