Inhalt: Eheliche Treue ist eines der wichtigsten Güter der Gesellschaft: Das ist für Abby Russel (Paz de la Huerta) absolut klar, weswegen sie als Krankenschwester versucht, die Welt von solchen Männern zu „heilen“. Wer mit unlauteren Absichten ihr in die Finger kommt, der bereut das auf schmerzliche Weise. Ihre junge Kollegin Danni (Katrina Bowden), die gerade neu im Job ist, ahnt nichts von den nächtlichen Aktivitäten Abbys, als sie sich von ihr zum Feiern einladen lässt. In dieser Nacht verführt Abby Danni und entwickelt daraufhin eine gefährliche Besessenheit für sie. Es dauert nicht lange, bis Abby auch Steve (Corbin Bleu), den Freund ihres Schwarms, auf die eigene Abschussliste setzt. Eher zufällig erfährt Danni etwas über Vergangenheit ihrer mehr als sonderbaren Mitarbeiterin und setzt ab dann alles daran, um sie aufzuhalten.
Kritik: In den 90er-Jahren konnte Douglas Aarniokoski als Regie-Assistent von Robert Rodriguez unter anderem bei kultigen Filmen wie „From Dusk Till Dawn“ und „Irgendwann in Mexiko“ seine ersten Erfahrungen sammeln. Seine Karriere als hauptverantwortlicher Regisseur liest sich weit weniger spektakulär. Mit „Highlander: Endgame“, „Animals“ und „The Day – Fight. Or Die.“ lieferte er keine wirklich denkwürdigen Beiträge. „Nurse“ geht wiederum in einen Bereich, der auf jeden Fall für Amüsement bei den meisten Zuschauern sorgt. Blutig, schräg und sexy (bis sexistisch) kämpfen sich die Protagonistinnen durch die ebenso dürre wie spaßige Handlung. Wer hier geistigen Anspruch erwartet, ist natürlich komplett schief gewickelt. Trotz der feministisch sehr aktiven Hauptfigur ist „Nurse“ – ebenfalls nicht unerwartet – dank reichlich nackter Haut eher Männer-affin gestaltet. Die 3D-Gestaltung des Filmes ist nicht unbedingt spektakulär, macht sich aber in einigen Szenen positiv bemerkbar, wenn dem Zuschauer ziemlich spitze Gegenstände entgegen geflogen kommen.
Sonderbare Hauptdarstellerin passt optimal
Paz de la Huerta ist eine Schauspielerin, die sich gern mal dank drogenseeliger und/oder unbekleideter Eskapaden in den Klatschspalten wiederfindet, aber auch schon mit Regisseuren wie Martin Scorsese („Boardwalk Empire“) und Gaspar Noe („Enter the Void“) drehen konnte. Ihre eigenwillige Art macht sie zur optimalen Besetzung für diese freizügige, moralisch eigene,, oft monologisierende Figur. Gerade ihre ungewöhnliche, fast betonungsfreie Art zu Sprechen macht (auch wenn es sich widersinnig anhört) die Psychopathin Abby mit aus. Vor allem, wenn de la Huerta Spielraum bekommt, ist „Nurse“ wirklich unterhaltsam. Im rotgetränkten Finale gilt das in besonderem Maße. Leider ist das ehemalige „Sexiest Woman Alive“ Katrina Bowden damit überfordert, eine gleichwertige Konkurrenz für de la Huerta darzustellen. Auch wenn Bowden teilweise in „30 Rock“ und dauerhaft in „Tucker & Dale vs. Evil“ schon ordentlich spielte, verliert „Nurse“ in ihren Einzelszenen deutlich und wirkt dann mehr wie Horror-Einerlei. Durchaus bekannte Hollywood-Namen wie Judd Nelson, Michael Eklund („The Call – Leg nicht auf!“) und Kathleen Turner geben sich für die Lack und Leder-Metzel-Story die Ehre.
Wenn ein Herren-Filmeabend mit dem ein oder anderen Bier ansteht, ist dieser schrill-bunte, ziemlich abgedrehte Horror-Comedy-Mix von Douglas Aarniokoski nicht die verkehrteste Wahl. Auch wenn „Nurse“ trotz nur 84 Minuten Spielzeit Durchhänger hat, darf der Regisseur vor allem dank der streckenweise skurrilen Performance von Paz de la Huerta jetzt auch ein wenig Kult-Potenzial für einen eigenen Film beanspruchen.
Der Film ist ab dem 10.10.2014 auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Die Schärfe der Aufnahmen ist meistens recht gut, auch wenn aufgrund der bewusst gewählten Körnung hier minimale Abstriche gemacht werden müssen. Die Darstellung der Details zeigt vor allem in den dunklen, teilweise ziemlich unruhigen Szenen ein paar Schwächen. Die Kontraste sind ebenso wie der Schwarzwert gut eingestellt. An den vollen Farben gibt es nichts zu bemängeln. Da der Film in 3D gedreht wurde, ist die Qualität merklich höher als bei nachträglichen Konvertierungen. So kommt es durchgängig zu sehr plastischen Bildern, die dann mit netten Pop Out-Effekten unterstützt werden. Diese hätten aber gern noch ein wenig häufiger eingesetzt werden dürfen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonspur in DTS-HD MA 5.1 sind zwar verlustfrei, aber ein wenig kraftlos. Die Dialoge klingen jederzeit natürlich (de la Huertas Art zu reden jetzt mal außen vor). Hintergrundgeräusche und Score kommen fast ausschließlich über die Frontlautsprecher und bedienen den Rest nur bedingt. In den späteren, radikalen Sequenzen gibt es zwar ein paar Bässe zu hören. Diese bleiben aber auch relativ dumpf.
2,5 von 5 Punkten
Extras: Als Bonus liegt ein kleines Making of (8 Minuten) ein Featurette (6 Minuten) sowie ein Audio-Kommentar des Regisseurs bei. Ein paar Trailer ergänzen die Blu-ray
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Nurse 3D |
Regie: | Douglas Aarniokoski |
Darsteller: | Kathleen Turner, Paz de la Huerta, Judd Nelson |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 84 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
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