Inhalt: In einem kleinen Dorf in Nordengland ereignen sich in der Kapelle merkwürdige Dinge. Während einer Taufe bewegen sich Gegenstände, Geräusche und Stimmen sind klar vernehmbar und weitere Sachen passieren, die die Gemeinde in Aufregung versetzen. Im Glauben an göttliche Vorsehung wendet sich Pater Krellick (Luke Neal) an den Vatikan, der die Ereignisse als ein Wunder bestätigen soll. Tatsächlich kommen der in solchen Untersuchungen erfahrene Deacon (Gordon Kennedy), der junge Techniker Gray (Robin Hill, „Sightseers“) sowie der prinzipientreue Priester Mark (Aidan McArdle) in den Ort. Ausgestattet mit modernster Technik macht sich das Trio an die Arbeit. Schnell scheint es klar, was passiert ist: Krellick hat die Geschehnisse fingiert, um seine Karriere voran zu treiben. Doch nach einem Zwischenfall bekommen Deacon und seine Kollegen massive Probleme mit ihrer Betrugstheorie. Haust tatsächlich das Böse in der kleinen Kapelle?
Kritik: Mit Ausnahme von Neils Marshalls Horror-Meisterwerk „The Descent“ aus dem Jahr 2005 gibt es kaum britische Genre-Filme, die wirklich international für Aufmerksamkeit sorgten. Das hielt Film-Neuling Elliot Goldner nicht davon ab, ein Drehbuch für einen Found Footage-Horrorfilm zu schreiben und diesen dann noch selbst in die Tat umzusetzen. Tatsächlich gelingt es ihm mit „The Borderlands“, eine ansprechende, zu großen Teilen glaubwürdige Geschichte zu erzählen, womit er sich der Film schon von vielen vergleichbaren Werken abhebt. Die Story rund um ein Ermittler-Team, das versucht, religiöse Andeutungen in den Geschehnissen zu finden, ist recht neu und erfrischend. Allerdings lässt sich Goldner sehr viel Zeit, um seine Erzählung aufzubauen. Bis auf kleine Ausnahmen dauert es bis weit über die Halbzeit des Filmes hinaus, ehe die Horrorfans tatsächlich erste Gruselelemente erleben dürfen. Bis dahin hat der Film schon eher dokumentarische Züge. Das ist handwerklich ordentlich gemacht, aber nur in Maßen unterhaltsam.
Horror-Spaß mit Verspätung
Wenn er dann einmal mit der Ausbreitung der merkwürdigen Ereignisse angefangen hat und der Film gewaltig an Tempo zulegt, wird der Zuschauer für das Warten entlohnt. Hier werden gekonnt die Stärken der Filmart ausgenutzt, um wirklich Spannendes und teils Erschreckendes zu bieten. Dafür braucht „The Borderlands“ praktisch kein Blut. Besonders eine Szene, in der Deacon nur mit einer Taschenlampe bewaffnet die Kirche untersucht, ist hier gesondert hervorzuheben. In dieser Phase ist der Film nervenzehrend und furchterregend. Leider gibt es zu wenig von solchen Momenten. Daneben sind vor allem die Schauspieler zu loben, die ihre überraschend vielseitigen Charaktere mit viel Herz spielen.
Gordon Kennedy ist als zu sehr dem Alkohol zugetaner, vom Leben frustrierter Deacon ganz klar der zentrale Punkt des Filmes. Der als Little John aus der BBC-Serie „Robin Hood“ bekannte Mime bringt hier sein ganzes Können ein und erweist als fast schon zu stark fürs Medium. Auch Robin Hill als sympathischer, etwas verängstigter Technik-Nerd und Aidan McArdle als vorschriftsmäßig ermittelnder Priester zeigen überdurchschnittliche Leistungen.
Hätte der Regisseur dem Film am Anfang nicht so viel Leerlauf zugestanden, wäre „The Borderlands“ wirklich gut geworden. In seinen besten Momenten ist der Film ein böser Schocker in seinem Schwächsten ist er realistisch aber belanglos. Auf jeden Fall ist das Debüt von Elliot Goldner besser als eine ganze Reihe von Found Footage-Filmen, weswegen Fans des Genres unbesorgt einen Blick riskieren können.
Der Film ist ab dem 15.04.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Wie immer im Genre, so ist auch hier die Qualität der Aufnahmen in Abhängigkeit vom verwendeten Material (sprich Kamera und Beleuchtung) sehr wankelmütig. Bei hellen, mit normaler Kamera aufgenommenen Aufnahmen ist das HD-Bild recht gut. Gerade bei den verwendeten Kopf-Kameras von Deacon und Gray verschwimmen die Bilder bei schnellen Bewegungen. Wenn der Film im Dunklen spielt, sind die Bilder teils stark verrauscht. Ein im Vergleich zu vergleichbaren Werken immer noch solider Transfer.
3 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische DTS-HD MA 5.1-Tonspur sind durchaus überzeugend, auch wenn der englische Ton ein wenig sauberer und voller klingt. Die Dialoge sind immer gut verständlich. Mit der Kirche wurde ein perfekter Ort gefunden, um auch mit geringen Mitteln ein gutes Ton-Ergebnis zu liefern. So kommen gruselige Geräusche gleichmäßig verteilt aus allen Boxen. Zwar immer noch kein grandioses, aber ein überdurchschnittliches Ergebnis.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer wurde auf Bonusmaterial komplett verzichtet.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, YouTube
The Borderlands
Originaltitel: | The Borderlands |
Regie: | Elliot Goldner |
Darsteller: | Gordon Kennedy, Robin Hill, Aidan McArdle |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2013 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 89 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |